Die Feier der Journalisten des Jahres 2013

80 Jurorinnen und Juroren, 130 Gäste, zehn Jahre Tradition: Der undotierte Preis für die „Journalisten des Jahres 2013“ ist in Berlin verliehen worden. Sehen Sie hier Laudationes, Fotos und Mitschnitte der Feier im Deutschen Historischen Museum vom 3. Februar 2014.  

Zur Galerie mit den Fotos von Wolfgang Borrs und Dietmar Gust – bitte hier entlang. Erläuterungen zum Wahlverfahren gibt es übrigens hier. Zur Preisverleihung in Berlin werden traditionell die Sieger,  die jeweiligen Top 3 der „Journalisten des Jahres“ in den Fachkategorien und die Vertreter der „Redaktion des Jahres“  sowie die Vorjahresssieger und die Jury eingeladen. Wir danken der Metro Group (Peter Wübben) und der Otto Group (Thomas Voigt) für die freundliche Unterstützung der Preisverleihung.

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Speis und Trank der „Journalisten des Jahres 2013“

Dank auch unsere Kooperationspartner LamyVerband der Deutschen Prädikatsweingüter VDP, Kofler & Kompanie und TSE. Und ein Spezial-Dank an Tobias Haberl und Marcel Kammermayer vom SZ-Magazin für die Produktion der Videobotschaft von Joachim Kaiser!

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Preis für Joachim Kaisers Lebenswerk

Frank Schirrmacher laudatiert Joachim Kaiser
Frank Schirrmacher würdigte den leider verhinderten Joachim Kaiser in seiner Laudatio als den „größten Musikkritiker der Nachkriegszeit“.

  • Laudatio von Frank Schirrmacher auf Joachim Kaiser

„Fangen wir bescheiden an. Was hat Martin Luther mit Joachim Kaiser zu tun? Die Antwort: Luther hat in die deutsche Geistesgeschichte eine Sehnsucht nach Alternativen eingebaut. Unsere Geistesgrößen waren nie Unikate, sondern Bekenntnisse. Goethe oder Schiller, Schelling oder Hegel, Thomas Mann oder Heinrich Mann, Grass oder Böll, „Spiegel“ oder „Stern“, „Süddeutsche“ oder „F.A.Z.“ und, vor allem: Joachim Kaiser oder Marcel Reich-Ranicki? Das sind jeweils nicht nur Alternativen; das sind völlig verschiedene Welt- und Sauerstoffräume. Marcel Reich-Ranicki über Joachim Kaiser, als dieser sein höchst erfolgreiches musikalisches Quartett präsentierte: „Dieser Kaiser hat total versagt.“ Joachim Kaiser, nach der ersten Folge von Reich-Ranickis literarischem Quartett (zu dem er in der F.A.Z. einen sanften Verriss schrieb): „Ach Gottchen, das ist wohl eine Totgeburt von dem lieben Marcel.“

Man sieht Alternativen: hier derb, apodiktisch, genervt; dort plaudernd, beiläufig und mit den Gedanken schon wieder ganz woanders. Und dennoch waren die beiden, wie wir heute wissen, dann wohl doch die größten Kritiker im künstlerischen Leben der Bundesrepublik. Man konnte sich stets aussuchen, welche Melodie man lieber hörte, die aus Frankfurt oder die aus München, und es gab regelrechte Fraktionsbildungen, was das anging. Von Joachim Kaiser konnte man nicht den dauernden unüberhörbaren Pointensturm von Reich-Ranicki erwarten. Bei ihm war Kritik immer in soziale und, fast würde man sagen: erlesene Umgangsformen eingebettet. Viele seiner Leser tranken Rotwein zu seinen Kritiken, wie er einmal selbst erzählte, und ließen sich dort von ihm zu ganz unerhörten, ja, revolutionären Erkenntnissen mitreißen, und auch im persönlichen Umgang hat er diese bürgerliche Anarchie.

Ein Buchmessenempfang bei Joachim Fest: Marcel Reich-Ranicki, umringt in der Mitte des Saals, wo er artige Komplimente für einen Goethe-Aufmacher entgegennimmt. Herein kommt Joachim Kaiser, durch die entgegengesetzte Tür, erfreut, wie es scheint: „Marcel, Marcel, dein Goethe!“ Die Reihen öffnen sich um Reich-Ranicki, während Kaiser sehr langsam und immer wieder mit ausgestreckten Armen „Marcel“ rufend näher kommt, jetzt in der Tat durch ein Art Spalier geht. „Marcel, Marcel, dein Goethe, dein Goethe!“ Schließlich ist er am Ziel, die Aufmerksamkeit aller ist ihm sicher: „Dein Goethe! Der hat mir überhaupt nicht gefallen!“

