Zwei Fragen zum Radio

Acht Radioexperten über Fehlentwicklungen und Verbesserungspotenziale im Hörfunk. Frage 1 Der größte Fehler, den das Radio in den letzten 25 Jahren gemacht hat, ist … Frage 2 Wenn das Radio auch weiterhin Erfolg haben will, muss es vor allen Dingen … Erschienen in Ausgabe 04+05/2011 in der Rubrik „Medien“ auf Seite 54 bis 55 Autor/en: […]

25 Jahre Radio: Vieles anders, nicht alles besser

Form(at) ist alles: Nach US-Vorbild wurden die Mehrheitsprogramme auf unterschiedliche Zielgruppen ausgerichtet. Hörer-Forschung. Was die Hörer mehrheitlich wollen, entscheidet. Besonders bei der Musikauswahl, also der Playlist. Musikplanungssysteme erstellen nach Redakteurs-Vorgaben Titelfolge und Rotation, vor allem in Begleitprogrammen. Journalisten als Teilzeit-Techniker. Moderatoren „fahren“ ihre Sendung weitgehend selbst, Redakteure/Reporter produzieren an der Workstation ihre eigenen Beiträge. O-Ton-Nachrichten […]

Das Spaß-Radio besinnt sich

Öffentlich-rechtliches Radio und Privatfunk mussten sich gegeneinander ihren Platz in der Hörergunst erobern. Im „dualen System“ zwangsverheiratet, hieß es dann, sich gemeinsam in der Medien-Konkurrenz gegen das Fernsehen und seit 2000 zusätzlich gegen das Internet zu verteidigen. Das gelang nicht ohne Einbußen. Bei Nutzungsdauer und Tagesreichweite wurde das Radio vom Fernsehen auf den zweiten Platz […]

Vita

Sebastian Turner (44) hat kurz nach seinem Abitur 1986 zusammen mit Stefan Kornelius, Oliver Schrott und Annette Milz „medium magazin“ gegründet (s. a. S. 8f.). Nach seinem Studium in Bonn und den USA gründete er mit zwei Partnern 1990 in Dresden eine Werbeagentur, die 1991 mit der Scholz & Friends Gruppe fusionierte. Seither in leitender […]

Neil Postman 1986

Als Sebastian Turner Neil Postmann – damals Professor für „Medienökologie“ an der New York University und gefeierter Autor des Buchs „Wir amüsieren uns zu Tode“ – für die 2. Ausgabe von „medium magazin“ interviewte, kritisierte dieser u. a.: „Das Fernsehen mißbraucht die Unterhaltung. Es vergißt die Substanz, denn es geht gar nicht mehr um den […]

Sechs Wege zum Erfolg

Viele Wege führen zum Leser: Der von „Wendy“ sieht völlig anders aus als der von „Forum Modernes Theater“. Was beide jedoch mit so unterschiedlichen Titeln wie „JS – Zeitschrift für Junge Soldaten“, „Clever reisen“, „Junge Wissenschaft“ und „Ökologisches Wirtschaften“ gemeinsam haben, ist ihr Geburtsjahrgang 1986 – und damit ein Vierteljahrhundert Erfolg im hart umkämpften Zeitschriftenmarkt. […]

Virtuelles Lagerfeuer

Wenn man über den Wandel im Fernsehen nachdenkt, beginnt man als Erstes, an seiner Existenz zu zweifeln. Das geht schon damit los, dass sich die gefühlte Wahrheit, dass früher alles besser war, empirisch nicht ganz so leicht beweisen lässt, wie man angenommen hatte. Wie das Fernsehen vor gut 25 Jahren war, lässt sich leicht herausfinden. […]

„Wir haben uns unglaublich frei gefühlt“

Das Telefonat mit Markus Peichl in Sachen „Tempo“ ist eine Zeitreise. Eine Reise in die noch goldene Ära des Printjournalismus, als es immer nur aufwärts ging, Wachstum und Größe die gängigen Währungen waren. Wo Zeitungen und Zeitschriften keine Konkurrenz durch den privaten Rundfunk zu fürchten und Internet und Digitalisierung ihren Siegeszug um die Welt noch […]

