Audioads von Betreiber Ad On Media vermarktet rund 100 private und 40 kommerzielle Podcasts (Stand Ende März 2007). Audioads bietet (wie auch die beiden übrigen Anbieter) eine ausführliche Erläuterung seiner Dienstleistungen auf seiner Homepage, aufgegliedert in „Podcaster Infos“ und „Advertiser Infos“.
Wer seinen Podcast bei Audioads zur Vermarktung anmeldet, zahlt wie auch bei den übrigen Vermarktern zunächst keine Vermittlungsgebühr. Abgerechnet wird nur, wenn auch tatsächlich Werbung geschaltet wird. Um die Akquirierung von Werbekunden kümmert sich die Agentur. Pro vollständigem Download einer Podcastfolge (abgebrochene Downloads werden den Werbekunden nicht berechnet) zahlt Audioads 15 Cent an den Podcaster (rund die Hälfte der Kundengebühr, die an Audioads zu zahlen ist). Podcaster werden vor jeder neuen Werbekampagne gefragt, ob sie daran teilnehmen wollen. Auch die Werbekunden suchen sich zu ihnen passende Podcasts aus. Deshalb werden während einer Kampagne nicht jeweils alle Podcasts mit Werbung belegt. Es wird stets nur ein 20-sekündiger Spot vor Beginn des Podcasts geschaltet.
Die Werbeschaltung ist „dynamisch“, das heißt Spot und Podcastfolge werden erst im Moment des Downloads zusammengeführt. Deshalb können auch ältere Podcastfolgen noch mit aktuellen Werbekampagnen belegt werden, was wiederum Podcastern zugute kommt, deren Archivfolgen noch lange Zeit nachgefragt werden – der sogenannte „Longtail“. Bei Audioads müssen teilnehmende Podcasts aus technischen Gründen auf dem Adserver von Audioads gehostet werden, die Kosten dafür und für den Datenverkehr übernimmt Audioads. Im April 2007 testete die Plattform erstmalig auch Werbung in Videopodcasts. Audioads-Anbieter Ad On Media betreibt auch das nicht-kommerzielle Podcast-Verzeichnis dopcast.de.
Adplace von Betreiber Liquid Air Lab funktioniert im Prinzip ähnlich, aber hier können auch Videopodcasts schon regulär vermarktet werden. Wer sich bei Adplace anmeldet, muss nicht, kann aber seinen Podcast auf der Vermarktungsplattform kostenlos hosten. Adplace berechnet den Werbekunden jeweils 30 Cent pro Download und zahlt davon 8 bis 10 Cent an den Podcaster aus. Das ist weniger als bei Audioads, dafür zählen auch abgebrochene Downloads mit. Adplace gehört zu einem weltweiten Podcast-Vermarktungs-Netzwerk mit monatlich weltweit über 50 Millionen Downloads.
Eine neue Plattform namens RocketArea hat Tom Neumann, Chef der Betreiberfirma Rocket Interaction, im April 2007 gestartet. Auch RocketArea gehört zum weltweiten Netzwerk, auch hier können Audio- und Videopodcasts kostenlos gehostet werden, müssen aber nicht. RocketArea will sich laut Neumann vor allem auf die Vermarktung kommerzieller Podcasts konzentrieren, er lehnt geeignete private Podcasts allerdings nicht ab. RocketAreas Konditionen: 30 Cent pro angefangem Download zahlt der Werbekunde, 20 Cent bekommt der Podcaster.
Erschienen in Ausgabe 5/2007 in der Rubrik „Journalisten-Werkstatt“ auf Seite 15 bis 15. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.