Zu Dr. Who´s Bericht über Porsche-PR-Chef Anton Hunger, mm 9/09:
Ja, das wars, lieber Dr. Who. Die Dienstfahrt des Kommunikationschefs Anton Toni Hunger ging in einem furiosen Finale zu Ende. Und selbst das Bild vom Freischütz passt (Jägerbursche Max: Nein, länger trag ich nicht die Qualen), auch wenn sich bei uns alles ohne die Opernkulissen Waldschenke, Forsthaus und Wolfsschlucht (ist bei Carl Maria von Weber keine Anspielung auf Wolfsburg) abgespielt hat. 17 Jahre währte die Dienstfahrt und kaum einer wedelte beim Abgang mit Palmen.
Noch nicht einmal der ehrenwerte Dr. Who. Ganz im Gegenteil. Der meint nämlich, dass Wendelin Wiedeking eine derart bombige Abfindung nicht verdient hätte. Darüber mögen sich die Rechtsgelehrten, Moralapostel und Journalisten streiten. Letztere dürften aber der Redlichkeit halber gerne hinzufügen, dass von seinen 50 Millionen nach Steuern und wohltätiger Schenkung keine vier Millionen übrig bleiben. Das macht zwar aus der bombigen Abfindung noch kein Nasenwasser, aber aus der Tatsache, dass er 1994 bei der Porsche-Kapitalerhöhung mit seinem Privatvermögen haftete, doch so etwas wie eine kleine Anerkennung durch diejenigen, die einen Nutzen davon hatten.
Und dann noch das Schmieren der Journalisten durch die 1,5 Millionen-Spende an die Sozialwerke der Journalistenorganisationen, um die Beißhemmung zu erhöhen. Verwunderlich nur, dass da noch niemand vor uns draufgekommen ist. Kein schlechter Trick, wie Dr. Who in seiner verqueren Denke feststellt. Mehr noch, lieber Dr. Who, der Trick ist noch nicht einmal mehr wiederholbar. Geld stinkt bei diesem Trick nur einmal nicht. Pecunia in hac una causa non olet. Nachahmer kann es nicht geben. Im Übrigen, mein lieber Dr. Who, im Schlusschor der Freischütz-Oper wird die Milde Gottes gegenüber denen gepriesen, die reinen Herzens sind. Sie können damit nicht gemeint sein. Herzlichst, Ihr
Anton Hunger, Privatier
Erschienen in Ausgabe 10+11/2009 in der Rubrik „Rubriken“ auf Seite 12 bis 12. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.