Zur Person

Markus Peichl (53), Sohn des österreichischen Star-Architekten Gustav Peichl, studierte Jura in Wien und arbeitete nebenher und danach zunächst frei für den ORF und die Tageszeitung „Kurier“. 1982 wurde er Chefredakteur der Zeitschrift „Wiener“, 1985 gründete er zusammen mit Lo Breier „Tempo“, dessen Chefredakteur er bis 1990 war. Danach arbeitete er als freier Medienberater und […]

Druck im Wandel

Vergleicht man die Titelseiten 1986 und 2011, sieht man zwei völlig andere Welten. 1986 wussten die Redaktionen offensichtlich nichts über Zeitungslayout, nichts über das Leserverhalten und absolut nichts über die Bedeutung des Visuellen in der Zeitung. 1986 gab es neben der Zeitung noch Radio und Fernsehen. Damit war der Medienmix fertig. Zeitungsmacher waren der Auffassung, […]

Zeitungsrolle vorwärts!

Wenn Journalisten, insbesondere in Zeitungsredaktionen, über den Wandel sprechen, dann geschieht dies in der Regel mit großem Unbehagen und vor allem selbstreflexiv. Unbehagen, weil die Branche wie kaum eine andere den Wandel nicht kennt; selbstreflexiv, weil sie das Unbekannte scheut wie der Teufel das Weihwasser. Wie sollen da Verlage Konsequenzen aus Medien- und Nutzerwandel ziehen […]

Heute schon getwittert?

Verleger Hubert Burda bekam zum 70. einen eigenen Youtube-Kanal, eine Facebook-Seite hat er auch. „Focus“-Chef Weimer postet in seinem Facebook-Profil, „Welt“-Chef Jan-Eric Peters twittert noch dazu, ebenso wie „@RZChefredakteur“ Christian Lindner: Fast alle deutschen Medien sind in diesen Netzwerken präsent – und nutzen die Kanäle mindestens als Newsletter für ihre neuen Geschichten. Doch viele offensichtlich […]

Führet uns nicht in Versuchung!

Die Abgrenzung von bezahlter und unbezahlter Kommunikation gehört seit Jahren zu den Dauerbrennern im Verhältnis von Redaktionen und Kommunikatoren von Unternehmen und Verbänden. Bezahlte Kommunikation verschafft sich Aufmerksamkeit oder zumindest Platz jenseits von Nachrichtenrelevanz oder originärem Interesse von Redaktionen. Pressearbeit hingegen muss Informationen so anbieten, dass sie der von den Medien selbst eingeschätzten Relevanz entsprechen. […]

Das Kartoffel-Phänomen

Am 31. März dieses bis zu diesem Zeitpunkt an Ereignissen nicht gerade armen Jahres stürzten sich Fernsehen, Zeitungen und Online-Kanäle auf spektakuläre Bilder, die ein hässlich verschrobenes, kopfähnliches Monster in gelben und roten Farben zeigten. Das knollenähnliche Gebilde entpuppte sich als die Erde, aufgenommen mit Hilfe einer speziellen Technik von einem Satelliten. Abgebildet wurden die […]

Die Sicht des Presserats:

Wie stehen Sie zu der Forderung nach Präzisierung des Pressekodex, was z. B. den Umgang mit Sonderveröffentlichungen und Verlagssonderbeilagen betrifft? Was halten Sie von der WAZ-Konsequenz, künftig auf solche Bezeichnungen zu verzichten und so etwas stets als „Anzeige“ zu deklarieren? Bernd Hilder: Eine Präzisierung ist nicht notwendig, da es sie bereits gibt: Die Richtlinie 7.3 […]

Vier Thesen zum Verzicht

1. Für Zeitungen müssen die Käufer immer größere Teile ihres verfügbaren Einkommens ausgeben. Die höheren Ausgaben verbinden sie mit Qualitätserwartungen. PR-bestimmte Inhalte entsprechen diesen Erwartungen vermutlich nicht. Auch sie führen zum Käuferschwund. 2. Die Grenze im Spannungsfeld PR, Werbung und Zeitungsjournalismus ist da überschritten, wo Leser über die Herkunft und Machart des Inhalts getäuscht werden, […]

Berichterstatter oder Ersatzrichter?

