Womit verbringt der deutsche Fachredakteur eigentlich seine Zeit? Antworten darauf gibt jetzt eine Studie, die im Rahmen der 10. Konferenz Fachjournalismus in Wiesbaden vorgestellt wurde (ausführlicher Bericht folgt in der kommenden Ausgabe von „medium magazin“). Die „Kommission Redaktion“ der Deutschen Fachpresse hatte Fachzeitschriften zu einer Umfrage aufgerufen, an der sich rund 100 Redaktionen beteiligten. Dabei kam Erstaunliches zutage: 70% der Befragten schaffen auf Wunsch von Anzeigenkunden ein angenehmes redaktionelles Umfeld. Zwei Drittel besuchen die Anzeigenkunden regelmäßig gemeinsam mit der Anzeigenabteilung. Und ein Viertel gab zu Protokoll, dass bei ihren Titeln Advertorials und Product Placements zugelassen sind. Glücklicherweise erstreckt sich die Fürsorglichkeit der Fachredakteure auch auf die Leser: Satte 90% lassen sich auf Branchen-Veranstaltungen vor Ort blicken. Zwei Drittel der Umfrageteilnehmer treten hier als Moderatoren oder Referenten auf, um die Kompetenz ihres Fachverlages zu untermauern. Aus der Studie geht ferner hervor, dass sich die Akquise guter Fachbeiträge externer Autoren immer schwieriger gestaltet. Freie Mitarbeiter spielen für Fachzeitschriften eine erhebliche Rolle, da die Redakteure mit immer mehr zusätzlichen Aufgaben befrachtet sind. Interessant auch, dass 70% der Fachredakteure ihre Meldungen aus Print ebenfalls online publizieren – vor oder nach Erscheinen des Heftes. Multimedia steckt hingegen noch in den Kinderschuhen: Nur 25% äußern die Erwartung, dass dieser Bereich künftig an Bedeutung gewinnen werde. Bernd Stößel
Info: www.deutsche-fachpresse.de
Erschienen in Ausgabe 6/2007 in der Rubrik „Kurz u. Bündig“ auf Seite 10 bis 10. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.