Der Deutsche Fußball-Bund und der freie Sportjournalist Jens Weinreich haben sich Ende März „gütlich geeinigt", wie beide Streitparteien in schönstem Juristendeutsch mitteilten. Konkret heißt das: Die seit vergangenen Sommer andauernde Auseinandersetzung wurde beigelegt. Weinreich schrieb in seinem Weblog, ihm fehlten „Kraft und Willen" für weitere Gerichtsgänge. Also Resignation? Weinreich schrieb weiter: „Die Lösung erscheint mir vernünftig." Mehr wollte er zu der Einigung, die vom DFB per Pressemitteilung verbreitet und von Weinreich auf dessen Seite gestellt wurde, auch auf Anfrage nicht sagen.
Die Lösung sieht so aus: Weinreich erklärte, er habe DFB-Chef Theo Zwanziger mit der auf direkter-freistoss.de angewandten Formulierung „unglaublicher Demagoge" nicht in die Nähe eines Volksverhetzers rücken wollen, und der DFB, Weinreich mit seiner mit Unwahrheiten gespickten Pressemitteilung vom November nicht in dessen Arbeit als kritischen Sportjournalisten behindert haben zu wollen. (s. a. mm 3/09)
Übrig bleibt ein Großteil der inzwischen 22.000 Euro an Spenden, die Weinreich erreicht haben, damit er die Prozesse bezahlen konnte. Der Journalist sprach von einer „ziemlich überwältigenden Solidarität von freien Journalisten, Bloggern und Rezipienten". Ein Viertel des überschüssigen Geldes will er den „Freischreibern" gutschreiben, die unter anderem einen Rechtsschutz für freie Journalisten aufbauen wollen. Die restlichen drei Viertel soll der Seite hartplatzhelden.de zukommen, die wiederum gegen den Württembergischen Fussballverband prozessieren: Der verbietet dem Portal, Aufnahmen von Amateur-Fußballspielen ins Netz zu stellen. Daniel Bouhs
www.jensweinreich.de
Erschienen in Ausgabe 04+05/2009 in der Rubrik „Rubriken“ auf Seite 10 bis 10. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.