Die Kombination von Sex und Kriminalität, die Prominenz des Angeklagten und die Gelegenheit, einen Blick durchs Schlüsselloch in sein Schlafzimmer zu werfen – offenbar gibt es viele Faktoren, die einen hohen Unterhaltungswert des Prozesses gegen Jörg Kachelmann begründen. Dies hat die „Bunte“ offenbar veranlasst, Ex-Freundinnen mit teilweise erheblichen Summen für die Preisgabe ihrer Erlebnisse mit […]

Schleichende Unsitten

Mitte April legte Sebastian Heiser auf vier taz-Seiten offen, wie leicht es für Unternehmen ist, Schleichwerbung in Zeitungen und Magazinen unterzubringen. Bei sieben von zehn Verlagen ließen sich die Anzeigenabteilungen auf einen windigen Deal ein. „Bild“, „Spiegel“ und „Handelsblatt“ dagegen lehnten rundheraus ab. Um das herauszufinden, startete Heiser vor zwei Jahren eine verdeckte Recherche. Er […]

Wie geht’s weiter mit der FR?

Sie ist so leidensfähig und so verzichtsbereit wie keine andere, das hat die Redaktion der „Frankfurter Rundschau“ mehrfach bewiesen. Jetzt bleibt ihr nicht einmal erspart, die eigenen Nachrufe zu lesen: Vom „zu Tode geretteten Patienten“ schrieb die „Zeit“, vom „Ende als wirklich eigenständiges Blatt“ die taz. Da wird zurückgeschaut auf die großen Tage der FR, […]

„Jetzt bitte selbst denken!“

Neil Postman machte 1986 Furore mit seiner medienkritischen These: „Wir amüsieren uns zu Tode.“ Hat er recht behalten? Sebastian Turner: Jein. Wir sind noch am Leben, aber das Fernsehen ist vor allem ein Unterhaltungsmedium geworden und eine beunruhigend große Gruppe sucht nicht nach Information und wird auch nicht auf sie stoßen. Und wer war da […]

Darum Sex auf dem Cover

„Warum Sex auf dem Cover?“, fragt das „medium magazin“ auf dem Titel seiner vierten Ausgabe und zeigt neben einer Karikatur Hajo Friedrichs und Jürgen Frohner. In den folgenden Ausgaben zieren Männer wie Hans-Ulrich Kempski, Henri Nannen und Wolf Schneider das Titelbild und man möchte wissen, an welchen Sex Annette Milz, Sebastian Turner, Stefan Kornelius und […]

Der Nachfolger

Irgendwann an diesem Nachmittag in der Redaktion der „Thüringer Allgemeinen“ (TA) fällt mich der Gedanke an: Diese Geschichte kannst du nur falsch machen. Egal wie du schreibst, egal, wen du zitierst, die Kollegen hier werden es zerpflücken und ablehnen. Du bist ein Eindringling, du wirst vom Chefredakteur geduzt, der wiederum selbst ein Eindringling ist. In […]

Der andere Blick

Der Szene ist ihr Name seit langem ein Begriff: Souad Mekhennet, 32, berichtet seit zehn Jahren über Terrorismus, Radikalisierung, Islamismus, seit 2004 für die „New York Times“ und das ZDF. Eine ungewöhnliche Kombination, „ziemlich einzigartig in Deutschland“, sagt Elmar Theveßen, der sie zum ZDF geholt hatte. Er lobt sie als „sehr gewissenhafte, hochprofessionelle Kollegin“, die […]

