In & Out: Die Jungen Journalisten

IN: Lokal schreiben

Seit es sie gibt, spalten sie die Medienwelt: Lokalblogs sind für ihre Betreiber die Zukunft des Lokaljournalismus, Verlage tun sie gern als Spinnerei ab. Ein Beispiel aus Oberbay-ern zeigt, dass sie nicht nur inhaltlich immer öfter echte Alternativen werden: Die „Tegernseer Stimme” erwirtschaftet dort allein durch Anzeigen im Monat mehr als 10.000 Euro. Der Betreiber Peter Posztos kann davon leben und seine Mitarbeiter bezahlen. Auch wenn der Graswurzeljournalismus ein hartes Stück Brot bleibt: Für Freie vor Ort dürfte das ganz neue Möglichkeiten eröffnen.

OUT: Global verscherbeln

Während die Lokalblogs mit hochwertigen Inhalten punkten, geht es mit vielen Content-Farmen dank neuer Google-Algorithmen bergab – erfreulicherweise. Mit einer Masse an billig produzierten Texten sorgten sie jahrelang für Traffic auf ihren Seiten und verdienten kräftig durch Werbeklicks. Das wirklich Ärgerliche an dem Geschäftsmodell waren aber die Dumpingpreise, die den freien Mitarbeitern gezahlt wurden. Der Niedergang stärkt nicht nur die Qualität, sondern setzt dem „1 Cent pro Wort“-Wahnsinn endlich ein Ende.

Birk Grüling (26) ist freier Journalist in Hamburg und Mitglied beim Netzwerk jungejournalisten.de.

Erschienen in Ausgabe 01+02/202012 in der Rubrik „Rubriken“ auf Seite 6 bis 6. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.