Per Mail antwortete sie aus Haiti, mal wieder unterwegs in einem Krisengebiet, das längst nicht mehr die Schlagzeilen beherrscht und doch die Aufmerksamkeit der internationalen Öffentlichkeit braucht. Carolin Emcke berichtet seit Jahren aus Kriegs- und Katastrophenregionen und ist doch – so beschreibt sie Jurymitglied Ines Pohl in ihrem Porträt (s. Seite 22 f.) – „keine klassische Kriegsberichterstatterin. Militärische Apparate, die Täter-Maschinerie interessieren sie nicht. Ihr Blick richtet sich auf die Opfer, die Verstummten, ihnen und ihrer Perspektive will sie eine Stimme geben.“
Carolin Emcke hat für ihre Arbeit bereits viele Preise bekommen, allein 2010 den Otto-Brenner-Preis für Kritischen Journalismus, den deutschen Reporterpreis, nun auch den der „medium magazin“-Jury. Sie selbst sagt dazu: „Es gibt vermutlich eine ungerechte Schwerkraft des Erfolges. Wer einmal gewinnt, zieht den nächsten Erfolg an sich. Ich würde gerne so tun, als seien diese äußeren Formen der Anerkennung nicht wichtig. Aber das stimmt nicht. Ich freue mich riesig darüber und weiß gleichzeitig, wer sie mindestens so verdient hätte.“ Der Blick auf die Kollegen und Kolleginnen ehrt sie, die keinen Wert auf Selbstdarstellung im Rampenlicht legt, zugleich öffentliche Auftritte keineswegs scheut. So moderiert Carolin Emcke seit 2004 die monatliche Diskussionsveranstaltung „Streitraum“ in der Berliner Schaubühne, das nächste Mal am 23. Januar 2011.
Für Diskussionen sorgte allerdings auch unser traditioneller Preis-Titel „Journalist des Jahres“: Natürlich ist Carolin Emcke als Person unsere „Journalistin des Jahres“. Den Preis „Journalist des Jahres“ haben wir jedoch bisher stets geschlechterunspezifisch verstanden. Und noch immer sind die Verhältnisse eben nicht so, dass nicht reflexartig gefragt würde „Und wer ist, Journalist des Jahres‘?“, würden wir eine „Journalistin des Jahres“ küren.
Deshalb hatten wir in der ersten Mitteilung zu den Wahlergebnissen Mitte Dezember – mit dem Einverständnis der Preisträgerin – es noch bei der traditionellen Form „Journalist des Jahres“ belassen. Zugegeben mit Unbehagen. Denn wir empfinden es als nicht mehr zeitgemäß, eine Kollegin als „Journalist des Jahres“ zu ehren. Und viele Reaktionen in den Internetforen auf diese Titelbezeichnung bestätigen das.
Wir haben uns deshalb dazu entschieden, eine neue Form für den Preistitel zu wählen, die beides beinhaltet: „Journalist/in des Jahres“ – gleichwohl es eine sprachlich mühsame Konstruktion ist. Wir laden Sie gleichzeitig ein, mit uns über die sprachlichen Gender-Formen zu diskutieren – in unserem Forum unter www.facebook.com/mediummagazin.
Wie immer bei der Wahl zu den „Journalisten des Jahres“ (ja, auch hier stellt sich durchaus die Genderfrage) handelt es sich bei allen Entscheidungen um Mehrheitsvoten der Jury in einem mehrstufigen Verfahren: Der Nominierungsphase, in der auch alle Interessierten per Internetvotum preiswürdige Kandidaten benennen können, folgt die Entscheidung per Favoritenwahl durch die rund 70-köpfige Jury. Sie setzt sich zusammen aus Journalisten und Journalistinnen, die dank ihrer Lebensleistung für eine anspruchsvolle Qualität stehen, aus versierten Medienjournalisten und den wichtigsten Journalistenausbildern. Neu in der Jury sind seit diesem Jahr: Maria von Welser, Julia Stein, Wilm Herlyn, Jochen Wegner und Marc-Thomas Spahl. Hinzu kommen die Top-Preisträger des Vorjahres, die einmalig ebenfalls in der Jury stimmberechtigt sind. Die Jurymitglieder stehen selbst nicht zur Wahl. (Die Juryliste siehe Seite 18.)
Die Begründungen für alle Preisträger finden Sie im Internet – exklusiv für Abonnenten bis 15. Februar mit dem Passwort JJ10.