Geschlossene Gesellschaft

Schon der Name soll provozieren, wenigstens zum Nachdenken: Die „Neuen deutschen Medienmacher“ (NdM) vertreten Journalisten mit Migrationshintergrund, als Verein und Netzwerk. In den Redaktionen tauchen die „neuen Deutschen“ bislang kaum auf. Fast jeder vierte Deutsche hat Studien zufolge inzwischen ausländische Wurzeln – unter Journalisten aber liege der Anteil bei „höchstens 1,5 Prozent“, sagt Ulrich Pätzold, […]

Abschied von 1001 Nacht

Als die ersten Bilder von den Demonstranten im Fernsehen auftauchen, die den Tahrir-Platz besetzen, denke ich: „Typisch ägyptisch.“ Dem Klischee gehorchend. „Die Demonstranten werden zwei, drei Tage lang alles kurz und klein schlagen, ihrer Wut Luft verschaffen und dann wieder klein beigeben.Wie schon immer.“ Meine typisch deutsche Reaktion, wie die vieler Korrespondenten vor Ort. Ich […]

Andreas Cichowicz, NDR

Zur Berichterstattung der ARD und den Konsequenzen: „Wir können und wollen nicht wie CNN mit 40-50 Mann inklusive Logistikteams anrücken für ein aktuelles Ereignis in der Welt. Allerdings haben wir in der ARD seit neustem eine Krisenreaktions-Taskforce von Produktionsmitarbeitern, die sich sofort um logistische Fragen kümmern. Dafür sind wir sicher in der Hintergrundanalyse besser, weil […]

Elmar Theveßen, ZDF

Zur Berichterstattung des ZDF und den Konsequenzen: „Wir hatten zwei Probleme: ein rein logistisches. Das Studio liegt direkt neben dem staatlichen Fernsehgebäude. Dort aber blockierte die Panzerkette die Zugänge, auch zu unseren Garagen, so dass wir schlicht immobil waren. Der wichtigere Grund war eine erhöhte Gefährdung vor allem der einheimischen Mitarbeiter – subjektiv wie objektiv. […]

Eine ungewöhnliche Vita

Souad Mekhennet wurde 1978 in Frankfurt/Main geboren, als Tochter einer türkischen Mutter und eines marokkanischen Vaters. Nach dem Abitur absolvierte sie, als erste arabisch-muslimische Schülerin, von 1999 bis 2001 die Henri-Nannen-Schule in Hamburg. Seither arbeitet sie als freie Journalistin: von 10/2001 bis 6/2002 für den „Spiegel“, 2002 bis 2003 für die „Washington Post“, zunächst in […]

Netzwerke und Ausbildung

Neue deutsche Medienmacher Die Neuen deutschen Medienmacher (NdM) verstehen sich als Netzwerk und Interessenvertretung von Journalisten mit Migrationshintergrund. Vorsitzende ist die „Tagesschau”-Redakteurin Marjan Parvand. Die Einladung zum Beitritt richtet sich an alle Interessierten, unabhängig von Herkunft oder Konfession. Die NdM sind außerdem bei Facebook und Xing präsent. www.neuemedienmacher.de Stipendium „Trialog der Kulturen” Ein Semester lang […]

Die Intelligenz des Schwarms

Nein, Karl-Theodor zu Guttenberg ist nicht durch das Internet gestürzt worden. Gestürzt ist Guttenberg über seine plagiierte Doktorarbeit und über sein schwaches Krisenmanagement. Aber der Beweis dafür, dass seine Dissertation voller ganz oder teilweise abgeschriebenen Texten war, wurde im Internet geführt: Im „GuttenPlag Wiki“ lieferten tausende Nutzer eine beispiellose kollaborative Rechercheleistung ab. Das „Crowdsourcing“ erlebte […]

