Kiwi macht Frauen an – bald unzensiert

Was Neuseeland an Erotik fehlt, macht das kleine Land durch Erfinder wett – wie Suraya Singh. Die 30-jährige Ex-Beamtin mit quietschrot gefärbtem Bubikopf verließ Kiwi Country und startete in London im Alleingang ein neues Frauen-Magazin. „Filament“ hat weder Schminktipps, Diäten und Mode, aber dafür viel fürs Auge und die Hormone – es soll Leserinnen erotisch stimulieren. Anders als „Play Girl“, das im Januar nach 32 Jahren eingestellt wurde und sich vor allem am Geschmack einer schwulen Leserschaft orientierte, präsentiert „Filament“ keine eingeölten Muskeltiere, sondern auch mal einen sensiblen Jüngling in betender Pose.

Das vier Mal im Jahr erscheinende und per Internet vertriebene Heft will mit anspruchsvollen Interviews, Reportagen und Kurzgeschichten neben der optischen auch geistige Stimulation anbieten. „Es gibt so viele Mythen bezüglich dessen, was Frauen angeblich wollen“, so die Entrepreneurin. „Sie diktieren den Markt. Aber davon lassen wir uns nicht einschränken.“

Chefredakteurin und Herausgeberin Singh richtete in der Entwicklungsphase ein Internet-Forum ein, in dem sie Frauen nach deren Vorlieben befragte. Das Ergebnis: Realistischere Models mit durchaus femininen Gesichtszügen, keine Retusche, wenig Künstlichkeit. Ihre Männer-Models hat die junge Neuseeländerin allesamt auf der Straße angesprochen. Für die erste Ausgabe im Juni ließen sie noch nicht komplett die Hüllen fallen, aber das soll sich ändern, wenn Suraya Singh sich mit der britischen Zensur arrangiert hat.

www.filamentmagazine.com

Erschienen in Ausgabe 07+08/2009 in der Rubrik „Rubriken“ auf Seite 62 bis 62 Autor/en: Anke Richter, Christchurch. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.