Umwelt-PR

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Marco Vollmar, Geschäftsleitung Öffentlichkeitsarbeit und Politik WWF Deutschland

Tel. 030/311777-900

E-Mail: marco.vollmar@wwf.de

Im Fokus der Arbeit von WWF-Sprecher Marco Vollmar stand in den vergangenen Monaten die Auseinandersetzung der Umweltschutzorganisation mit Journalist Wilfried Huismann. Nach dessen TV-Dokumentation „Der Pakt mit dem Panda: Was uns der WWF verschweigt“ erschien im April das „Schwarzbuch WWF: Dunkle Geschäfte im Zeichen des Panda“, das im Juni ein gerichtliches Nachspiel hatte.

Sie waren früher selbst Wirtschaftsredakteur. Fällt es Ihnen leicht, als PR-Mann gegen journalistische Recherchen vorzugehen?

Vollmar: Es ist leicht, gegen fehlerhafte Recherchen vorzugehen. Beispiel: Der WWF schützt Wälder und ist nicht für deren Rodung mitverantwortlich. Der WWF nimmt kein Geld von Umweltzerstörern und Kahlschlägern. Dies können wir belegen. Der WWF wehrt sich also gegen falsche Tatsachenbehauptungen. Kritik ist erwünscht und wir nehmen sie ernst, denn nur so kann die Arbeit des WWF noch besser werden. Falsche und ehrverletzende Behauptungen akzeptieren wir jedoch nicht.

Hätte sich die Sache nicht anders lösen lassen, als mit Anwaltsschreiben an Buchhändler und juristischen Scharmützeln mit dem Verlag? Sie haben den Buchverkauf so nur weiter angekurbelt.

Der WWF hat im Interesse seiner 435.000 Förderer gehandelt. Falschbehauptungen können wir nicht auf uns sitzen lassen. Dass wir damit den Buchverkauf ein wenig ankurbeln, haben wir einkalkuliert.

Was entgegnen Sie da etwa Kritikern wie der Deutschen Journalisten-Union, die dem WWF Einschüchterungs- und Zensurversuche vorwerfen?

Das ist nicht zutreffend. Der WWF ist gegen jede Form von Zensur. Schon aus Eigeninteresse verteidigen wir die Meinungsfreiheit. Denn gerade eine Organisation wie der WWF, die häufig als Gegenspieler mächtiger Interessengruppen auftritt, ist auf den demokratischen Rechtsstaat angewiesen. Zu einem funktionierenden Rechtsstaat gehört jedoch ebenso, dass Persönlichkeitsrechte geschützt werden. Ob Prominente, Organisationen, oder ganz normale Bürger – niemand muss es hinnehmen, dass Unwahrheiten über sie oder ihn verbreitet werden.

Erschienen in Ausgabe 07+08/202012 in der Rubrik „Praxis“ auf Seite 67 bis 67. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.