Die Preisverleihung wird am 7. Februar 2011 im Deutschen Historischen Museum in Berlin stattfinden – mit freundlicher Unterstützung der Metro Group und Otto Group, denen wir schon hier herzlich dafür danken.
Journalist/in des Jahres
Carolin Emcke Freie Autorin
Jury
„Carolin Emcke hat 2010 durch ihre publizistischen Beiträge der gesellschaftlichen Debatte in Deutschland wichtige Impulse gegeben. Ihr ist es gelungen, Themen wie kulturelle Identität und gesellschaftliche Konfliktsituationen aus der nationalen Bauchnabelschau zu holen und in den internationalen Kontext einzuordnen. In der Vielfalt ihres publizistischen Wirkens, als Reporterin, Essayistin, Buchautorin, zeigt sie eine außergewöhnliche Bandbreite mit hoher intellektueller Unabhängigkeit in ihrer Urteilskraft. Beispielhaft dafür stehen 2010 ihre Reportagen aus dem Irak und Europa wie auch ihr Essay „Liberaler Rassismus“ („Die Zeit“/„Zeit-Magazin“). Vor ihrem internationalen Hintergrund erhalten ihre kritischen Reflexionen umso mehr Gewicht, wenn sie warnt: „Mehr als das Internet schreckt mich die zunehmende Neigung unserer Zunft, sich angstvoll mit sich selbst zu beschäftigen und darüber die Auseinandersetzung mit der Welt zu vernachlässigen.“
Ehrenpreis 2010 „Lebenswerk“
Hans-Werner Kilz
Chefredakteur des „Spiegels“ (1990 bis 1995) und der „Süddeutschen Zeitung“ (1996 bis Ende 2010)
„Mit außergewöhnlicher Souveränität und beispielhafter journalistischer Haltung hat er die, Süddeutsche Zeitung‘ an die Spitze der meinungsbildenden Medien in Deutschland geführt. Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten hat er stets die redaktionelle Unabhängigkeit als oberstes Gebot verteidigt. Sein Wirken setzt Maßstäbe für die Branche, weil er stets klassische Tugenden wie sorgfältige Recherche und schreiberisches Können mit Innovationsfreude zu verbinden wusste.“
Chefredaktion
01
Wolfgang Büchner
DPA
Jury: „Ihm ist es gelungen, der dpa neue Impulse zu geben: Er setzt Maßstäbe für Kommunikation und Transparenz, so beim offenen Umgang mit Fehlern. Er meisterte den Umzug in einen zukunftsweisenden Newsroom und schaffte es, das Team für seine Vorstellungen einer multimedialen Agentur als Dienstleister zu motivieren.“
02
Giovanni di Lorenzo
„Die Zeit“
Jury: „Er hat die, Zeit‘ 2010 behutsam und klug weiterentwickelt, etwa mit neuen Seiten wie, Glauben und Zweifeln‘. Zudem fiel die, Zeit‘ auch in den Debatten um Köhler oder Sarrazin wohltuend auf mit gemäßigter Rhetorik und kluger Argumentation. Mit dieser konstant hohen Qualität gibt di Lorenzo einer ganzen Branche Hoffnung.“
03
Dominik Wichmann
„SZ-Magazin“
Jury: „Er beweist meisterlich, dass Tiefgang und Unterhaltung kein Widerspruch sind – und ist zugleich einer der besten Talent-Scouts der Branche. Gerade 2010 fiel das, SZ-Magazin‘ auf mit einer ungewöhnlich breiten, stets überraschenden Mischung, die auch vor sperrigen Themen wie NS-Täter nicht zurückschreckte.“
Top Ten Chefredaktion
01 Wolfgang Büchner /dpa
02 Giovanni di Lorenzo /„Die Zeit“
03 Dominik Wichmann /„SZ-Magazin“
04 Ute Frieling-Huchzermeyer /„Landlust“
05 Gabor Steingart /„Handelsblatt“
06 Wolfgang Blau /„Zeit Online“
07 Wolfram Weimer /„Focus“
08 Jan-Eric Peters /„Welt“-Gruppe
09 Gabriele Fischer /„Brand eins“
10 Manfred Hart /„bild.de“
Politik
01
Sabine Adler
Deutschlandfunk
Jury: „Sabine Adlers Kommentare, Berichte und Interviews zeichnen sich durch ebenso kompetente wie kluge Analysen auf konstant hohem Niveau aus. Sie entzieht sich bewusst dem oft allzu aufgeregten Hauptstadtjournalismus. Das mach