So funktioniert Crowdleaks

Crowdleaks ist eine Plattform, die sich auf die kollaborative Auswertung von vertraulichen Dokumenten, insbesondere des Wikileaks-Cablegate-Materials, spezialisiert hat. Jeder kann sich auf www.crowdleaks.org registrieren und einen Artikel über ein „Cable“ schreiben, über das noch nicht berichtet wurde. Ein Freiwilligen-Team, zu dem Journalisten, Übersetzer, Rechtsanwälte und Programmierer gehören, überprüft, ob der Artikel dem Crowdleaks-Qualitätsstandard genügt: ob […]

Der Weg zum „Gatewatching“

Was sind die Grundtechniken, die ein Journalist heute beherrschen muss, um mitzukriegen, welche neuen Geschichten im Netz lauern? Marcus Bösch: Als fundamentales Werkzeug sehe ich derzeit immer noch einen Feed-Reader, mit dem man RSS-Feeds aller Quellen, die für die eigene Arbeit wichtig sind, gut in Ordnern strukturiert, automatisiert sortieren kann. Dazu empfehle ich natürlich dringend […]

„Wir müssen die Inhalte an die Stimmung der Nutzer anpassen“

Mr. Trivino, Ihr Arbeitgeber News International hat mit „The Daily“ gerade eine neue Zeitung für den amerikanischen Markt gestartet, exklusiv für das iPad. Eine eigene Redaktion von mehr als 100 Leuten, eine eigene Firma: Warum der Riesenaufwand? Alfredo Trivino: Es geht uns vor allem darum, Qualitätsjournalismus endlich werthaltig zu machen und nicht länger nur auf […]

Zu den Personen

Marc Walder (45) arbeitet seit 20 Jahren für Ringier. Der Absolvent der Ringier-Journalistenschule (1993/1994) war Chefreporter, Unterhaltungschef, Chef Nachrichtendesk und Mitglied der Redaktionsleitung bei „Blick“, stv. Redaktionsdirektor „SonntagsBlick“ (1997 bis 1999), Sportchef von „Blick“ und „SonntagsBlick“, bis er im Jahr 2000 Chefredakteur der „Schweizer Illustrierte“ wurde. 2007 wechselte er in gleicher Funktion zum „SonntagsBlick“ und […]

Der Ringier-Verlag

Der 1833 gegründete Schweizer Ringier-Verlag gehört den Geschwistern Michael Ringier, Evelyn Lingg-Ringier und Annette Ringier. Michael Ringier hat an der Spitze des Verwaltungsrates die Rolle des Verlegers inne. Auf dem heimischen Markt gibt das Unternehmen etwa die größte Boulevardzeitung „Blick“ und das Peoplemagazin „Schweizer Illustrierte“ heraus. Anfang der 1990er Jahre expandierte Ringier nach Osteuropa und […]

Schweizer suchen Anschluss

Der Unterschied könnte kaum größer sein: Beim Fototermin für dieses Gespräch am Zürcher Verlagssitz posiert der eine, Ringiers Schweiz- und Deutschland-Chef Marc Walder, lässig vor der Kamera. Der ehemalige Tennisprofi spannt seinen Körper und legt jene Entschlossenheit in sein Gesicht, die auf Bildern gut kommt. Walder hat früher als Chefredakteur des People-Flaggschiffs „Schweizer Illustrierte“ selbst […]

Gipfeltreffen der Zeitungsmacher

Alfredo Trivino, Direktor für Kreativprojekte bei News International im Murdoch-Konzern, wird beim European Newspaper Congress (ENC) über seine Erfahrungen mit drei Monaten „The Daily“ referieren und auch für Fragen zur Verfügung stehen. Generell ist das iPad, und was es für Zeitungen bringen kann, ein Schwerpunkt des ENC. Im Publishers Forum diskutieren führende europäische Zeitungsmacher über […]

Nutzer zahlen im Netz sogar für Inhalte

Der englische Begriff für Bezahlinhalte – Paywall – ruft negative Assoziationen hervor: eine Mauer, hinter der alles verschwindet. Eine Reihe von Rednern bei der „Paywall Strategies 2011“-Konferenz in London wehrte sich daher vehement gegen den Begriff: Warum von einer Mauer sprechen, wenn es um die Bezahlung von digitalen journalistischen Inhalten geht – andere Produkte oder […]

