Gute Aussichten für Mona Mönning
„Haustiere sind heute hauptsächlich für ihr Abbild da“, sagt Mona Mönnig. Die 29jährige wurde für Ihre Diplomarbeit über ungewöhnliche Züchtungen von der Jury des unabhängigen Fotografie-Wettbewerbs „Gute Aussichten“ ausgezeichnet.
Für ihre Arbeit namens „man made wonders“ ist Mona Mönnig auf Tierausstellungen gegangen und hat sich ungewöhnliche Modelle ausgesucht. Die 29Jährige stellt die Tiere allerdings ganz anders dar, als Sammler, Züchter oder Herrchen sie sehen: Als Kuriositäten. Diese „man made wonders“, werden, so Mönnig, vor allem auf ihr Abbild hin gezüchtet. Sie sollen besonders aussehen und den Betrachter verwundern. Ihrer Meinung nach kann ein Foto von einem Hund nach durchaus den Sinn des lebenden Tieres erfüllen. Es kann eine Kuriosität sein.
Wenn der Betrachter die mageren Tiere verloren vor dem monotonen Studiohintergrund stehen sieht, drängt sich ihm die Frage auf, warum es solche Züchtungen eigentlich gibt. Wie bei Ganzkörper-Tattoos erschließt sich ihre Schönheit nur dem Liebhaber. Ob es richtig oder falsch ist Haustiere nach äußerlichen Kriterien zu züchten, will Mona Mönnig nicht bewerten. Sie interessiert sich für die menschliche Faszination für Kuriositäten.
Mönnig ist nach ihrem Diplom 2009 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Folkwang Hochschule geblieben und schreibt an ihrer Dissertation über die Abbildung des Tieres in der zeitgenössischen Kunst. In ihrem jüngsten Projekt hat die Künstlerin vom Niederrhein auch Kuriositäten geschaffen:
Zwei Jahre lang hat sie Vögel fotografiert, die gegen Wände geflogen, oder von Autos überfahren worden waren.
Die Bilder der meist ignorierten Kadaver ließ sie auf Stoffe sticken, die sonst für Chorhemden verwendet werden. In ihrem Interesse für Kurioses begründet sich auch Mona Mönnigs Wunsch, einmal mit dem Museum of Jurassic Technologies zusammenzuarbeiten, das sich als „Wunderkammer“ versteht und zu jeder Ausstellung eine – so die Künstlerin – kleine, feine Publikation herausbringt.
Text: Thomas Strothjohann