Schluss mit dem Aktualitätszwang: Dreimal Tageszeitung pro Woche reicht
Unsere Zeitung erscheint nicht mehr an jedem Wochentag, sondern nur noch drei Mal pro Woche: Jeweils dienstags, donnerstags und samstags ist Qube-Tag. Denn bei der täglichen Aktualitäts-Hatz kann das Trägermedium Papier gegenüber dem Internet nur den Kürzeren ziehen. So bleibt der Redaktion mehr Zeit, aktuelle Themen aus ungewöhnlichen Perspektiven zu beleuchten und dem Leser dadurch einen hohen Mehrwert gegenüber dem herkömmlichen Nachrichtenüberblick zu liefern, der heute immer noch den größten Platz in den allermeisten Tageszeitungen einnimmt. Qube will keine unreflektierten Wasserstandsmeldungen absondern, sondern in die Zukunft blicken, um Trends und Perspektiven aufzustöbern, die eben noch nicht zum Greifen nah sind.
Das wird mit diesem Vorhaben auf dem richtigen Weg sind, wird uns sogar von unerwarteter Seite bestätigt: Selbst die Nachrichtenagenturen, die ihr Brot bisher damit verdient haben, die Schnellsten im aktuellen Tagesgeschehen zu sein, haben den Trend zum Tiefgründigen erkannt. So sagt der Chefredakteur des Deutschen Depeschen Dienstes (DDP), Joachim Widmann, in einem Interview mit dem Medien-Portal „Meedia“: „Die Meldung, dass etwas passiert ist, haben die Leser einer Tageszeitung schon am Tag davor im Internet gelesen oder im TV gesehen. Der Trend geht im Print zur magazinartigen „täglichen Wochenzeitung“. Genau für diese neue Anforderung schneiden wir unsere Inhalte passgenau zu. Wir liefern den Zeitungen Lesestoff, der auch am nächsten Morgen noch relevant ist.“ Mit dieser Einstellung hat sich der kleine DPA-Rivale mittlerweile zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten gemausert.
Ein weiterer wichtiger Grund dafür, Qube nur an drei Tagen der Woche anzubieten: Unsere Zielgruppe ist oft nicht bereit, das ohnehin meist noch schmale Budget für eine Zeitung, die im Durchschnitt mehr als zwei Euro kostet, überzustrapazieren. Zudem können und wollen viele junge Menschen sich den zeitlichen Luxus, eine umfangreiche Zeitung wie die FAZ oder die SZ täglich durchzulesen, gar nicht leisten. Den Anspruch, trotzdem eine Tageszeitung zu sein, erfüllt Qube also auch dann, wenn sie sich nicht sklavisch an die tägliche Erscheinungsweise hält. Denn das Drei-Tages-Konzept ist, nicht zuletzt auch durch die perspektivische Ausrichtung, allemal frischer und schneller als eine Wochenzeitung, die einen Zeitraum von sieben Tagen reflektiert – wir sind zeitlich immer dichter dran.
Übersicht
01. Leserschwund: Schwere Zeiten für Zeitungsmacher
02. Schulterblick: Wir schauen anderen über die Schulter
03. Erscheinungsweise: Dreimal Tageszeitung pro Woche reicht
04. Themenzeitung: Weg mit den Rubriken
_04_I Meta-Ressort „1“: Ausland
_04_II Meta-Ressort „2“: Ressort „2“ : Inland
_04_III Meta-Ressort „3“: Gesellschaft
_04_+ Meta-Ressort „+“: verschiedenen Themenschwerpunkte
05. Der Name: kompakt, eckig, unbequem
06. Layout: Format und Layout machen Platz
07. Visualisierung: Wir setzen auf starke und provokante Bildsprache
08. Stil: Unser Stil ist frisch, frech und Web 2.0
09. Online und Print ergänzen sich
10. Fremdcontent: Blogger, Leser, Literaten
11. Lesermeinung: Der Leser hat sein eigenes Hirn
12. Transparenz: Wir stehen zu unseren Quellen und Fehlern
13. Redaktionsorganisation: mit einem Hauch Innovation
Hier können Sie im E-Paper blätter oder das Qube-pdf downloaden.