Markus Peichl: „Das ,SZ-Magazin‘ ist 2006 endgültig bei sich selbst angekommen. Das neue Konzept, in den Jahren zuvor entwickelt, wurde selbstbewusst, entschlossen und klar durchgezogen. ,Das SZ-Magazin‘ schafft es, auf sehr wenig Platz so viele phantasievolle Rubriken unterzubringen wie kein anderes Magazin in Deutschland. Aber auch abseits der Rubrizierung bietet das Heft zuverlässig eine anspruchsvolle Themenmischung: Herausragende People-Geschichten wie die über Rudi Carrell oder Hillary Clinton, daneben Human-Touch-Geschichten auf einem hohen, nicht die Würde des Menschen verletzenden Niveau. Dazu politische Hintergrundstorys, Essays und Analysen. Und nicht zuletzt schafft es das ,SZ-Magazin‘ immer wieder, kulturelle Phänomene aufzuspüren, zu benennen und visuell umzusetzen. Mit anderen Worten: Das ,SZ-Magazin‘ hat sich von der früheren Originalitäts-und Gefallsucht befreit. Es bringt Information und Emotion auf unverkrampfte, selbstverständliche Weise unter einen Hut. Das macht die Qualität dieses Heftes aus.
Zudem ging das ,SZ‘-Cover mit Rudi Carrell ging mit dem Thema Tod so würdevoll um, dass es eine Wohltat für den deutschen Journalismus war. Das Sterben eines sehr berühmten Mannes wird hier auf sehr ehrliche und authentische Weise behandelt. Die Wirksamkeit besteht im Wahren von Distanz und Anstand. Damit liefert das ,SZ-Magazin‘ die funktionierende Anti-These zur üblichen Sensations-, Kitsch und Pathos-Berichterstattung über den Tod von Prominenten. Es ist aus meiner Sicht das berührendste und gleichzeitig respektvollste Titelblatt, das im letzten Jahr erschienen ist. Die ganze Jury war sich darin einig.“
Erschienen in Ausgabe 4/2007 in der Rubrik „Medien“ auf Seite 31 bis 31. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.