Er konnte auch anders. Die Karajan-Gebärde, wenn er in Konzerten sitzt, das Gesicht tief vergraben in den Händen; bei Lesungen ist das nicht anders. Der Wille zur großen Bühne auch bei den kleinsten Akkorden, das Münchner Premierenpublikum hängt an den Lippen des Meisters, der nicht Karajan, sondern Kaiser heißt. Aber dies alles wegen seiner Texte. Joachim Kaiser, der ohne jeden Zweifel bedeutendste Musikkritiker der Nachkriegszeit, hat wie kein Zweiter sein Publikum erreicht, ohne dabei Intellektualität zu verraten. Seine Kritiken sind Kompositionen mit Leitmotiven, Echo und manchmal sogar einer Art Zwölftontechnik; Adorno klingt darin, Thomas Mann wird angespielt, um sogleich in eine Reminiszenz an Grass zu verschwinden. Er war ein Entdecker, man denke an Anne-Sophie Mutter, und ein Verteidiger der musikalischen Hochkultur, ohne dass er dabei restaurativ gewesen wäre.

Vielleicht ist diese Generation die letzte, die journalistisch überhaupt von einem Lebenswerk sprechen kann. Der Ostpreuße gehörte zur Generationen derjenigen, die ganz am Anfang standen nach dem Ende des Krieges. Er hätte sich für viele Prägungen entscheiden können in jenen fünfziger Jahren, in denen Dinge wie der Rudolf-Alexander-Schröder-Preis die literarische Szene dominierten. Er entschied sich für die Gruppe 47, Adorno und – der damals wichtigste business angel für angehende Großdenker von Enzensberger bis Kaiser – den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Die hier Anwesenden waren großenteils noch gar nicht geboren oder noch kleine Kinder, als Joachim Kaiser und Marcel Reich-Ranicki unter Hinzuziehung von Walter Jens in den frühen sechziger Jahren eine wichtige Entscheidung trafen, eine, wenn man so will, lutherische, eine, die von Gegenreformation und Reformation sprach, von Alternativen. Die konservative Kulturkritik war im Begriff, Repräsentanten des neuen Deutschlands aufzubauen, Gerd Gaiser und seine Prosa, in der es von Offizieren und Werten und Maskenbällen wimmelte, an der Spitze. Kaiser entschied sich zur Reaktion auf die Reaktion. Es folgten die literarische Zerlegung Gaisers und die lutherische Entscheidung: Wer sollte für den Nobelpreis aufgebaut werden, Grass oder Böll? Es war Böll.

Für viele ist Kaiser ein Vorbild, einer jener unerreichbaren Fixsterne, die seit dem Auftauchen von Zeitungen den Journalismus überstrahlten. Die Griechen haben an den nächtlichen Fixsternen ihre Sehschärfe gemessen. Das Gestirn Joachim Kaiser ist ein solcher Maßstab: wie gut man Dinge sieht, hört und versteht.“

 

Joachim Kaiser (85), Musikkritiker, Autor, Professor

Die Jury:

Joachim Kaiser ist der Doyen der deutschen Musikkritik. Er hat Generationen von Künstlern, Kulturliebhabern und Kollegen beeinflusst. Die Redaktion und Leser der ,Süddeutschen Zeitung‘ hat er mit seinen Kritiken, Essays und Beiträgen seit 1959 bereichert und ein großes Publikum weit darüber hinaus. Kaisers Markenzeichen ist eine unerreichte Mischung von Hochbildung, Tiefgang und unterhaltsamer Schreibe. Dazu bewies er sich auch als Meister des gesprochenen Wortes in Film- und Videoformaten wie ,Kaisers Klassik-Kunde‘ für das SZ-Magazin. Joachim Kaiser ist selbst zum Klassiker geworden – und zum Vorbild für Kultur- und Musikkritiker aller Generationen.

Die komplette Zeremonie zum Lebenswerk-Preis hat Jörg Wagner als Video dokumentiert.

 

Journalisten des Jahres 2013

Marcel Rosenbach, Laudator Bernd Gäbler, Holger Stark

Marcel Rosenbach (links) und Holger Stark, „Der Spiegel“ (mit Laudator Bernd Gäbler)

Die Jury:

Ihnen gelang der Scoop zu dem Konfliktstoff des Jahres, NSA: Ihre erste Geschichte erschien parallel zum erstmaligen Auftreten von Whistleblower Snowden. Stark und Rosenbach recherchierten monatelang in akribischer Detailarbeit und mit hoher Sachkenntnis die NSA-Affäre und brachten, unterstützt von weiteren „Spiegel“-Kollegen, immer wieder neue Erkenntnisse ans Tageslicht. Ihre Geschichten provozierten zahlreiche wichtige Debatten im In- und Ausland. Mit der Auszeichnung würdigt die Jury zugleich eine außerordentlich kontinuierliche und profunde Rechercheleistung. Beide Autoren, die bereits beim Fall Wikileaks für Furore sorgten, setzten mit ihren Berichten das herausragende gesellschaftspolitische Thema des Jahres, das uns weiter begleiten wird.

