Im Februar, als von allem noch nichts zu ahnen war, schrieb „Zeit“-Redakteurin Susanne Gaschke der Kieler Politik noch launisch ein paar Forderungen ins Aufgabenheft: „Ziele für Kiel: Wiedereröffnung des Flughafens, Ansiedlung eines Sternerestaurants und einer seriösen Fischbrötchenbude, Sprengung von Teilen der Innenstadt.“ Seit Ende November hat sie es nun selbst in der Hand, aus Kiel mehr zu machen. Die Kieler wählten die 45-jährige überzeugte Sozialdemokratin zur Oberbürgermeisterin. Mitte November räumte sie ihren Arbeitsplatz, den sie „durchaus mit Tränen in den Augen“ verließ, wie sie schrieb. Und die Kollegen der „Zeit“? Sie gaben sich ebenso gerührt: „‚Die Zeit‘ ist einen Moment lang benommen und taumelt“, notierten die Kollegen in einem Abschiedstext, veröffentlich in der Ausgabe 47 im Politikteil – dort, wo die Kollegin bisher immer wieder schrieb, wo sie vielen Kollegen und Lesern fortan fehlen dürfte. Den Kielern immerhin ist sie nun näher denn je.
Erschienen in Ausgabe 12/202012 in der Rubrik „Praxis“ auf Seite 79 bis 79. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.