So wie Tina Hassel schwelgen Journalisten nur selten in Vorfreude auf den nächsten Job. Nach zehn Jahren als WDR-Auslandschefin und „Weltspiegel“-Moderatorin wechselt die 48-Jährige zum 1. Juli als Korrespondentin nach Washington. Dort kann sie direkt in den heraufziehenden US-Wahlkampf einsteigen. „Das wird ganz spannend“, sagt sie, „Amerika wird sein tiefstes, wahrstes Gesicht zeigen, im Guten wie im Schlechten.“ Nicht nur auf die Themen freut sie sich, sondern auch auf die neue, alte Arbeit als Korrespondentin – auch aus Paris und Brüssel hat sie schon berichtet. „In einem Auslandsstudio lebt man wie in einer WG mit gemeinsamem Programm, alle ziehen an einem Strang.“ In der Zentrale sei sie nur „zu 40 Prozent Journalistin“, daneben Organisatorin, Managerin, Chefin. „Die Balance muss sich dringend wieder ändern“, sagt sie und nennt sich selbst eine „Überzeugungstäterin“, die Routine hasse. Vermissen wird sie dennoch etwas, wenn sie mit Mann und drei Kindern in Washington leben wird: „Europa“, genauer gesagt die Debattenkultur diesseits des Atlantiks.
Hassels Nachfolge ist auch schon geklärt: Neuer WDR-Auslandschef ist Michael Strempel, seit 2007 Leiter des Pariser ARD-Studios. Er wiederum wird in Frankreich ersetzt von Ellis Fröder, die zuvor stellvertretende Leiterin der Programmgruppe „Zeitgeschehen aktuell“ war.
Erschienen in Ausgabe 06/202012 in der Rubrik „Personalien“ auf Seite 71 bis 71. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.