t sie zur unverzichtbaren Stimme im Konzert der politischen Berichterstattung.“
02
Henryk M. Broder
freier Autor
Jury: „Er hält unserer Gesellschaft pointiert und mit Lust an der Selbstironie und Provokation den Spiegel vor. Ohne Ermüdungserscheinungen, wie 2010 die Spannbreite von Recherchestücken, die Magazingründung, neugier.de‘ oder sein jüngster Coup, die ARD-Deutschlandsafari, Entweder Broder‘ zeigen.“
03
Günter Bannas
FAZ
Jury: „Wie kein zweiter Hauptstadtjournalist seziert Bannas das Berliner Geschehen. So beweist er mit seinen Analysen ein ums andere Mal seinen geschärften Weitblick. Insbesondere seine Stücke über den schwarz-gelben Regierungsbetrieb geben in der Politberichterstattung den Takt an.“
Top Ten Politik
01 Sabine Adler /Deutschlandfunk
02 Henryk M. Broder / freier Autor
03 Günter Bannas /„Frankfurter Allgemeine Zeitung“
04 Heribert Prantl /„Süddeutsche Zeitung“
05 Dirk Kurbjuweit /„Der Spiegel“
06 Stephan Lamby / freier TV-Autor
07 Bettina Schausten /ZDF
08 Marietta Slomka /ZDF
09 Nico Fried /„Süddeutsche Zeitung“
10 Christopher Ricke /Deutschlandradio
Wirtschaft
01
Klaus Ott
„Süddeutsche Zeitung“
Jury: „Er machte sich als glänzender investigativer Journalist 2010 vor allem um die Aufklärung des BayernLB/HypoAlpeAdria-Komplexes verdient. Seine Hartnäckigkeit und Fähigkeit, Fehlentwicklungen in komplexen Wirtschaftsprozessen und -verflechtungen aufzuspüren und auch für Laien verständlich zu machen, sind vorbildlich.“
02
Klaus Boldt
„Manager Magazin“
Jury: „Er lässt sich von keinem Mächtigen beeindrucken, sondern verfolgt das Motto, All the news that’s fit to print‘, ohne dabei die Gebote der Fairness zu missachten. Kein Großverlag, den er nicht schon durchleuchtet, kein mediales Dickschiff, das er nicht schon geentert, kein Mogul, dem er nicht schon auf den Zahn gefühlt hätte.“
03
Heike Göbel
FAZ
Jury: „Sie spricht sachlich Klartext, wo andere allzu oft drum herumschreiben – genannt seien nur ihre Stücke über die Euro-Sicherungsmechanismen oder ihr herausragendes Interview mit Wolfgang Schäuble. Göbel hat die Wirtschaft, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, lebendig und pointiert beschrieben.“
Top Ten Wirtschaft
01 Klaus Ott /„Süddeutsche Zeitung“
02 Klaus Boldt /„Manager Magazin“
03 Heike Göbel /„Frankfurter Allgemeine Zeitung“
04 Roland Tichy /„Wirtschaftswoche“
05 Marc Beise /„Süddeutsche Zeitung“
06 Wolfgang Uchatius /„Die Zeit“
07 Hermann-Josef Tenhagen /„Finanztest“
08 Ulrike Herrmann /taz
09 Thomas Tuma /„Der Spiegel“
10 Nikolaus Piper /„Süddeutsche Zeitung“
Kultur
01
Frank Schirrmacher
FAZ
Jury: „Sein Meisterstück war 2010 die wegweisende Behandlung des Aufregers des Jahres: Thilo Sarrazins Thesen. Schirrmachers Essays und Interviews, auch zum Thema Internet oder Auswärtiges Amt, sind der beste Beweis, dass die Auseinandersetzung mit der Kultur einer Gesellschaft das Fundament politischer Berichterstattung ist.“
02
Dieter Moor
„TTT – titel, thesen, temperamente“
Jury: „Er und sein Team rund um die Kultursendung, ttt‘ sind 2010 angetreten, gesellschaftspolitische Themen konsequent über Kulturberichterstattung abzubilden, und schafften es ein ums andere Mal, pointiert und geistreich größere Dimensionen als nur das Klein-Klein der nächsten Ausstellungseröffnung zu zeigen.“
03
Silke Burmester
freie Autorin
