- Geburtstag: 2. Oktober 1985
Daniel Sprenger
Fester freier Mitarbeiter „Extra 3“ vom NDR, Reisejournalist
Wichtigste Stationen?
2005 bis zunächst 2009: Studium der Politikwissenschaft und Soziologie an der Humboldt-Universität in Berlin; 2009 bis 2011 Volontariat beim Norddeutschen Rundfunk; seit 2011 fester freier Mitarbeiter in der Satireredaktion von „Extra 3“ im Ersten und im NDR Fernsehen sowie im Nachrichtenteam von NDR.de; zudem schreibe ich gelegentlich Reiseberichte für den „Tagesspiegel“ und die „Süddeutsche Zeitung“. 2016 habe ich schließlich auch mein Masterstudium mit einer Abschlussarbeit über YouTube-Content in der Tagesschau abgeschlossen.
2015 und 2016 mit realsatirischen Filmbeiträgen auf der Shortlist zum Ernst-Schneider-Preis; 2015 ausgezeichnet mit dem Deutschen Wirtschaftsfilmpreis.
Auf welche Geschichte sind Sie besonders stolz?
Ähnlich wie die Juroren des Wirtschaftsfilmpreises finde ich meinen Film über langsames Internet auf dem Dorf trotz Highspeed-Kabels vor der Tür sehr gelungen, weil er ein Paradebeispiel dafür ist, wie ein bundespolitisch bedeutsames Thema (Breitbandausbau auf dem Land) auf so herrlich absurde Weise lokal runtergebrochen werden kann. Generell freue ich mich immer, wenn Verantwortliche für einen kritikwürdigen, veränderbaren Missstand sich vor laufender Kamera in Widersprüche verstricken oder gar das Interview abbrechen und mich hinauswerfen – wie der Kölner Ordnungsamtschef, der nicht plausibel erklären konnte, weshalb Reverse-Graffiti, also das Reinigen öffentlicher Wände, eine strafbare Handlung sein soll.
Was planen Sie als nächstes?
Die lange Sommerpause von „Extra 3“ ist zu Ende und viele Provinzpossen warten noch darauf, erzählt zu werden. Das Themen-Postfach ist jedenfalls ordentlich gefüllt.
Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
Am liebsten immer noch frei und weiterhin breit aufgestellt – was sowohl die Medien Online und Fernsehen angeht als auch die redaktionellen Schwerpunkte. Denn die überspitzt-satirische Arbeit für „Extra 3“ erhält durch die Tätigkeit in einer nachrichtlich-aktuellen Redaktion einen schönen Ausgleich. Zudem würde ich mich mittelfristig gerne in Langformaten versuchen, am liebsten an gut erzählten, lakonisch getexteten Reisefeatures wie „Mare TV“.
Welcher gute Rat hat Ihnen in ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
„Wenn auf dem Dreh ein Problem auftaucht, dann mach‘ es zu deinem Freund und thematisiere es!“ Dieser Rat aus der „Extra 3“-Redaktion hat so manchen Film gerettet – und meistens besser gemacht als wenn nicht schnell auf chaotische oder verfahrene Situationen zu reagieren gewesen wäre.
Welche/r Kollege/in hat Ihnen besonders geholfen?
Christoph Schmidt, der schon zu meiner Zeit als Volontär bei „Extra 3“ an mich glaubte; Redaktionsleiter Andreas Lange, der mich ins Team holte; Christian Sieh und Sabine Platzdasch, die mit mir an meinen Konzepten feilen und sie besser machen. Bei NDR.de verdanke ich Stefan Gauß und Jörn Rollfinke, dass ich meine Leidenschaft zum Texte redigieren bzw. zu Schiffen ausleben darf.
Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Wenn wieder einmal ein 15-Stunden-Drehtag ansteht, frage ich mich das auch manchmal ernsthaft. Um dann aber schnell darauf zu kommen, dass ich mir keinen anderen Beruf vorstellen kann, in dem ich fürs neugierige Fragen Stellen, Einblicke in unbekannte Bereiche Bekommen und vor allem fürs Unterwegssein und Reisen auch noch bezahlt werde.