Giovanni di Lorenzo (51) ist Chefredakteur der „Zeit“, Mitherausgeber des „Tagesspiegel“ und Co-Moderator der von Radio Bremen produzierten Talkshow „3 nach 9“.
Di Lorenzo studierte Publizistik und schrieb seine Magisterarbeit über das TV-Imperium Silvio Berlusconis. Von 1985 bis 1998 arbeitete er bei der „Süddeutschen Zeitung“, zuletzt als Ressortleiter der „Seite Drei“. Es folgten Stationen beim „Tagesspiegel“ und bei der „Zeit“, wo di Lorenzo seit 2004 als Chefredakteur wirkt; er übernahm diesen Posten, als die „Zeit“ in der Krise steckte. Durch behutsame Änderungen in Layout und Inhalt brachte di Lorenzo die „Zeit“ wieder auf Erfolgskurs – die ver-kaufte Auflage lag zuletzt bei über 500.000 Exemplaren (IVW IV/2009).
2007 wurde di Lorenzo von der Jury des „medium magazin“ als „Chefredakteur des Jahres“ ausgezeichnet, 2009 wählte sie die „Zeit“ mit „Zeit Campus“ zur„Redaktion des Jahres“.
Jakob Augstein (42) verlegt den „Freitag“ und ist zu-gleich Mitglied in dessen Chefredaktion. In der Gesel-schafterversammlung des Spiegel-Verlags vertritt er allein den Anteil der Familie Augstein (24 Prozent). Nach dem Politikstudium arbeitete Augstein von 1993 bis 2003 bei der „Süddeutschen Zeitung“, wo er u.a. bei Giovanni di Lorenzo als damaliger „Seite 3“-Chef der „SZ“ das journalistische Handwerk lernte. Seither duzen sich die beiden. 2008 kaufte er den „Freitag“ und unterzog ihn einem grundlegenden Relaunch. Optisch angelehnt an den „Guardian“ (von dem auch Texte ins Blatt gehoben werden), setzt das „Meinungsmedium“ nun auf konsequente Rückkopplung mit dem Internet samt eigener Blogger-Community. Der Kurswechsel brachte dem „Freitag“ bei den Lead Awards 2010 die Auszeichnung als „Webmagazin des Jahres“ ein, konnte seine prekäre Finanzlage aber offenbar nicht verbessern. Seit dem IV. Quartal 2009 meldet der „Freitag“ keine Auflagenzahlen mehr an die IVW. dk
Erschienen in Ausgabe 04+05/2010 in der Rubrik „Medien“ auf Seite 23 bis 25. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.