  • Laudatio von Bernd Gäbler auf die beiden Preisträger

„Obwohl die Wucht des Skandals noch kaum in den Wahlkampf des Jahres 2013 einschlug, sind die Spähaktivitäten von NSA und GCHQ doch Thema des Jahres geworden. Das liegt nicht nur an der Quantität – z.B. zweihundertfünfzig Millionen Kontaktadressen jährlich aus E-Mail-Accounts oder 5 Milliarden Datensätze täglich sollen abgefischt werden – sondern an der spürbar neuen Qualität der Verdächtigung von Jedermann. Keiner kann mehr sagen, er hätte es nicht gewusst, wie unser Leben erfasst, durchleuchtet, nach Mustern gedeutet und wie unser morgiges Tun prognostiziert werden soll. Was einmal Privatsphäre hieß und gegen den Staat abgrenzbar und geschützt war, scheint aufgehoben zu sein.

Großes Verdienst um diese Enthüllungen gebührt selbstverständlich dem mutigen „Whistleblower“ Edward Snowden. Aber auch die Journalisten, die sich eingearbeitet haben in diesen schier unüberschaubaren Wust von Material, in die geheimen Zeichen und Abkürzungen, in diese abgeschottete Parallelwelt voller Geheimnisse und Lügen und uns diese dann verständlich nahegebracht haben, leisteten Bedeutendes. Wieder einmal hat dabei auch der Spiegel gezeigt, wie gut und notwendig er sein kann, wenn er uns nicht gerade Kopfschmerzen bereitet. Überdies hat sich die Titelgeschichte „Allein gegen Amerika“ auch gut verkauft. Viele weitere Recherchen und Artikel folgten. Viele Kolleginnen und Kollegen haben daran mitgewirkt – besonders erwähnt seien Jonathan Stock, Jörg Schindler und Laura Poitras – aber es waren Holger Stark und Marcel Rosenbach, die kontinuierlich profunde in die Tiefe recherchiert haben und uns diese zwielichtige Welt ausgeleuchtet haben.

Was besonders bemerkenswert und faszinierend ist, ist ihre Haltung zum Material. Die Aktivist/Journalist-Debatte hinter sich lassend sind sie trotz des atemberaubenden Stoffs nie in die Schnappatmung der Empörung verfallen. Sie sind aber auch nicht der entgegengesetzten Versuchung erlegen, einem routinierten vermeintlich allwissenden Zynismus, der jeden für hemmungslos naiv erklärt, der von der NSA anderes erwartet hätte.

Nein, Holger Stark und Marcel Rosenbach blieben genau, gründlich, sachlich. Das ist ihr journalistisches Handwerk, so wurden die Berichte zur NSA-Spähaffäre ihr Meisterstück. Sie wissen, dass die Geschichte keineswegs abgeschlossen ist, sondern unsere Politik, unser Leben weiter nachhaltig beeinflusst. Erst recht in Zeiten der Großen Koalition wird dem unabhängigen Journalismus hier weiterhin aufklärerische Verantwortung zukommen.“

Jörg Wagner hat die beiden bestens gelaunten Preisträger befragt (Video).

 

Redaktion des Jahres 2013

Die Rechercheure von SZ und NDR
In Mannschaftsstärke angetreten war die Recherche-Kooperative aus „Süddeutscher Zeitung“, NDR Fernsehen und NDR Info. Julia Stein vom NDR bedankt sich.

Die Top 3 und ihre Jury-Begründungen

 

    • NDR / „Süddeutsche Zeitung“ Investigativteams:

Die Jury:

Ihre gemeinsamen Beiträge zu den Offshore-Leaks sowie zum ‚Geheimen Krieg‘ setzen neue Standards im Team-Journalismus. Über die Mediengrenzen hinweg setzt die Achse Hamburg – München auch international gesehen neue Maßstäbe in kooperativen Recherchen.

    • OpenDataCity

Die Jury:

Sie stecken hinter ,Geheimer Krieg’ und dem neuen Projekt ,Lobbyplag’. Wie man Daten visualisiert und komplexe Vorgänge in verständliche Tools umbaut, wissen sie am besten, sie trainieren Journalisten und unterstützen Redaktionen bei komplexen Projekten.

    • Waiblinger Kreiszeitung

Die Jury:

Die differenzierte und umsichtige Serie ,Was passiert in unseren Moscheen’ hat gerade erst den Recherche-Preis beim Deutschen Lokaljournalistenpreis gewonnen. Solche Projekte entstehen in Waiblingen mehrmals im Jahr. Die kleine Redaktion zeigt damit Jahr für Jahr, wie mit Teamgeist und Lust herausragender Journalismus mit kleinsten Mitteln umgesetzt werden kann.

  • Bernd Gäbler lobt in seiner Laudatio die SZ/NDR-Rechercheure

Diese Ungeheuerlichkeit erfuhren wir abends am 28. November aus dem Fernsehen: In einem Stuttgarter Hotel werden Leute gesucht für Hinrichtungen per Drohnen in Somalia. Von der Gießener Strasse in Frankfurt aus plant die CIA illegale Gefängnisse in Osteuropa. In Berlin leitet eine dubiose „Hauptstelle für Befragungswesen“ die Angaben somalischer Asylbewerber weiter an US-Geheimdienste. Wie von Deutschland aus ein „Geheimer Krieg“ geführt wird, habe ich zuerst dieser Panorama-TV-Dokumentation an jenem Abend erfahren. Aufbereitungen in Print und Online folgten.

