Gleich zum Neustart des Hamburger Magazins „Stern“ gibt es Ärger mit der Initiative Pro Quote. Sie wirft den Verantwortlichen glatten Wortbruch vor: „An der neuen Spitze stehen drei Männer, null Frauen“, ärgert sich die Vorsitzende der Initiative, Annette Bruhns. „Jetzt fühlen wir uns verprellt.“ Der neue und ab 1. Mai alleinige „Stern“-Chefredakteur Dominik Wichmann (41) hat als seine Stellvertreter Steffen Klusmann (46), zuletzt Chefredakteur der abgewickelten „Financial Times Deutschland“, und Hans-Peter Junker (48), Chef des Ablegers „View“ berufen. Klusmann soll sich künftig um die digitalen Angebote kümmern, Junker wird gemeinsam mit Wichmann als Blattmacher verantworlich zeichnen, beide sind seit März im neuen Amt. Pro-Quote-Vorkämpferin Bruhns moniert: „ Wir haben dem, Stern‘ öffentlich gratuliert zur Ankündigung, künftig die Hälfte aller Führungspositionen mit Frauen zu besetzen … „ Wir verlangen sie aber auf jeder Hierarchieebene. Es ist höchste Zeit, dass Frauen ganz oben mitspielen, da, wo die Titel gemacht werden.“ Da reiche es nicht, dass der neu gezogene Kreis der Managing Editors zu 50 Prozent weiblich besetzt ist – mit Sabine Kartte (Journal), Wencke Tzanakakis (New Channels)und Anita Zielina (Online). Die männliche Hälfte stellen Lorenz Wolf-Doettinchem, Rüdiger Barth, Florian Gless, die jeweils einen der vier neu geordneten Stern-Magazinteile betreuen und wie Ihre Kolleginnen auf zwei Jahre berufen sind.
Erschienen in Ausgabe 03/202013 in der Rubrik „Praxis“ auf Seite 86 bis 86. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.