Das Sportevent und die Pressevertreter: Die Olympischen Sommerspiele 2012

Bei den Olympischen Sommerspielen in London sind etwa 800 deutsche Medienvertreter zugelassen. Die Rechteinhaber von ARD und ZDF stellen auch in London mit etwa 500 Mitarbeitern das größte Team und handeln ihre Akkreditierungen direkt mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) aus. Bei den vorherigen Sommerspielen 2008 in Peking waren noch 650 Personen (inklusive Techniker) im Einsatz.

Da in London, anders als in Peking, vor allem live berichtet wird, waren Einsparungen möglich. Zugleich verzichten die Sender auf Übertragungen in Digitalkanälen, was in anderen Nationen und TV-Stationen, etwa bei der britischen BBC, in HD zum Standard gehört. ARD und ZDF wollen aber alle Events im Internet anbieten. „Es wird einfach sein, die Spiele im Büro am Laptop zu verfolgen“, verspricht ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz. Die Olympia-Akkreditierungen sind für Non-Right-Holders strikt kontingentiert und deshalb unter Journalisten stets heiß debattiert. Hauptproblem diesmal: Zu Beginn des Akkreditierungsverfahrens im Jahr 2010 war noch nicht abzusehen, dass die Nachrichtenagentur dapd ein so umfangreiches Sportangebot fährt. Im Vergleich zu 2008 in Peking wurde dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) aber nur eine Akkreditierung mehr zugeteilt: 196 Vollakkreditierungen für Presse und Internet, 46 Fotografen, 22 Spezialakkreditierungen für einzelne der 26 Sportarten, 8 Einzelzugänge für Fotografen, 6 sogenannte Sekretärinnen-Akkreditierungen und 22 Zugänge für Techniker. Für diese 300 Akkreditierungen gab es 450 Anfragen. „Man kann unmöglich alle Wünsche befriedigen“, sagt DOSB-Pressesprecher Christian Klaue, „da wird man automatisch zum Buhmann.“

Die Agenturfrage wurde so gelöst: dpa erhielt mehr als 40 Akkreditierungen, der Sportinformationsdienst 25, dapd bekam 10 Vollakkreditierungen zugeteilt. Im Pressebereich erhielten die FAZ, die „Süddeutsche“, die „Welt“-Gruppe je sechs Vollakkreditierungen, die „Bild“-Gruppe sieben. Wie immer erfolgte die Zuteilung in enger Kooperation mit dem Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS). „Ohne Härtefälle geht das leider nie“, sagt VDS-Geschäftsführerin Ute Maag. Über eine Warteliste werden bis kurz vor den Spielen weitere Journalisten bedient, sollten Kollegen abspringen oder der DOSB vom IOC doch noch einige Zugänge mehr erhalten. Der DOSB bietet im Deutschen Haus in London, organisiert von der hauseigenen Agentur Deutsche Sport-Marketing (DSM), tägliche Pressekonferenzen mit Medaillengewinnern und Offiziellen an. Man arbeitet an einer Übertragung dieser Termine im Internet und der Einbindung eines Twitter-Streams für akkreditierte Journalisten. Für den Gästebereich des Deutschen Hauses, der traditionell eine wichtige olympische Kontaktbörse darstellt, werden jeden Abend 80 Reporter zugelassen.

WANN: 27. Juli bis 12. August 2012

INFOS:

www.london2012.com

www.dosb.de

www.olympic.org

Erschienen in Ausgabe 04+05/202012 in der Rubrik „Medien und Beruf“ auf Seite 49 bis 49. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.