Über „Offshore-Leaks“ wurde heute abend schon gesprochen. Dass China von einer Art staatskapitalistischen Kaste geführt wird, ahnten wir schon. Jetzt wissen wir, dass z.B. der Schwager des Präsidenten Xi Jinping eine Briefkastenfirma auf den britsischen Jungferninseln unterhält. Ebenso hält es die Immobilienkönigin Yang Hulyang, die reichste Frau Chinas. Solche Fakten, auch zu steinreichen chinesischen Parteikadern, die ihre Vermögen in Übersee-Steueroasen bunkern, las ich zuerst in der Süddeutschen Zeitung. Auch hier gab es – wie zum „Geheimen Krieg“ – monatelange Recherchen, sogar internationale Kooperationen, investigative crossmediale Teamarbeit.

An solchen Arbeiten wirken viele mit. Neu ist die Kooperation von NDR und Süddeutscher Zeitung – zum Glück ist diese Investigativ-Redaktion ein bewegliches Gebilde. Sie mag systemisch umstritten sein, aber inhaltlich hat sie sofort überzeugt und Wichtiges zu Tage befördert. Ohne die gemeinsamen Recherchen wären wir alle dümmer.

Darum wurde dieses neu geschaffene Gemeinschaftsprojekt sofort zur „Redaktion des Jahres“ gewählt, was nicht nur Anerkennung ist, sondern auch als Auftrag verstanden werden möge. Das gilt erst recht, wenn jetzt in Zukunft zur Achse München-Hamburg auch noch Kölner Kollegen und (nicht unwichtig!) Ressourcen des WDRvhinzukommen werden. Voller Freude auf das, was da noch zu erwarten ist, gratulieren wir aber jetzt schon der „Redaktion des Jahres“ 2013, der Kooperation NDR/NDRinfo/SüddeutscheZeitung und namentlich der Teamleiterin Recherche NDR-Fernsehen Julia Stein, Steffen Wels („Panorama“), John Goetz, Christian Fuchs, dem NDR info-Reporterpool sowie Hans Leyendecker, Frederik Obermaier und Bastian Obermayer! Herzlichen Glückwunsch!

 

 

Politik

Günter Bannas von der FAZ war im Wahljahr 2013 der beste Politikjournalist
Günter Bannas von der FAZ war im Wahljahr 2013 der beste Politikjournalist.

Die Top 3 und ihre Jury-Begründungen

 

    • Günter Bannas, FAZ

Die Jury:

Wer den Berliner Politik-Betrieb verstehen will, muss Bannas lesen: analytisch, klug, hintergründig. Mit unvergleichlicher Präzision spürt der Chef des FAZ-Büros Berlin auf, was Politik in ihrem Kern ausmacht: den Diskurs, in dem Argumente formuliert, ausgetauscht, organisiert, instrumentalisiert werden.

    • Matthias Drobinski, SZ

Die Jury:

2013 war sein Jahr: Er hat die Riesenthemen ,Papst-Rücktritt, Bischof von Limburg, Krisen der Kirche‘ kenntnisreich und souverän behandelt – gründlicher und besser als jeder andere deutsche Journalist und mit dem Talent, weder Gläubige noch Ungläubige zu verprellen.

    • Annett Meiritz, Spiegel Online

Die Jury:

Sie hat den Sexismus in der Piratenpartei (die sich gern als ‚post-gender‘ bezeichnet) öffentlich gemacht und damit deutlich gezeigt, wie schwer politischer Journalismus für junge Journalistinnen ist, wenn sie von Gesprächspartnern nur als Sex-Objekt gesehen werden.

 

 

Wirtschaft

Über die Ehrung zur Wirtschaftsjournalistin des Jahres freute sich Melanie Bergermann von der
Über die Ehrung zur Wirtschaftsjournalistin des Jahres freute sich Melanie Bergermann von der „Wirtschaftswoche“. Links der Zweite Nikolaus Förster („Impulse“) und rechts Ozan Demircan, der den dritten Platz mit „Handelsblatt“-Kollege Sönke Iwersen belegt. Wolfgang Kaden laudatierte.

Die Top 3 und ihre Jury-Begründungen

 

    • Melanie Bergermann, „Wirtschaftswoche“

Die Jury:

Ihre Geschichte über die Machenschaften der S&K Immobiliengruppe zeigt exemplarisch, wie dubiose Firmen Anleger um ihr Geld bringen. Damit kam sie sogar der Staatsanwaltschaft zuvor. Zudem sorgte sie 2013 für weitere exklusive Enthüllungen wie über die Marseille-Kliniken oder den Kunststoffteilehersteller Balda.

