Fabian Scheler (Foto: Zeit Online)

Fabian Scheler

Redakteur, "Zeit Online"

Wichtigste Stationen?

– Katholische Hochschule Eichstätt-Ingolstadt (BA Journalistik und Politik)
– 11Freunde
– Fokus Fußball
– Correctiv
– „Zeit Online“

Auf welche Geschichte sind Sie besonders stolz?
Diese. Den Vater von Jason habe ich zum ersten Mal 2014 kontaktiert und vorsichtig für eine Geschichte angefragt. Das Blog der beiden und ihr Buch ist eine der schönsten Fußballgeschichten, die ich kenne. Innerhalb der nächsten drei Jahre trafen wir uns ab und an und fanden so Vertrauen zueinander, was für eine Geschichte über Autismus und einen Zwölfjährigen unabdingbar ist. Dann flogen wir im Herbst 2017 zusammen für ein Wochenende nach Glasgow und ich konnte meine Geschichte schreiben.

Was planen Sie als nächstes?
Nach der Fußball-WM und den Winterspielen 2018 erstmal durchatmen, dann zusammen mit dem Sportressort von „Zeit Online“ wieder überlegen, was und wie wir es schreiben müssen, damit alle Bundesligisten, die nicht aus München stammen, merken, wie einfach man Deutscher Meister werden könnte. Eventuell ein Trikot von Mesut Özil kaufen. Aus Wimbledon und von der Tour de France berichten. Außerdem dem wachsenden Podcastmarkt zugucken und daraus lernen. Jeden Tag Michael Barbaro zuhören und dabei meine Ideen für neue Podcasts aufschreiben. Und: Mein Knie an mein neues Kreuzband gewöhnen.

Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
Da ich mich vor zehn Jahren, mit 17, fast sicher in einer Backstube gesehen habe und den Plan bis heute zumindest nicht vergessen habe, fällt die Prognose schwer. Wenn ich es mir wünschen könnte: Noch immer im „Zeit Online“-Sportressort, dann aber mit doppelter Größe, das noch immer hochwertigen Online-Sport ­– und Gesellschaftsjournalismus produziert (der auch mal aus drei komplett leeren Seiten bestehen kann und trotzdem zu einem der erfolgreichsten Artikel unseres Ressorts wurde), sonst aber gerne als Text, Grafik, Video oder Podcast. Die Redaktion muss natürlich ihren Sitz bis dahin ans Meer verlegt haben. Nicht vergessen sollte man aber, dass ich im Grundstudium alle Medien kennengelernt hatte und mir danach sicher war, dass ich alles machen kann, außer Radiojournalismus. Nun moderiere ich Podcasts und habe nicht vor, damit aufzuhören. Am wenigsten traue ich also meinen eigenen Prognosen.

Welcher gute Rat hat Ihnen in Ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
Das ist schon ganz gut, aber.

Welche/r Kollege/in hat Ihnen besonders geholfen?
Christian Spiller, mein Chef, schärfster und wohl deshalb sympathischster Kritiker. Egal wie gut deine Überschrift ist, seine ist besser. Oliver Fritsch, der Fußballfachmann in Deutschland. Und die lässigsten Magazinredakteure Deutschlands: Ron Ulrich, Andreas Bock, Alex Raack, Benni Kulhoff, Stephan Reich und Dirk Gieselmann.

Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Seit ich denken und sprechen kann, habe ich anderen Leuten erzählt, was ich gelesen, gehört und gesehen habe. Das fanden meine Geschwister schnell anstrengend, ich finde es gut, dass man damit auch sein Geld verdienen kann. Außerdem ist der Sport eine wichtige Säule unserer Gesellschaft, darüber kann nie genug geschrieben und erzählt werden.

 

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