Jury: „Als Kriegsberichterstatterin meldet sie sich jede Woche in der taz zu Wort – und entlarvt mit ihrem lakonischen Tonfall die oft hyperventilierende, sich um sich selbst drehende Medienmeute. Sie legt jedes Mal ihren Finger direkt in die Wunde der Branche – eine unverzichtbare Wohltuung.“
Top Ten Kultur
01 Frank Schirrmacher /„Frankfurter Allgemeine Zeitung“
02 Dieter Moor /„TTT – Titel, Thesen, Temperamente“
03 Silke Burmester / freie Autorin
04 Arndt Brummer /„Chrismon“
05 Andrian Kreye /„Süddeutsche Zeitung“
06 Gert Scobel /3sat
07 Tom Schimmeck / freier Autor
08 Kerstin Decker / freie Autorin
09 Peter Seewald / freier Autor
10 Johanna Adorján /„Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“
Unterhaltung
01
Oliver Welke
„heute show“
Jury: „Als Kopf der, Heute Show‘ gelingt es ihm, im deutschen TV die hohen Maßstäbe für Late-Night-Unterhaltung mit hartem politischen Kern zu füllen. Auf dem nicht ganz leichten wöchentlichen Sendeplatz schaffte er es, mit diesem Satire-Format zu beweisen, dass Journalismus und Unterhaltung im Fernsehen durchaus funktionieren.“
02
Hans Zippert
„Die Welt“
Jury: „ So wie Zippert in, Zippert zappt‘ Politisches auf Alltägliches herunterbricht, gelingt das Prinzip von, entertain and edutain‘ aufs Vorzüglichste. Vor dem journalistischen Hochleistungssport einer täglichen Kolumne muss man sowieso den Hut ziehen. Und wie er gar seinen Schlaganfall, diesen Systemkollaps, mit Worten abbildete, war sagenhaft.“
03
Stefan Niggemeier & Lukas Heinser
„Oslog.tv“
Jury: „Ein Grand Prix, zwei vor allem medienkritische Journalisten und ein Videoblog: Den alten und den neuen Bildblog-Chef derart ungefiltert gemeinsam bei ihrem Fan-Sein zu beobachten, gehörte definitiv zu den unterhaltendsten Formaten des Jahres.“
Top Ten Unterhaltung
01 Oliver Welke /„Heute Show“
02 Hans Zippert /„Die Welt“
03 Stefan Niggemeier & Lukas Heinser /„oslog.tv“
04 Martin Sonneborn /„Heute Show“, „Spam“
05 Jörg Thadeusz /RBB
06 Kurt Kister /„Süddeutsche Zeitung“
07 Dagmar von Taube /„Die Welt“
08 Matthias Matussek /„Der Spiegel“
09 Jan Böhmermann /„Harald Schmidt Show“, „MTV Home“
10 Wolfgang Lechner /„Die Zeit“ („Zeit der Leser”)
Sport
01
Philipp Köster
„11 Freunde“
Jury: „Er hat im Jahr der Fußball-Weltmeisterschaft selbst Meisterhaftes geleistet. Pünktlich zum 10. Jubiläum von, 11 Freunde‘ zeigten er und sein Team mit seinen WM-Specials, was der Begriff, Fußballkultur‘ im besten Sinne bedeuten kann. Kein Wunder, dass Gruner + Jahr von diesem Meisterspiel profitieren will und mit eingestiegen ist.“
02
Thomas Kistner
„Süddeutsche Zeitung“
Jury: „Er blieb auch im fußballverrückten Jahr 2010 hartnäckig an den Abgründen und Intrigen des Fußballgeschäfts dran, etwa dem, Skandal‘ um die DFB-Schiedsrichter Amerell und Kempter und die unrühmliche Rolle, die DFB-Präsident Zwanziger dabei spielte; oder dem Hickhack um die Vertragsverlängerung von Bundestrainer Jogi Löw.“
03
Ronald Reng
freier Autor
Jury: „Mit seiner Biografie über Robert Enke ist ihm das einfühlsame Porträt eines guten Freundes gelungen. Jenseits der persönlichen Dimension hat Reng mit diesem Buch einmal mehr bewiesen, dass er ein ernst zu nehmender Schriftsteller ist; eine seltene Gabe unter Journalisten.“
Top Ten Sport
01 Philipp Köster /„11 Freunde“
02 Thomas Kistner /„Süddeutsche Zeitung“
03
Ronald Reng / freier Autor
04 Roland Zorn /„Frankfurter Allgemeine Zeitung“
05 Jens Weinreich / freier Autor