    • Nikolaus Förster, Impulse

Die Jury:

Er bewies Mut, als er das von G+J aufgegebene Magazin selbst übernahm. Und setzte frische neue Akzente. Auch als Redaktionschef, indem er sich um faire Rahmenverträge für Freie bemühte.

    • Sönke Iwersen, Ozan Demircan, „Handelsblatt“

Die Jury:

In mühevoller Kleinarbeit deckten sie unsaubere Praktiken im Vertrieb der Debeka-Versicherung auf – und bewiesen eindrucksvoll ihr Können im investigativen Wirtschaftsjournalismus.

 

 

Sport

Der freie Autor und Rechercheur Jens Weinreich ist Sportjournalist des Jahres 2013
Der freie Autor und Rechercheur Jens Weinreich ist Sportjournalist des Jahres 2013.

Jörg Wagner hat am Rande der Preisverleihung ein Interview mit Jens Weinreich geführt (Video).

 

Die Top 3 und ihre Jury-Begründungen

 

    • Jens Weinreich, freier Journalist

Die Jury:

Er hat im Rahmen der IOC-Präsidentenwahl mit seinem über Crowdfunding finanzierten Buch eine hervorragende, kritische journalistische Arbeit geleistet und zur transparenten Aufklärung der Verhältnisse hinter der IOC-Wahl gesorgt.

    • Philipp Köster, „11 Freunde“

Die Jury:

Niemand macht derzeit ein kreativeres Sportmagazin: Erwähnt sei beispielhaft das Bundesliga-Heft – eine Hommage an ‚Breaking Bad‘. Auch der Sprung ins Digitale ist geglückt, der ,Liveticker‘ ist Pflichtlektüre: Köster und sein Team haben ihn zur wahren Kunstform erhoben.

    • Benjamin Best, freier Journalist

Die Jury:

Als Hauptautor des ARD-Films ‚Im Griff der Zockermafia‘ und in seinem Sachbuch ‚Der gekaufte Fußball‘ beschreibt er eindrucksvoll, welche Gefahren vom Wettbetrug für den Fußball ausgehen. Wie kaum ein anderer Journalist recherchiert er seit vielen Jahren zu diesem Thema.

 

 

Unterhaltung

Der
Der „Postillon“-Erfinder Stefan Sichermann dankte ganz knapp – indem er guten Appetit wünschte. Der Zweitplatzierte Dirk von Gehlen und Silke Burmester schauen zu.

Die Top 3 und ihre Jury-Begründungen

 

    • Stefan Sichermann, Erfinder des „Postillon“

Die Jury:

Als Ein-Mann-Redaktion entlarvt Sichermann auf seiner satirischen Fake-News-Website den (medialen) Irrsinn, etwa den Hype um den Launch der deutschen ‚Huffington Post‘. Niveauvolle Satire – inzwischen auch als TV-Format – mit einer gewaltigen Durchschlagskraft vor allem in sozialen Netzwerken.

    • Dirk von Gehlen, jetzt.de

Die Jury:

Er stampft bemerkenswerte Digitalprojekte aus dem Boden. 2013 erschien das von der Crowd finanzierte Buch ‚Eine neue Version ist verfügbar – Wie die Digitalisierung Kunst und Kultur verändert‘. Für sueddeutsche.de bloggt er außerdem über die besten Fundstücke aus dem Netz..

    • Meike Winnemuth, freie Autorin

Die Jury:

Es sind nicht nur ihre spannenden Reportagen, die die Leser in ihren Bann ziehen. Mit ihrem Millionen-Treffer ‚Das große Los‘ beschreibt sie ebenso unterhaltsam wie mutmachend ihre Erlebnisse einer Weltreise. Und setzt als Kolumnistin des ,Stern‘ neue Highlights.

 

 

Wissenschaft


Nicola Kuhrt von Spiegel Online (Mitte) ist die Wissenschaftsjournalistin 2013, geehrt wurden auch Datenexperte Sebastian Mondial sowie Christina Berndt von der „Süddeutschen Zeitung“.

 

Die Top 3 und ihre Jury-Begründungen

 

    • Nicola Kuhrt, Spiegel Online

Die Jury:

Für den Report ‚Die Teststrecke‘: Nach monatelangen Recherchen, u. a. in bislang geheimen Akten der Stasi, bewies sie (mit Politik-Kollege Peter Wensierski), wie die DDR ihre Bürger an westliche Pharmafirmen zu Forschungszwecken verkaufte. Und sie sprach als Erste mit einem Lobbyisten, der sich ins Gesundheitsministerium einschleuste.

    • Sebastian Mondial, freier Journalist u.a. für NDR und SZ

Die Jury:

Alle bewundern Offshore-Leaks – Mondial bereitete die Daten dazu auf. Er war schon ein Experte für Daten-Journalismus, als kaum jemand darüber redete. 2013 trug er mit Tat und Rat als Trainer maßgeblich dazu bei, dass seine Spezialdisziplin in nahezu allen Redaktionen zum begehrten Gut wurde.

