Twitter-Splitter (3): Trends erkennen

Ob auf dem Hudson River ein Flugzeug notwassert, in Köln das Stadtarchiv einstürzt oder in Winnenden ein Amokläufer um sich schießt: Stets verbreiten sich „breaking news“ am schnellsten per Twitter. Doch auch unterhalb der Schwelle schlagzeilenträchtiger Ereignisse können per Twitter sehr schnell und effektiv Trendthemen erkannt werden. Dazu haben Twitter selbst und externe Anbieter mittlerweile eine ganze Reihe nützlicher Werkzeuge programmiert.

Wer in Echtzeit sehen will, was in der Twitterwelt diskutiert wird, braucht nur einen Blick auf die rechte Seitenleiste seines Profils zu werfen: Dort hat Twitter vor einigen Wochen die „trending topics“ platziert – d. h. die zehn momentan jeweils weltweit am meisten benutzten Stichwörter. Diese Liste hat allerdings den Nachteil, dass deutschsprachige Begriffe darin nur selten auftauchen.Doch auch hier lassen sich Trends bei Twitter verfolgen:

> http://twitter.com/trends_de twittert 4 bis 5 Mal täglich Updates mit den zehn am meisten benutzten Begriffen mit vorangestelltem „Hashtag“ (# Zeichen) von Nutzern, die in der Zeitzone Deutschland twittern.

> www.twitter-trends.de stellt die häufigsten Tweets auf einer Website zusammen. Mit einigen wenigen Unterkriterien.

> http://twitterthemen.de/ – deutsche Twittertrends in einer Stichwortwolke.

> http:// www.twitterverse.com/ – weltweite Twittertrends in einer Stichwortwolke.

> http://twitterbuzz.com – Übersicht der international am meisten verlinkten Webseiten.

> www.twitterthema.de – neue Plattform, auf der eine Redaktion jeden Tag eine neue Frage zu einem Trendthema stellt, die per Tweet kommentiert werden kann. Es wird also nicht gemessen, wie oft zu einem Thema getwittert wird, sondern dargestellt, was die Nutzer darüber twittern.

> Mit http://twtpoll.com lassen sich eigene Umfragen zu beliebigen Themen generieren. Die Ergebnisse werden in einer Tortengrafik dargestellt. Wer nur wenige Follower hat oder Fragen stellt, für die sich nur wenige interessieren, wird allerdings keine repräsentativ vielen Antworten bekommen.

Was noch fehlt, ist ein Tool, dass quantitative Messungen mit einer qualitativen Auswertung der Bedeutung von Tweets kombiniert. Aber bei der beeindruckenden Geschwindigkeit, in der neue Anwendungen für Twitter entwickelt werden, wird wohl auch diese Lücke bald geschlossen werden. Ulrike Langer

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Erschienen in Ausgabe 06/2009 in der Rubrik „Rubriken“ auf Seite 11 bis 11. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.