Der Henri-Nannen-Preis wurde erstmals 2005 vom „Stern“ und dessen Verlag Gruner + Jahr in insgesamt sieben Kategorien vergeben. Die fünf Preiskategorien lauten: beste Reportage (in den der „alte“ Egon Erwin-Kisch-Preis integriert wurde), beste investigative Leistung, beste fotografische Leistung, besonders verständliche und anschauliche Dokumentation über einen komplexen, gegenwärtigen oder zeitgeschichtlichen Sachverhalt sowie herausragendes Beispiel unterhaltsamer, humorvoller Berichterstattung.
Für diese Preise kann sich jeder Autor bewerben oder von Redaktionen und Lesern vorgeschlagen werden. Die Arbeiten müssen im Vorjahr in einem deutschsprachigen Medium veröffentlicht worden sein. Die Bewerbungsfrist beginnt jeweils im November mit einer Ausschreibung im „Stern“ und endet am 15. Januar. Der Preis ist in jeder Kategorie mit 5000 Euro dotiert. Erstmals wurde 2007 ein Preis doppelt vergeben: In der Kategorie „beste Reportage“ siegten zwei der drei nominierten Texte.
Alle eingesandten Beiträge – 2007 waren es 836, etwa so viele wie im Vorjahr – werden von einer Vorjury aus Journalisten und Fotografen gesichtet. Sie nominieren jeweils drei Arbeiten für die Siegerentscheidung durch die Hauptjury. In dieser saßen 2007 Elisabeth Biondi (Visual Editor bei „The New Yorker“), Thomas Höpker (bis 2006 Präsident der internationalen Foto-Kooperative Magnum) und der Fotograf Martin Schöller, außerdem Peter-Matthias Gaede (Chefredakteur „GEO“), Hans Werner Kilz (Chefredakteur „Süddeutsche Zeitung“), Christoph Keese (Chefredakteur „Welt am Sonntag“), Giovanni di Lorenzo (Chefredakteur „Die Zeit“), Helmut Markwort (Chefredakteur „Focus“), Andreas Petzold (Chefredakteur „Stern“), Frank Schirrmacher (Herausgeber „Frankfurter Allgemeine Zeitung“), Cordt Schnibben (Ressortleiter Gesellschaft, „Der Spiegel“), sowie Alice Schwarzer („Emma“).
Zwei weitere Preise werden direkt vom „Stern“-Chefredaktion und Gruner + Jahr Management verliehen: Ein Preis für das journalistische Lebenswerk sowie eine Auszeichnung für engagiertes Eintreten für die Pressefreiheit im In- und Ausland.
Der Preis für engagiertes Eintreten für Pressefreiheit ging 2007 an die Moskauer Zeitung „Novaja Gaseta“, für die auch die ermordete Journalistin Anna Politkowskaja schrieb.
Der Preis für das journalistische Lebenswerk ging 2007 an den Fotografen Robert Lebeck.
Alle nominierten Beiträge sowie weitere Geschichten, die von der Jury als preiswürdig erachtet wurden, finden sich in: Mit einem Erdbeben anfangen. Die besten journalistischen Geschichten des Jahres, Murmann-Verlag, 19,90 Euro. Die nominierten und prämierten Texte sind außerdem auf der Website des Henri-Nannen-Preises zu lesen.
Kontakt: Henri-Nannen-Preis, Stern-Redaktion, eMail: nannen-preis@stern.de; Weitere Infos: eMail: www.henri-nannen-preis.de •
Best of …
In den Specials „Best of …“, die wir in loser Folge veröffentlichen, dokumentieren wir herausragende und preisgekrönte journalistische Beiträge. Darüber hinaus fragen wir nach den jeweiligen Arbeitsweisen der Autoren und den Begründungen der Juroren – und wollen so einen Beitrag leisten zur Diskussion: „Was macht eigentlich Qualitätsjournalismus aus?“
Annette Milz
Zuletzt sind u.a. erschienen:
2007:
* „Best of Axel-Springer-Preis für junge Journalisten“
2006:
* „Best of Theodor-Wolff-Preis“ n „Best of Helmut-Schmidt-Preis“ n „Best of Henri-Nannen-Preis“
Nachbestellungen unter vertrieb@mediummagazin.de oder www.newsroom.de (Rubrik Shop)
Erschienen in Ausgabe 7/2007 in der Rubrik „Best of Henri-Nannen-Preis 2007“ auf Seite 66 bis 66. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.