    • Christina Berndt, SZ

Die Jury:

Sie ist für die Enthüllungen der Transplantationsskandale in Deutschland maßgeblich mit verantwortlich. Sie berichtete unbestechlich, sachkundig und zugleich behutsam über dieses angstbesetzte Thema.

 

 

Reporter

Olaf Przybilla und Uwe Ritzer von der SZ sind die Reporter des Jahres 2013
Olaf Przybilla und Uwe Ritzer von der SZ sind wegen ihrer Recherchen zum Fall Gustl Mollath die Reporter des Jahres 2013.

Die Top 3 und ihre Jury-Begründungen

 

    • Olaf Przybilla, Uwe Ritzer, SZ

Die Jury:

Sie haben in langer und juristisch komplexer Recherchearbeit maßgeblich daran mitgewirkt, dass der Justizskandal um Gustl Mollath neu aufgerollt wurde und der Mann aus der Psychiatrie freikam.

    • Markus Krischer, Thomas Röll, „Focus“

Die Jury:

Die beiden haben die Sensation um die verborgenen Kunstschätze von Cornelius Gurlitt ausgegraben. Ein internationaler Scoop. Nicht der einzige: Krischer war als Leiter Report auch für die Berichte Hoeneß-Steuer-affäre verantwortlich.

    • Wolfgang Büscher, „Die Welt“

Die Jury:

Sein Besuch beim Auschwitz-Wärter Hans Lipschis war eine herausragende Leistung. Die Geschichte über einen Mann, der mitten in Deutschland unbehelligt lebt, ist weltweit zitiert worden. Beteiligt waren auch Büschers Kollegen Sven Felix Kellerhoff, Uwe Müller und Gerhard Gnauck.

 

 

Chefredakteur

Gabriele Fischer von
Gabriele Fischer von „Brandeins“ freute sich über die Auszeichnung zur Chefredakteurin des Jahres, neben ihr Stefan Plöchinger (Süddeutsche.de) und Dominik Wichmann („Stern“).

Die Top 3 und ihre Jury-Begründungen

 

    • Gabriele Fischer, „Brandeins“

Die Jury:

Sie beweist nachdrücklich, dass weniger wirklich mehr sein kann: Ihre monothematischen Heftschwerpunkte trafen 2013 ungewöhnlich gut den Nerv der Zeit. Die Jury honoriert mit ihrer Wahl zur Chefredakteurin des Jahres eine außerordentliche Kontinuität an journalistischer Qualität und Engagement für ihre Autoren.

    • Dominik Wichmann, „Stern“

Die Jury:

Der „Stern“ ist unter seiner Führung spektakulärer, relevanter und ja, auch mutiger geworden: siehe Titel zu Bushido. Wichmann verleiht dem Magazin neuen Glanz – und er versteht, dass Digitalisierung vor allem Dialogisierung bedeutet.

    • Stefan Plöchinger, Süddeutsche.de

Die Jury:

Er hat den digitalen Umbruch entscheidend vorangetrieben und die SZ erfolgreich online verankert – auch durch neue Formate (,Die Recherche‘) und datenjournalistische Projekte. Süddeutsche.de hat sich unter seiner Führung erneuert und an Relevanz gewonnen.

 

 

Reporter regional

Kaija Kutter bedankte sich für ihre Auszeichnung zur Regional-Reporterin 2013.
Kaija Kutter bedankte sich für ihre Auszeichnung zur Regional-Reporterin 2013. Peter Berger vom „Kölner Stadtanzeiger“ (links) und Otto Lapp vom „Nordbayerischen Kurier“ folgen auf den Plätzen.

Die Top 3 und ihre Jury-Begründungen

 

    • Kaija Kutter, taz nord

Die Jury:

Ihre Berichte haben zur Schließung der Haasenburg-Jugendheime in Brandenburg geführt. Sie deckte auf, dass dort ‚schwer erziehbare Jugendliche‘ unter menschenunwürdigen Bedingungen weggesperrt wurden, statt sie pädagogisch zu betreuen. Mit Kollege Kai Schlieter (Berlin) machte sie das bundesweit bekannt.

    • Peter Berger, „Kölner Stadtanzeiger“

Die Jury:

Er hat mit Chefkorrespondent Joachim Frank die Geschichte mindestens einer vergewaltigten Frau recherchiert, die von zwei katholischen Krankenhäusern in Köln abgewiesen wurde. Der Beitrag erregte Aufmerksamkeit in ganz Deutschland und zwang die Kirche zu Klarstellungen.

    • Otto Lapp, „Nordbayerischer Kurier“

Die Jury:

Er hat wesentlich zur Aufklärung des Falls Mollath beigetragen. Dabei reproduzierte er nicht das Klischee des unschuldig Verurteilten, sondern breitete die komplexe Geschichte eines Querulanten aus, der so massiv mit dem System kollidierte, dass dieses seine Schwächen offenbarte.

