Jörg Kachelmann & die „Zeit“
Reinhard Birkenstock ist nicht länger Jörg Kachelmanns Anwalt. Künftig soll Johann Schwenn den wegen Vergewaltigung angeklagte Moderator im Prozess vor dem Mannheimer Landgericht vertreten. Der bekannte Hamburger Anwalt und Spezialist für Sexualstraftaten ist nicht nur Kachelmanns erste Wahl. Auch „Zeit“-Gerichtsreporterin Sabine Rückert hält große Stücke auf ihn, wie sich erst vor wenigen Monaten wieder gezeigt hat. Damals hatte Rückert Johann Schwenn in einem Telefonat mit Birkenstock als zusätzlichen Verteidiger für Kachelmann ins Spiel gebracht, wie die „Zeit“-Autorin gegenüber „medium magazin“ bestätigte: „Da ich den Eindruck hatte, dass der Fall ihm über den Kopf gewachsen war, riet ich ihm außerdem, einen weiteren Verteidiger, den er mir gegenüber als seinen alten Freund bezeichnete, mit ins Mandat zu nehmen. Besagter Verteidiger ist Spezialist für Sexualdelikte, er bearbeitet derzeit den siebten Wiederaufnahmefall einer Falschbeschuldigung erfolgreich. Kachelmann konnte von seiner Erfahrung nur profitieren.“ (siehe Beitrag „Im Namen des Rechts“ über Ligitation-PR in „medium magazin“ 9/2010) .
Dass Rückert von Johann Schwenn überzeugt ist, verwundert nicht, denn beide haben bereits bei der Aufklärung eines Justizirrtums am Osnabrücker Landgericht zusammengearbeitet. Den Fall dokumentierte Rückert ausführlich in der „Zeit“ und in ihrem Buch „Unrecht im Namen des Volkes“.
Man darf gespannt sein, wie sich die Zusammenarbeit Schwenns und Rückerts im Fall Kachelmann gestaltet. Eins ist jedoch schon jetzt klar: Den kürzesten Draht zur Kachelmann-Verteidigung hat nun wohl die „Zeit“.
Katy Walther