Info

Paul-Josef Raue, Jahrgang 1950, lernte seinen Beruf im 1. Jahrgang der Hamburger Journalistenschule bei Wolf Schneider. 1984 wurde er Chefredakteur bei der „Oberhessischen Presse“ in Marburg. Weitere Stationen als Chef: „Eisenacher Presse“, „Frankfurter Neue Presse“, „Volksstimme“ (Magdeburg), „Braunschweiger Zeitung“ und seit November 2009 „Thüringer Allgemeine“. Raue hat zahlreiche Journalistenpreise gewonnen, u. a. mehrfach den Deutschen […]

Haltung Bitte!

Der „Freitag“ nennt sich „Das Meinungsmedium“. Herr Augstein, welchen Claim würden Sie denn der „Zeit“ geben? Jakob Augstein: Die „Zeit“ ist ein Medium der bürgerlichen Selbstvergewisserung … Giovanni di Lorenzo: …was soll man denn darunter verstehen? Augstein: Ich stelle mir die Leserschaft der „Zeit“ als urbanes, mittleres bis gehobenes Bürgertum vor, das an Sicherheit interessiert […]

Die Journalisten des Jahres

Per Mail antwortete sie aus Haiti, mal wieder unterwegs in einem Krisengebiet, das längst nicht mehr die Schlagzeilen beherrscht und doch die Aufmerksamkeit der internationalen Öffentlichkeit braucht. Carolin Emcke berichtet seit Jahren aus Kriegs- und Katastrophenregionen und ist doch – so beschreibt sie Jurymitglied Ines Pohl in ihrem Porträt (s. Seite 22 f.) – „keine […]

Die Jury 2010

Georg Altrogge, Chefredakteur Meedia Daniel Bouhs, Redaktionsmitglied „medium magazin“ Markus Brauck, Medienredakteur „Der Spiegel“ Jochen Brenner, Redaktionsmitglied „medium magazin“ Ulrich Brenner, Leiter Deutsche Journalistenschule Axel Buchholz, Ex-Chefredakteur Hörfunk, Saarländischer Rundfunk, Professor für Radiojournalismus Uni Mainz Dieter Degler, Geschäftsführer Degler Smart Media Berthold L. Flöper, Leiter Lokaljournalistenprogramm der bpb Bernd Gäbler, Publizist Dieter Golombek, Sprecher der […]

Eingreifen als Lebensthema

Wie viel „Ich“ verträgt der Qualitätsjournalismus? Eitelkeit und Geschwätzigkeit sind die Gefahren, wenn der Autor zu offensichtlich sich selbst zum Maß der Dinge macht. Seit Jahren, zuerst beim „Spiegel“, jetzt als Autorin für „Die Zeit“, zeigt Carolin Emcke, wie es anders geht. Wie es möglich ist, das „Ich“ nicht zur eitlen Selbstüberhöhung zu nutzen, sondern […]

Die Erste

Frau Piel, Sie haben nun zwei Jahre als ARD-Vorsitzende vor Augen: Was steht ganz oben auf Ihrer Prioritätenliste? Monika Piel: Manches ist von außen gesetzt – vor allem das neue Gebührenmodell, das in diesem Jahr durch alle Landtage gehen wird. Alle müssen zustimmen, sonst wird es keinen neuen Gebühren-Staatsvertrag geben. Da kommt auf uns großer […]

Monika Piel – die neue Spitzenfrau der ARD:

Mit Monika Piel (59) steht in der ARD nun also wieder eine Journalistin an der Spitze. Während ihre Vorgänger Peter Boudgoust (SWR) und Fritz Raff (SR) ihre Karrieren in den Verwaltungsabteilungen machten, begann die gebürtige Rheinländerin aus Bensberg bei Köln nach dem Abitur (zweiter Bildungsweg), einer Ausbildung zur Justizassistentin und einem Mehrfach-Studium (Jura, BWL und […]