 

 

Newcomer

Özlem Gezer vom
Özlem Gezer vom „Spiegel“ (rechts) und Anita Zielina von stern.de waren für die Jury Top-Newcomer des Jahres 2013.

Die Top 3 und ihre Jury-Begründungen

 

    • Özlem Gezer, „Der Spiegel“

Die Jury:

In allen Disziplinen ein Ausnahmetalent: Recherche, Tiefgang, Hartnäckigkeit und Stil. Ihr Thema: Zuwanderer. Ihr Zugang: direkt, packend, ohne Sozialkitsch, ohne Blatt vor dem Mund. Sie schrieb Reportagen über Radikalisierung, Zuwanderung und das Geschäft damit. Investigativ, klug, toll geschrieben.

    • Ingo Zamperoni, ARD aktuell

Die Jury:

Ein junger, neuer Ton im ARD-Journalismus: Zamperoni ist ein Senkrechtstarter, auf dem Sprung zu neuen Ufern in Übersee – Lohn für sehr gute ‚Tagesthemen‘-Moderation und Vorbereitung auf mehr. Ihn zeichnet eine in dem öffentlich-rechtlichen Sender ungewohnte lockere Seriosität aus. Immer authentisch, immer auf den Punkt.

    • Anita Zielina, stern.de

Die Jury:

Eine bescheidene Kollegin mit klaren Vorstellungen vom digitalen Journalismus. Von derStandard.at kommend, begleitet sie mit Karacho den Restart des „Sterns“. Ihr Anspruch: den „Stern“ umkrempeln von einer behäbigen Print-Wundertüte zu einer dynamischen Online-Community.

 

 

Sonderpreis 2013: „Krautreporter“ und NSU-Watch

Für
Für „Krautreporter“ erhielt Sebastian Esser einen Sonderpreis wie ebenso das Team von NSU-Watch (links im Bild: Laudator Andreas Stopp).

Das Gespräch mit Esser gibt es auch noch einmal in bewegten Bildern.

 

Sebastian Esser, „Krautreporter“

Die Jury:

Mit der Crowdfunding-Plattform Krautreporter hat Esser einen neuen Weg aufgebaut, journalistische Projekte zu finanzieren. In Zeiten minimaler Honorare, schrumpfender Redaktionen und ungewisser Paywall-Finanzierung schuf er mit seiner Plattform eine Möglichkeit für ‚Unternehmer-Journalisten‘, um auf eigene Faust aufwendige Recherchen und Projekte zu ermöglichen.

Oezge Pinar Sarp und Uli Jentsch für NSU-Watch

Die Jury:

Das NSU-Watchblog des Apabiz e. V. klärt unabhängig und zweisprachig (deutsch/türkisch) über die Terrorzelle des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU) auf. Ein antifaschistisches Projekt, an dem ein ganzes Team von Journalisten und Wissenschaftlern arbeitet und das mit kritischen Presseschauen, Rechercheergebnissen und Analysen erkennbar Früchte trägt. Das verdient Anerkennung und Unterstützung.

 

 

Chefredakteur lokal

Christian Lindner (rechts) ist der beste regionale Chefredakteur 2013
Christian Lindner (rechts) ist der beste regionale Chefredakteur 2013. Über die nachfolgenden Plätze freuten sich Lars Haider („Hamburger Abendblatt“) und Thomas Hauser („Badische Zeitung“, links).

  • Vorjahressieger Joachim Braun gratuliert seinem Amtskollegen aus Koblenz

„Der Lokaljournalismus ist die Zukunft des Journalismus, und der Lokaljournalismus wird digital.
Gerade haben wir in Bayreuth drei Tage lang das Forum Lokaljournalismus abgehalten – 180 Chef- und leitende Redakteure waren gekommen – und worum ging es, ausschließlich um digitale Themen: Von Liveblogging bis zu Change Management in Redaktionen. Auch wenn ein Kollege oder eine Kollegin beim Feedback in der Rubrik Verbesserungswünsche schrieb: „Nächstes Mal mehr print und weniger digital“ haben die meisten Lokaljournalisten den Schuss gehört und sind zumindest gewillt, die Herausforderung anzunehmen. Woran kann man das besser erkennen, als daran, dass die nebenbei gemachte Äußerung meines Geschäftsführers, die gedruckte Tageszeitung habe höchstens noch 15 oder 20 Jahre das bei weitem größte Medienecho hervorgerufen hat.

Zum ersten Mal seit langem wieder wurde auch über Inhalte gesprochen, über Relevanz, über Fragen wie: Was lässt sich in Zukunft noch an die Leser verkaufen? Auf welchen Kanälen? Wie muss es aufbereitet sein? Wie wecken wir künftig „Lust“ beim Leser oder User, der keine Markentreue mehr kennt, sondern nur ein sofort zu stillendes Interesse an bestimmten Themen. Können wir diese Qualität mit unseren Leuten überhaupt bringen?
Bei den drei Chefredakteurs-Kollegen, die ich hier ehren darf, stehen all diese Fragen schon seit langem im Fokus. Jeder hat für sich Antworten gefunden, so wie es auch kein Generalkonzept für Zeitungen gibt oder geben kann, weil die Voraussetzungen immer unterschiedlich sind.