06 Astrid Rawohl /Deutschlandfunk
07 Anrd Zeigler /WDR
08 Robert Ide /„Der Tagesspiegel“
09 Christian Zaschke /„Süddeutsche Zeitung“
10 Bela Rethy /ZDF
Wissenschaft
01
Ranga Yogeshwar
ARD
Jury: „Ihm gelingt es, selbst komplizierte wissenschaftliche Themen mit Leichtigkeit zu erklären. 2010 etwa bei allen großen Themen, die die Republik bewegten, in allen möglichen Kanälen und Formaten: sei es in der Kurzform auf NDR-Info oder den TV-Abendshows der ARD. Besonders verdienstvoll: seine aufklärerische Arbeit in der Sarrazin-Debatte.“
02
Christoph Drösser
„Die Zeit“
Jury: „Mit der sensationellen Infografik-Serie, Wissen in Bildern‘ setzte er neue Maßstäbe in der journalistischen Wissensvermittlung: Datenjournalismus, gerade im komplexen Bereich Wissenschaft, ist ganz neu zu denken. Und sein Dauerbrenner, die tägliche Kolumne, Stimmt’s‘, die auf mehreren Kanälen läuft, ist feinste Alltagswissenschaft.“
03
Dennis Wilms
„W wie Wissen“
Jury: „Er, der einst im, Tigerenten Club‘ begann, setzt nun sachkundig und verständlich auf Wissensvermittlung; ob bei, W wie Wissen‘,, Planet Wissen‘,, Polettos Kochschule‘ (seit Herbst auf NDR) oder, ab 2011, bei, Odysso‘. Wilms verzichtet auf Mätzchen und packt Erwachsene und Junge zugleich.“
Top Ten Wissenschaft
01 Ranga Yogeshwar /ARD
02 Christoph Drösser /„Die Zeit“
03 Dennis Wilms /„W wie Wissen“
04 Harro Albrecht /„Die Zeit“
05 Eckart von Hirschhausen /ARD
06 Markus Grill /„Der Spiegel“
07 Volker Stollorz /„Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“
08 Stefan Klein / freier Autor
09 Jürgen Kaube /„Frankfurter Allgemeine Zeitung“
10 Nike Heinen / freie Autorin
Sonderpreis
Freischreiber
Die Journalistenvereinigung wird für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet.
Jury: „Für die ehrenamtliche Arbeit der ‚Freischreiber‘ zugunsten freier Journalisten gebührt den Initiatoren Anerkennung und Lob für den 1. Zukunftskongress:, Mach’s Dir selbst‘ 2010.“
Redaktion des jahres
„Panorama – die Reporter“
Christoph Lütgert & Dieter Schiffermüller
Jury: „Die Redaktion von, Panorama – die Reporter‘ zeigt zweierlei zugleich: Mit der Machart der aufwendigen Presenter-Reportage, wie moderner TV-Journalismus aussehen kann. Vor allem aber, dass intensive Recherche auch für das vom Quotendruck getriebene TV kein Tabu sein muss, sondern sich auszahlen kann, wie die, KiK-Story‘ mit Lütgert beweist.“
Top Ten Redaktionen
01 „Panorama – die Reporter“
02 „Der Spiegel“
03 „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“
04 Dradio Wissen
05 „Chrismon“
06 „Kulturzeit“, 3sat
07 Radio Eins, RBB
08 WDR-Team „Die Story“
09 NDR Info
10 „Zeit Online“
Reporter
01
Holger Gertz
„Süddeutsche Zeitung“
Jury: „Er zeigte 2010 Reportertugenden in außergewöhnlicher Vielfalt von konstant hohem Niveau: Seine Fußballreportagen, die stets mehr als, nur‘ Sport erzählen, die Beiträge aus Südafrika, jenseits der Fußballstadien, und die Porträts, etwa über Heiner Geisler oder Michael Schumacher, gehören zu den Meisterstücken des Genres.“
02
Jörg Schindler
„Frankfurter Rundschau“
Jury: „Sein Text über den Missbrauchsskandal an der Odenwaldschule weitete die bundesweite Missbrauchsdebatte in der Folge entscheidend. Schindler deckte auf, benannte Unliebsames und brach so gesellschaftlichen Konsens auf. Ohne seine langjährige, akribische Recherche zum Thema wären wir um einige wichtige Wahrheiten ärmer.“
03
Christoph Cadenbach & Bastian Obermayer | „SZ-Magazin“
