Spuren-Suche

Twitter–Splitter (Teil 6): „medium magazin“-Autorin Ulrike Langer über Tipps & Tricks beim Twittern

Manchmal möchte man einfach wissen, ob eine 140-Zeichen-Sentenz, die man als originell oder wichtig empfand, in der Twitterwelt das gewünschte Echo erzeugt hat. Das ist nämlich oft nicht der Fall. Umgekehrt werden manchmal Tweets, die ohne groß zu überlegen einfach so dahingeschrieben wurden, überraschend oft weitergeleitet. Um zu analysieren, ob Sie mit Ihren Kurznachrichten den Nerv Ihrer Follower treffen, müssen Sie nachverfolgen, wer welche Tweets von Ihnen weitergeleitet hat.

Dafür ist die Funktion „@Nutzername“, die sich in Ihrem Profil auf der Twitter-Webseite in der rechten Seitenleiste anklicken lässt und auch in Clients zu finden ist (bei Tweetdeck z. B. als „Mentions“ und bei Seesmic Desktop als „Replies“), nur bedingt geeignet. Denn dort tauchen nur Retweets auf, die Ihren korrekt geschriebenen Nutzernamen mit vorangestelltem @ enthalten. Doch vor allem Tweets, die einen Link auf eine Webseite enthalten, werden gerne kommentiert und umformuliert und dabei geht der eigentliche Urheber der Nachricht oft schnell verloren. Doch zum Glück gibt es Werkzeuge, die es Ihnen erleichtern, die Reichweite und die Spuren Ihrer eigenen Tweets zu verfolgen.

> Wenn Sie auf Webseiten verlinken, benutzen Sie Linkverkürzer, die mitzählen, wie oft ein Link angeklickt wurde. Solche Klickzähler bieten zum Beispiel die Dienste bit.ly, cli.gs, arm.in und twe.ly. (Detaillierte Übersicht unter http://hjacob.com/blog/2009/07/url-shortener-redirects/). Nachteil: Wenn jemand die Originalwebseite aufruft und danach den Link neu verkürzt, beginnt unter dieser Kurz-URL eine eigene Zählung.

> Die Blogsuchmaschine Rivva (http://rivva.de) listet nicht nur auf, wie oft und von wem Blogbeiträge verlinkt wurden, sondern auch, wie oft und von wem per Twitter darauf verwiesen wurde. Allerdings sind die Listen nie ganz vollständig, da redaktionell nach Relevanz gewichtet wird.

> Ein äußerst nützliches Tool, um sämtliche Tweets zu finden, die auf eine bestimmte Webseite verweisen, ist backtweets. Man gibt einfach unter http://backtweets.com die unverkürzte Original-URL ein und der Dienst findet alle Tweets, die auf diese Webseite verweisen. Sehr zuverlässig.

> topsy (http://topsy.com ) ist eine Suchmaschine, die getwitterte Links auf Webseiten findet und die Zahl der Retweets jeweils auflistet. Sie müssen keine URL eingeben, es reichen gute Stichworte. Der Clou: Topsy zeigt Ihnen an, wer von Ihren Followern (oder deren Followern) bisher am häufigsten Ihre Nachrichten mit Links weiterverbreitet hat. Sie können also Ihre treuen Fans ermitteln.

> Bei Tweets, die keinen Link enthalten, hilft die Suchfunktion von Twitter, die Weiterverbreitung von Nachrichten in der Twittersphäre zu ermitteln. Allerdings nur dann, wenn sie prägnante Stichworte enthalten, sonst tauchen in den Suchergebnissen zu viele fremde Tweets auf. Also twittern Sie prägnant. Aber das tun Sie ja sicher ohnehin …

Die Autorin: Ulrike Langer twittert unter http://twitter.com/mediummagazin (ula) und http://twitter.com/mauisurfer25, bloggt unterhttp://medialdigital.de

Info: Diese Folge ist erschienen in mediummagazin Ausgabe 9/2009, Weitere Folgen der Kolumne siehe www.mediummagazin.de