Nachrichtenlagen

Sie haben alle die gleichen Bilder. Eine solche Äußerung fällt gern, wenn einmal wieder relativ identische Fotos die Titelseiten der Tageszeitungen schmücken. Den schwarzen Peter bekommen auch die Nachrichtenagenturen zugeschoben – zu Unrecht. Die Unterschiede sind größer, als es subjektiv wahrgenommen wird. Eine Umfrage des „medium magazins“ unter vier Newsagenturen nach deren visuellen Bestsellern aus […]

Sarrazin, Sex-Täter & ein Schmetterling

We Gauck „Yes We Gauck“: eine vergessene Schlagzeile der BamS, als im Juni eine überraschende Bundespräsidentenwahl anstand, die überraschend spannend verlief, auch dank des Wechselspiels von Twitter und TV. Eine Neuwahl, die nötig geworden war, weil Amtsinhaber Horst Köhler irgendwas mit Medien mitverursacht hatte: Schuld war entweder der Deutschlandradio-Reporter, dessen auf dem Rückflug von Afghanistan […]

Die neue Medienmacht

„Kinderschänder, für euch eröffnen wir wieder Mauthausen!“ Im Februar 2010 schockierte eine Facebook-Gruppe mit eben jener grausigen Botschaft im Namen die Öffentlichkeit. Eine Mischung aus Hass, Verhetzung und Wiederbetätigung hatte sich plötzlich mit einer Heftigkeit im virtuellen Raum entladen, mit der niemand gerechnet hatte: Mehr als 13.000 Facebook-Nutzer hatten sich im Halböffentlichen als „Fans“ der […]

Das Magazin der Deutschen Journalistenschule (DJS)

Sechsundsiebzig Seiten, fünfzehn Redaktionsmitglieder, acht Wochen harte Arbeit: Jede Ausbildungsklasse an der DJS produziert eine Ausgabe des „Klartext“-Magazins. Die Klasse 48A (2009-2011) lädt ein zu einer Reise in die Grenzgebiete des menschlichen Daseins. Grenzen der Haltbarkeit und der menschlichen Spezies, psychische Grenzen, grenzwertiger Geschmack – das alles sind Themen des Magazins. Print und Online greifen […]

Was ist Augmented Reality?

Augmented Reality (AR) bedeutet „angereicherte Realität“. AR-Anwendungen legen im Kamerasucher eines PCs oder eines Internet- und App-fähigen Smartphones Informationen als virtuelle Zusatzebene über eine reale Umgebung. Das können gedruckte Bilder sein, aus denen Videos starten, Grafiken, die animiert werden, oder auch über ein reales Bildmotiv im Handykamerasucher eingeblendete Textinformationen. AR-Anwendungen gelten als Wachstumsmarkt – das […]

Kein Content ohne Kontext

Was können Nachrichtenagenturen tun, um relevant zu bleiben? Drei Kernforderungen von Reuters-Chef Chris Ahearn.

Chris Ahearn und Reuters

Der Konzern Thomson Reuters verdient den Großteil seines Geldes damit, Banken und Versicherungen mit den Informationen zu versorgen, die sie für ihre unternehmerischen Entscheidungen brauchen – etwa um andere Konzerne zu übernehmen oder aber um mit Aktien und Beteiligungen an den Börsen zu handeln. Dazu gehören auch Informationen über das Weltgeschehen: Politische Entscheidungen wie auch […]

Zwischen UKW und digital

Kaum ein anderes Medium profitiert so vom Internet wie das Radio. Viele Sender haben die Technikdiskussion ad acta gelegt, jetzt steht der Hörer wieder im Mittelpunkt.

Beflügeltes Fernsehen

Der Getränkekonzern Red Bull investiert nicht nur in die Formel 1. Jetzt steigt er ins Mediengeschäft ein und zeigt mit Servus TV wie man ohne Werbung Marketingkampagnen entwickelt.