Jury: „Mit ‚Der lange Schatten der Schuld‘ über die SS-Männer John Demjanjuk und Erich Steidtmann haben sie wieder einmal ein großartiges Stück Journalismus geliefert. Als Pars pro Toto zeigt dies ihre Recherchekompetenz wie ihren Themenmut.“
Top Ten Reporter
01 Holger Gertz /„Süddeutsche Zeitung“
02 Jörg Schindler /„Frankfurter Rundschau“
03 C. Cadenbach & Bastian Obermayer /„SZ-Magazin“
04 Alexander Gorkow /„Süddeutsche Zeitung“
05 Gisela Friedrichsen /„Der Spiegel“
06 Judith Luig /„Die Welt“
07 Anita Blasberg, Stefan Willeke /„Die Zeit“
08 Cordt Schnibben /„Der Spiegel“
09 Wolfgang Bauer / freier Autor
10 Renate Meinhof /„Süddeutsche Zeitung“
Newcomer
01
Sebastian Heiser
TAZ
Jury: „Auf der neuen Investigativ-Stelle betreibt er das Projekt, open taz‘: eine innovative Mischung aus Wikileaks-Prinzip und Leser-Blatt-Bindung. Sein Scoop 2010: die Geheimverträge der Berliner Wasserbetriebe, die er präzise analysiert komplett online stellte. Ebenso außergewöhnlich ist seine selbstkritische journalistische Grundhaltung.“
03
Katrin Prummer & Dominik Stawski
„Süddeutsche Zeitung“
Jury: „Wie diese beiden Jungjournalisten ihr Recherchetalent unter Beweis stellten, war sagenhaft: Ihre akribische Artikelserie in Teamarbeit zu den sexuellen Missbrauchsfällen der katholischen Kirche gehörte zu den Glanzlichtern in der Presse. “
03
Dialika Krahe
„Der Spiegel“
Jury: „Mit gerade einmal 27 stellt sie in fast jeder Ausgabe ihr Gespür für Themen, Menschen und deren Geschichten unter Beweis. Sie berichtete aus Namibia, Nigeria, Winnenden, Neukölln. Ihre Reportagen beeindrucken stets mit eingefangenen kleinen Szenen, Gesten, Halbsätzen, die immer Grundsätzliches erzählen.“
Top Ten Newcomer
01 Sebastian Heiser /taz
02 Katrin Prummer & Dominik Stawski /„Süddeutsche Zeitung“
03 Dialika Krahe /„Der Spiegel“
04 Steffen Hallaschka /„Stern TV“
05 Michalis Pantelouris / freier Autor
06 Jand Hendrik Hinzel /„soukmagazine.de“
07 Katarzyna Mol /„Emotion“
08 Judith Rakers /„Tagesschau“
09 Michael Naumann /„Cicero“
10 Christian Frey, Kay Schächtele / freie Autoren
Regional
Chefredakteure Regional
01
Alfons Pieper
„Wir in NRW“
Jury: „Mit seinem Blogger-Team hat er den Landtagswahlkampf in NRW aufgemischt. Die Veröffentlichungen über die inneren Auseinandersetzungen der Parteien auf kommunaler und NRW-Ebene in der verflochtenen Kommunal- und Landespolitik haben eine Transparenz bewirkt, die weder die Zeitungen vor Ort noch Öffentlich-Rechtliche leisten.“
Top Five Chefredakteure Regional
01 Alfons Pieper /„Wir in NRW“
02 Christian Lindner, Joachim Türk /„Rhein-Zeitung“
03 Ralf Geisenhanslüke /„Schwäbische Zeitung“
04 Lars Haider /„Weser-Kurier“
05 Claus Strunz /„Hamburger Abendblatt“
Autoren Regional
01
Arndt Ginzel & Thomas Datt
freie Autoren
Jury: „Beiden gebührt Anerkennung für ihre Haltung, mit der sie seit Jahren die Nachwehen aus ihren Recherchen zum ‚Sachsensumpf‘ ertragen. 2010 wurden sie wegen Verleumdung und übler Nachrede verurte
ilt, obwohl ihre Artikel presserechtlich unangefochten sind. Fortsetzung folgt 2011.“
Top Five Autoren Regional
01 Arndt Ginzel, Thomas Datt / freie Autoren
02 Stefan Laurin /„Ruhrbarone“
03 Detlef Schmalenberg / freier Autor
04 Franz Xaver Gernstl /BR
05 Christine Kröger /„Weser-Kurier“
Erschienen in Ausgabe 01+02/2011 in der Rubrik „Medien“ auf Seite 14 bis 17 Autor/en: Annette Milz | Mitarbeit: Anne Haeming, Daniel Kastner. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.