Die Aborigines in Australien glauben immer noch, dass mit jedem Foto, das von ihnen gemacht wird, ein Teil ihrer Seele geraubt wird. Das haben sie offenbar mit einem erheblichen Teil der deutschen Journalisten und PR-Leute gemein. Nun akzeptieren wir ja gerne, dass dem Journalist und der Journalistin an sich die Untugend der Eitelkeit völlig fremd ist und sie sich deshalb ungern bildlich in den Vordergrund drängen. Grundsätzlich eine ehrenwerte Haltung. Nur leider völlig fehl am Platz in einem Beruf, der von Öffentlichkeit und Veröffentlichungen lebt. Deshalb, aus gegebenem Anlass, unsere ebenso dringende wie eigennützige Bitte: Suchen Sie sich einen guten Fotografen oder Fotografin, der Sie seelenvoll ablichtet – und bitte ohne abgeschnittene Schultern und Arme, und ohne Sonnenbrille im Gesicht. Oder wollen Sie mit einem Mafiosi verwechselt werden? Immerhin gehört das früher so beliebte Motiv mit Telefon am Ohr („Hallo, ich bin sehr kommunikativ“) fast vollständig der Vergangenheit an. Und das ist gut so. Wenn Sie sich also endlich zu einer professionellen Ablichtung Ihrer selbst durchringen können – Gratulation! – dann bitte aber auch so, dass es professionell wirkt. Das heißt übrigens immer noch: auch in druckbarer Qualität. Zum 3.292.347. Mal: Webfotos taugen nicht für Print!
Ende der Standpauke, sonst bleibt kein Platz mehr für das übliche Kleingedruckte: z.B. dass wir keine Gewähr für unverlangte Einsendungen übernehmen können, aber gerne Themenvorschläge, Lob und, wenns denn sein muss, auch Kritik in Empfang nehmen (bitte an redaktion@mediummagazin.de) – vor allem aber Abobestellungen (kurze Mail an vertrieb@mediummagazin.de genügt), für nur 49 Euro/Jahr inklusive solcher Ratschläge s.o., wie Sie sich und anderen etwas Gutes tun können. Annette Milz
Erschienen in Ausgabe 09/2010 in der Rubrik „Inhalt“ auf Seite 5 bis 5. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.