Antonia Rados, Jahrgang 1953, blickt auf über 30 Jahre Auslandsjournalismus zurück. Die aus Österreich stammende und in Paris lebende Journalistin studierte Politikwissenschaften und berichtete bereits früh in ihrer Karriere aus Unruheregionen wie Somalia, dem Iran und Südafrika. Seit 1995 reist sie als Chefkorrespondentin für RTL rund um die Welt und gehört heute zu den wenigen Korrespondenten, die regelmäßig Hintergrundberichte aus Afghanistan, dem Irak und Iran produzieren. 2008 wurde sie vom ZDF abgeworben, verließ den Mainzer Sender aber nach nur wenigen Monaten wieder. Zuletzt sorgte sie für einen Überraschungscoup, indem sie den iranischen Präsidenten Ahmadinedschad interviewte. Über sich selbst sagt sie: Ich bin rational wie ein Kriminalinspektor. Bauchentscheidungen lehnt sie ab: Die größten Katastrophen für Reporter geschahen, weil sie sich auf ihren Bauch verließen. Ihren eigenen Werdegang sieht sie ambivalent: Als junge Journalistin bekam ich, und das wird vielen anderen Frauen auch so gehen, einfach keine Chance auf einen, wichtigen Korrespondentenposten.
Die wurden damals regelmäßig mit Männern besetzt und ich musste mir meine Sporen anderswo verdienen.
Erschienen in Ausgabe 04+05/2010 in der Rubrik „Special“ auf Seite 53 bis 53. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.