Der Foreign Correspondents Club (FCC) in Phnom Penh ist legendär. Sagen jedenfalls Kollegen, die Anfang der 90er-Jahre schon in Asien unterwegs waren. Ein Treffpunkt für wagemutige Reporter, als 1992 UN-Truppen im völlig zerstörten Kambodscha einzogen. Ein Ort mit kolonialem Flair, an dem sich Journalisten bei eiskaltem Bier von Pol-Pot-Horror und Tropenhitze erholen konnten. Das war einmal. Heute ist der FCC Phnom Penh nach eigener Darstellung: ein Mitglied der erfolgreichsten Restaurantgruppe Indochinas, das eine einzigartige Nische in der kambodschanischen Gastronomie füllt. Tatsächlich bekommt man an einem normalen Abend unter der Woche mit Glück noch einen Stehplatz auf der Dachterrasse – eingequetscht zwischen Touristen mit Lonely Planet unterm Arm. In fast jedem Reiseführer wird der FCC mittlerweile empfohlen, Zimmer gibt’s nur noch nach wochenlanger Vorbestellung. Gleich hinter dem Eingang werden T-Shirts, Taschen, Tassen und allerlei Mitbringsel mit FCC-Logo verkauft. Zugegeben: Die Website des FCC bietet immer noch viele Informationen und Kontakte für Journalisten. Aber wer ortskundige Kollegen bei einem kalten Drink treffen will, sollte lieber ein paar Häuser weiter in der mexikanischen Cantina-Bar einkehren.
Internet: www.fcccambodia.com
Erschienen in Ausgabe 5/2008 in der Rubrik „weltreport“ auf Seite 73 bis 73 Autor/en: Christina Schott, Jakarta. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.