Top 30: Das sind die größten Talente 2021
Man kann bekanntlich über wenig so gut streiten wie über Rankings oder Bestenlisten. Der größte Popsong aller Zeiten, Europas Fußballer des Jahres – für jeden und jede gäbe es eigentlich immer bessere, größere Alternativen, die eine Erwähnung oder Auszeichnung verdient hätten. Das liegt schlicht in der Natur der Sache, letztlich sind all das nun mal subjektive Bewertungen. Es gibt keine objektiven und allgemeingültigen Kriterien für all diese Kategorien.
Unsere „Top 30 bis 30“ ist deshalb bewusst keine klassische Bestenliste im Sinne einer qualitativen Abfolge. Es ist vielmehr ein Schaufenster, in dem die unterschiedlichsten Facetten exzellenter junger Arbeit im Journalismus ausgestellt werden. Annette Milz, Herausgeberin von „medium magazin“ und Erfinderin dieses Formats, hat das im vergangenen Jahr perfekt auf den Punkt gebracht: „Wir verstehen unsere Auszeichnung nicht als Ranking, sondern als Kaleidoskop der nächsten Generation. Die Auswahl soll die Vielfalt unseres Berufs und unserer Branche widerspiegeln.“
Wir glauben, das ist uns wieder einmal gelungen. Fast 500 Nominierungen haben uns erreicht, dazu kamen noch Vorschläge aus der Redaktion. Wir recherchieren und diskutieren dann lange und intensiv, bevor wir uns für eine oder einen der Nominierten entscheiden. Manchmal streiten wir auch. Und oft entscheiden nur Kleinigkeiten, wer es in die Auswahl schafft und wer nicht. Das tut angesichts der Fülle herausragender junger Journalistinnen und Journalisten oft weh. Gleichzeitig heißt es aber auch, dass sich eine wiederholte Nominierung definitiv lohnt. Sollte es Ihr Lieblingskandidat diesmal nicht gepackt haben, schlagen Sie ihn doch einfach 2022 noch einmal vor. Auch in diesem Top30-Jahrgang sind wieder Talente, die ihn den vorhergehenden Jahren schon einmal sehr nahe dran waren.
Die 30 jungen Journalistinnen und Journalisten stehen für einen Teil der Branche, der sich nicht in Pessimismus und Zukunftsangst suhlt. Sie stehen für einen Journalismus der Zukunft – mutig, kreativ, innovativ und handwerklich exzellent. Und sie stehen zunehmend auch für eine Vielfalt in unserem Beruf, deren dringende Notwendigkeit mittlerweile nicht mehr zur Diskussion stehen dürfte.
Hinter diesen Talenten stehen aber auch Menschen, die diese Potenziale erkannt und gefördert haben. Ihnen möchte ich ganz besonders danken – und andere ermutigen, es ihnen gleich zu tun. Mentorinnen und Mentoren können ganze Biografien prägen. Immer wieder höre ich in Gesprächen, wie wichtig diese Redakteurin oder jener Volo-Ausbilder für das eigene Selbstbewusstsein und die Überzeugung für diesen Beruf gewesen ist. Die in dieser Branche immer wieder anzutreffende Einzelkämpfer-Mentalität nach dem Motto „Mir hat ja damals auch keiner geholfen“ braucht schon lange niemand mehr.
Allen Top30ern dieses Jahrgangs 2021 gratuliere ich ganz herzlich. Und allen Leserinnen und Lesern wünsche ich viel Spaß beim Entdecken des Journalismus von morgen. (Alexander Graf)
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