- Geburtstag: 23. September 1988
- Twitter: h_munzinger
Hannes Munzinger
Volontär, "Süddeutsche Zeitung"
Wichtigste Stationen?
Studium der Politischen Ökonomik (VWL) in Heidelberg, Studium der Journalistik und New Media Journalism in Leipzig, Hamburg, Salzburg und Luzern. Anschließend Volontär in der Entwicklungsredaktion der SZ. Nannen- und Deutscher Reporterpreis für die „Panama Papers“.
Auf welche Geschichte sind Sie besonders stolz?
Für die Geschichte „Timeline der Panik“ haben fünf KollegInnen und ich den Gang der Gerüchte am Abend des Amoklaufs am Münchner Olympia-Einkaufszentrum rekonstruiert. Ausgang der Recherche waren über 100.000 Tweets, die uns zu Journalisten im Ausnahmezustand, Hochstaplern und offenen Lügnern führten. Die Recherche hat gezeigt, wie man in einer trockenen Tabelle eine hochspannende Geschichte finden kann, und wurde mit dem Deutschen Lokaljournalistenpreis ausgezeichnet, sowie für den Nannen- und Reporterpreis nominiert. Und die Teamarbeit an den „Panama Papers“ war natürlich etwas Besonderes.
Was planen Sie als nächstes?
Mein Volontariat erfolgreich zu beenden und ab Anfang 2018 als Redakteur weiter Datenjournalismus und investigative Recherchen zu verbinden.
Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
In zehn Jahren werden künstliche Intelligenzen uns Datenjournalisten statistische Auswertungen, Abgleiche von Daten und Visualisierungen abgenommen haben. Wir werden mehr Zeit für Protagonisten und die Suche nach berührenden Geschichten haben. Schöne Aussichten!
Welcher gute Rat hat Ihnen in Ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
„Don’t follow your passion.“
Welche/r Kollege/in hat Ihnen besonders geholfen?
Vanessa Wormer, Frederik Obermaier und Bastian Obermayer haben mich kurz nach meinem Start bei der SZ in das Kernteam der „Panama Papers“-Recherchen aufgenommen. Sie haben mir hochsensible Recherchen anvertraut und mich intensiv betreut. Dieses Vertrauen war unglaublich motivierend. Wolfgang Jaschensky hat mir dafür den nötigen Freiraum gegeben und mir diese Spezialisierung so erst ermöglicht.
Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Weil die Digitalisierung Journalisten bei der Ausübung ihrer Kontrollfunktion vor ungekannte Herausforderungen stellt und datenjournalistische Herangehensweisen sich mit Aufdeckungsrecherchen dafür optimal ergänzen.