- Geburtstag: 27. November 1990
- Twitter: a_feist
Anna Feist
Autorin, ZDF
Wichtigste Stationen?
– Reporterin bei Deutsche Welle, euromaxx
– On-Reporterin bei Deutsche Welle, lifelinks
– Autorin beim ZDF, Frontal 21
Auszeichnungen:
New York Festivals, Nominierung International Emmy Awards und Prix Europa (Beste Investigation) gemeinsam mit dem DR, Axel-Springer-Nachwuchspreis
Auf welche Geschichte sind Sie besonders stolz?
Viele Geschichten haben ihre besonderen Momente. In diesem Jahr war für mich emotional am bewegendsten eine Reise nach Syrien mit einem deutschen Vater, dessen beide Söhne zum so genannten IS gezogen sind. Wir haben uns auf die Spurensuche der beiden Brüder, u.a., in der zerstörten Stadt Raqqa begeben. Es war eine Reise zwischen der Hoffnung, seine Kinder nach Jahren endlich wiederzusehen, und der Befürchtung, über das, was seine Kinder getan haben könnten.
Was planen Sie als nächstes?
Ich werde ab Oktober 2019 ein Recherche-Stipendum in Beirut, Libanon, antreten. Dort möchte ich mich mit Korruption und Geldwäsche beschäftigen.
Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
Ich hoffe, dass es in zehn Jahren immer noch Ressourcen für zeitintensive Recherchen gibt, die im Rahmen öffentlich-rechtlicher Fernsehanstalten stattfinden. Ich schätze sehr die Eigenständigkeit und Zeit, die ich in meiner Redaktion (Frontal 21) habe, um Dingen wirklich auf den Grund zu gehen. Ich hoffe sehr, dass es in zehn Jahren noch Redaktionen gibt, die sich nicht nur von Klickzahlen und Quoten nähren.
Welcher gute Rat hat Ihnen in Ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
„Entspann Dich“ – ein unglaublich simpler Rat, den ich viel zu selten selber einhalte, der einen unglaublich aufregt, wenn man auf eine Interviewbestätigung oder auf eine der vielen Dinge wartet, die man nicht selber unter Kontrolle hat.
Welche/r Kollege/in hat Ihnen besonders geholfen?
Es gibt viele Kollegen, denen ich sehr dankbar bin. Seit einigen Jahren sind es meine Chefs, Ilka Brecht und Christian Rohde, die mir den Rücken freihalten, mich wieder einnorden, wenn ich mich verrenne, die aus meinen Geschichten in der Abnahme nochmal mehr rausholen, als ich es könnte.
Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Meine Mutter ist Nachrichtenjournalistin, mein Vater war als Reporter weltweit unterwegs. Ich bin damit großgeworden, der Background war also immer da. Dazu kommt, so plump es klingt, ich war schon immer unglaublich neugierig, meine Nase in Angelegenheiten zu stecken, die mich eigentlich nichts angehen, oder Menschen auszufragen ist ziemlich typisch für mich. In meiner Arbeit ist das ein riesen Vorteil. Was ich besonders schätze am investigativen Journalismus ist Lebenswelten aufzuzeigen, die einem weitestgehend verborgen bleiben – das Interesse an diesen Welten ist mein Antrieb.