Aufgeräumt und modern

Titelseite

+ Zeitungskopf (1): Die serifenbetonte Schrift für den Zeitungskopf und für die Überschriften wirkt sehr modern und eigenständig. Der Wechsel von dunkelblau zu hellblau in den beiden Worten macht den Titel unverwechselbar.

+ – Anrissleiste links (2): Die Platzierung der Anrisse links ist ebenfalls unverwechselbar. Aber: Die Überschriften sind nur einzeilig und bleiben damit inhaltlich nichtssagend. Besser: Überschriften zweizeilig zulassen.

+ – Aufmacher (3): Er ist durch die Schriftgröße, Platzierung und die Bildgröße klar gekennzeichnet. Rechtsbündige Überschriften und Vorspänne sind allerdings nicht zu empfehlen, weil der Leser schlecht vom Ende der Zeile nach vorne zurück findet.

+ Kommentar (4): Der Kommentar wird durch die vierzeilige Überschrift, das Autorenbild und das Zitat im Text gut aufgelockert. Guter Bildschnitt beim Autorenbild.

– Freisteller links unten (5): Der Freisteller wirkt auf der Anzeige nicht so gut platziert, weil sich diese visuellen Elemente stören. Die abgebildete Person ist der „erfolgreichste Schweizer Koch“. Schwarzes Sakko und schwarzer Rollkragenpullover sind keine treffende Visualisierung dieses Berufs. Ein Koch muss auch wie ein Koch aussehen, also weiße Kleidung tragen.

Innenseite

+ – Seitentitel (1): Er enthält keine überflüssigen Details und ist damit sehr übersichtlich. Ressortangabe und Seitenzahl sind für eine Innenseite zu groß.

+ + Zwischenzeilen (2): Sie sind zweizeilig und so groß wie der Grundtext. Dadurch hat man viele Worte, um hier interessante Inhalte zu präsentieren. Checken Sie mal die Zwischenzeilen in Ihrer Zeitung. Ist da Information enthalten?

+ – Meldungsleiste (3): Sie steht klassisch außen auf der Seite und ein Bild wird zur Auflockerung eingesetzt. Ein ganzer Mysterypark lässt sich allerdings nicht auf den 44 mm Breite des Bildes unterbringen. Die graue Unterlegung ist auch nicht zu empfehlen, weil der Text schlecht lesbar ist.

+ Nachgefragt (4): Dieser Text ist in den Artikel eingebaut und zwar ohne Rubrikenkopf über dem Text. Die Abgrenzung nach oben erfolgt über Weißraum.

+ – Grundschrift (5): Die Grundschrift Minion ist ausreichend groß und hat genug Durchschuss. Links unten auf der Seite wird ein Bild zwischen die Spalten gestellt. Dadurch wird der Grundtext zu schmal und die Wortzwischenräume reißen auf.

+ Seitenlayout (6): Es werden senkrechte und waagerechte Linien zur Trennung der Artikel benutzt. Das wirkt besonders exakt und damit typisch schweizerisch.

Eindruck

„hotelrevue“ ist „die Schweizer Fachzeitung für Tourismus“, wie es im Untertitel heißt. Die Zeitung erscheint wöchentlich im Schweizer Format, was etwa dem Berliner Format entspricht. Die Zeitung wirkt insgesamt sehr aufgeräumt. Das ist auf die Artikel-Trennlinien und die serifenbetonte Überschriftentype zurückzuführen. Die „hotelrevue“ zeigt, dass man mit typografischen Mitteln eine moderne, klare Anmutung erreichen kann.

Erschienen in Ausgabe 3/2008 in der Rubrik „Tipps für Journalisten“ auf Seite 75 bis 75. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.