Nehmen wir Thomas Hauser von der Badischen Zeitung in Freiburg, Rang drei bei den Chefredakteuren des Jahres 2013. Ich erinnere mich an ein Bewerbungsgespräch in seinem Büro. Das ist erst ein paar Jahre her. Da stand nicht das Lokale im Mittelpunkt, sondern der althergebrachte Journalismus. Und auf der Zugfahrt dorthin las ich in der Badischen Zeitung einen Halb-Seiten-Artikel über Wahl in irgendeinen mittelasiatischen Pseudodemokratie. Längst vergessen, längst vorbei. Mit Thomas Hauser an der Spitze hält die BZ zwar an den von jeher geltenden hohen Qualitätsansprüchen fest, legt den Fokus aber längst aufs Lokale. Ganz abgesehen davon, dass die ausgesprochene innovative Digital-Tochter für interessanten und gut zu vermarktenden Zusatznutzen sorgt. So etwas wie die Besenwirtschaften-App hätten wir in Bayreuth auch gerne. Herzlichen Glückwunsch, Herr Hauser.

Über Lars Haider gibt es, eigentlich nicht viel zu sagen, was nicht jeder weiß. In einer Millionenstadt wie Hamburg Lokaljournalismus zu machen, ist schwierig. Wo fängt da lokal an? Wo hört es auf? Wo ist Landespolitik noch Regionalpolitik? Egal, Lars Haider hat seine gesamt Redaktion auf lokal getrimmt. Jeder Redakteur ist zuständig für einen Bezirk. Ergebnis sind crossmediale Vorzeigeprojekte wie den Straßenratgeber aller 8100 Hamburger Straßen oder der Blog, der den Herstellungsweg von 38 Lebensmitteln nachgezeichnet hat. Dafür gab’s vergangenes Jahr nicht nur den Deutschen Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung für die Redaktion, sondern hier andieser Stelle den zweiten Preis der Jury als CR des Jahres. Meine Hochachtung, lieber Lars Haider.

Ganz besonders aber freue ich mich über die Auszeichnung für Christian Lindner. Schaue ich doch seit Jahren regelmäßig, was den Koblenzern digital wieder Neues eingefallen ist. Vieles haben wir abgeguckt, etwa die weitere Intensivierung von Social Media, für anderes haben wir nicht die Ressourcen, wie etwa die Instagram-Adaption Rheinstagram. Dabei kann ich mich noch an die Anfänge erinnern. Wissen Sie noch Herr Lindner, wie wir vor acht Jahren oder so auf einer Blogger-Journalisten-Tagung – damals war das noch ein Widerspruch – in Frankfurt waren. Sie saßen in der hintersten Reihe, nahe an der Steckdose, und haben die ganze Zeit auf Ihrem Laptop herumgetippt. Das war vor Twitter, in den Anfängen von Facebook, aber irgendein soziales Netzwerk werden sie schon bedient haben.

Inzwischen ist RZ-Chefredakteur, so der Twittername von Herrn Lindner, always on und hat seine Redaktion überzeugt, dass die Zukunft tatsächlich digital ist und dass der Wandel auch erfolgreich sein kann. Dafür öffnet sie sich immer weiter – Leser, Usern oder ganz Fremden. Ich will jetzt nicht mit Sascha Lobo als Chefredakteur für einen Tag anfangen, aber das Twittertreffen im Koblenzer Stadttheater, das fand ich wirklich eine geniale Idee. Ebenso, die Redaktions- oder Verlagsräume externen Bloggern für eine Konferenz, ein Barcamp, zur Verfügung zu stellen.
Lieber Herrn Lindner, ich freue mich sehr. Sie haben diese Auszeichnung wirklich verdient.“

Die Top 3 und ihre Jury-Begründungen

 

Christian Lindner, „Rhein-Zeitung“

Die Jury:

Er treibt wie kein anderer Chefredakteur einer Regionalzeitung die Digitalisierung seines Produkts voran. Enorm ideenreich ist er in seinem Bemühen, alle Chancen von Online und Print zu nutzen, um als Regionalzeitung Erfolg zu haben.

Lars Haider, „Hamburger Abendblatt“

Die Jury:

Mit ihm an der Spitze demonstriert die Zeitung regionalen crossmedialen Qualitätsjournalismus, z. B.: der digitale Straßenratgeber aller 8.100 Hamburger Straßen; der Blog, der die Strecken von 38 Lebensmitteln aufzeigte und beschrieb, wie viele Kilometer in einem einzigen Einkaufswagen liegen.

Thomas Hauser, „Badische Zeitung“

Die Jury:

Er macht ein Lokalblatt mit hoher Qualität, das auch anspruchsvollen Zielgruppen gerecht wird. Zudem hat er es geschafft, mit einer sehr ausgefeilten Taktik digitale Bezahlangebote zu schaffen.