Börne-Preis für Frank Schirrmacher
Hochamt für FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher (49): In der Frankfurter Paulskirche erhielt er am Sonntag, 7. Juni, den mit 20.000 Euro dotierten Ludwig-Börne-Preis (hier im Foto mit den beiden Großkritikern Marcel Reich-Ranicki (89) und Joachim Kaiser (81), beide ebenfalls Börne-Preisträger 1995 bzw. 1994 /©ami)
Die türkischstämmige Sozialwissenschaftlerin und Publizistin Necla Kelek, die – wie üblich beim Börne-Preis – alleinige Jurorin 2009 war und Schirrmacher zum Preisträger bestimmt hat, begründete ihre Entscheidung u.a. damit, dass er eine herausragende Risikobereitschaft im Dienste der gesellschaftlichen Aufklärung zeige, denn: „Allzu oft zählt Rücksicht und Opportunität mehr als Aufklärung“. Er setze sich – als Publizist (u.a. mit seinem Buch „minimum“) wie als Verantwortlicher für das FAZ-Feuilleton – für eine überfällige Debatte mit dem Thema Integration und Migration ein, die auch vor kritischen und polarisierenden Meinungen nicht halt mache: „Ich bin dankbar für Ihre Lust an strittigen Auseinandersetzungen“.
Frank Schirrmacher plädierte in seiner Dankesrede nachdrücklich für bessere Bildungskonzepte – und chancen für junge Migranten, denn das sei eine existentielle Frage für die Zukunft der deutschen Gesellschaft. Und schließlich: „Es gibt eine florierende, hoch profitable Verdummungsindustrie. Warum soll es das nicht auch für das Gegenteil geben?“ /ami
Die Original-Rede von Frank Schirrmacher im Mitschnitt schirrmacher-borne_redeaiff
PS: Aus dem Redaktions-Twitter vom 7.6.:
„Etliche Websites melden „Schirrmacher erhält Börnepreis“ m. dpa-Text zu „obsessed“ z.B.: http://twitpic.com/6tsm2 1.April. statt 7.6.? /ami