Red Bull Media House

Die Red Bull Media House GmbH ist eine Tochterfirma der Red Bull GmbH. Geschäftsführer sind Dietrich Mateschitz und Andreas Gall. Dazu gehören Servus TV, Red Bull TV sowie das kostenlose Monatsmagazin „Red Bulletin“, das weltweit 23 Tageszeitungen in einer Auflage von 3,6 Millionen Exemplaren beiliegt. Außerdem erscheinen unter dem Label „Red Bull“ die wöchentliche Motor-Zeitschrift […]

Zukunft online?

Was sichert den Qualitätsjournalismus? Gabor Steingart und Wolfgang Blau im Streitgespräch über Paid Content und Debattenkultur.

Gabor Steingart – Wolfgang Blau Zwei Wege und eine Verbindung

Gabor Steingart (48) studierte Volkswirtschaft und Politik. Anschließend besuchte er die Georg-von-Holtzbrinck-Schule für Wirtschaftsjournalismus, um zunächst in New York bei „Corporate Finance“ zu arbeiten, bevor er Reporter der „Wirtschaftswoche“ (beide Holtzbrinck) wurde. 1990 ging er zum „Spiegel“ – u. a. als Wirtschafts- und Hauptstadtchef sowie als USA-Reporter. Seit April 2010 leitet er das „Handelsblatt“, das […]

Drei persönliche Fragen

Ihre wichtigste Erfahrung in den USA war … Wolfgang Blau: … die kulturell besser verankerte Bereitschaft, sich permanent weiterzubilden und sich auf Veränderung einzulassen. Gabor Steingart: … dass Amerika der am schnellsten wachsende Medienmarkt dieser Welt ist. Dort kann man deutlich sehen, was auf uns zukommen könnte. Dafür sollten wir dankbar sein und daraus lernen, […]

Für eine Kostbar-Kultur

Zwei junge Journalistinnen schreiben, warum sie sich auf die Zukunft ihres Berufes freuen, warum Harry Potter kein Vorbild ist und wo Haltung stört.

Frauenquote statt Quotenfrau

Ein Bericht zur aktuellen Stimmungslage: Quote? Im Prinzip ja, ein bisschen, aber bitte mit anderem Namen. Ein Plädoyer, warum sich das ändern sollte.

Stuttgarter Streitfall

Im Konflikt um Stuttgart 21 geraten die regionalen Zeitungen selbst in die Kritik. Wie reagieren sie darauf?

Eine Mauer des Zweifelns

Die Londoner „Times“ errichtet eine Paywall und hofft, dass die Leser zahlen. Dafür setzt man auch auf Zusatzangebote.

Karls Ruhestand

Alles hat ein Ende, sogar die Schalte zu Karl-Dieter Möller nach Karlsruhe. Am 1. Dezember geht der ARD-Rechtsexperte in Rente. Porträt eines Unermüdlichen.

Im Namen des Rechts?

Die neuen Spin-Doctoren: Was Litigation-PR-Berater alles tun, um das Image ihrer Mandanten im Gerichtssaal und in der Öffentlichkeit zu schützen.

Freie Daten für alle

Spätestens seit seiner herausragenden Aufbereitung des Wikileaks-Scoops gilt der britische „Guardian“ als Vorbild für crossmediale Daten-Nutzung. Aber wie macht er das?

Herr der Daten

Mit ihrer aufwendig aufbereiteten Darstellung der „Warlogs“ aus Afghanistan hat die britische Tageszeitung „The Guardian“ im Juli Furore gemacht. Der „Guardian“ war eine von drei Publikationen (neben „New York Times“ und „Der Spiegel“ ), die von Julian Assanges Whistleblower-Portal heimlich mit 90.000 militärischen Einsatzprotokollen aus Afghanistan versorgt wurden. Mit der zeitgleichen Veröffentlichung gelang den drei […]