„vom Journalisten, der seinen Artikel auf einem Computer schreibt und ihn per Kabel in die Redaktion schickt, ist in den meisten Fällen noch Utopie.“ 1986 standen diese Zeilen in „medium magazin“ Nr.3. Heute, 25 Jahre später, kann das Redaktionsengelchen mit seinen mittlerweile vierzehneinhalb Jahren nur lachen darüber. Eine Schreibmaschine hat es gar nicht erst kennengelernt, mit Flatrates, Apps & „Gefällt mir“-Buttons kennt es sich besser aus als mit der neuen deutschen Rechtschreibung (zugegeben, das eint nun wieder die Generationen im „medium magazin“-Haushalt). Ach, hätten wir doch bloß 1986 auf Helmut Schmidt gehört: „Wer Visionen hat, sollte lieber zum Arzt gehen.“ Das war zehn Jahre später dann leider bitter nötig, als Andrian Kreye im „Spiegel“ attestierte: „…unter Journalisten grassiert die Computer-Krankheit“ – mit dramatischen Folgen: „Fast immer verkrüppelt RSI die Opfer für den Rest ihres Lebens.“ Aber auch diese Warnung hat nichts genutzt. Die nächste Vision ist schon fast real: „Der zu Ende gedachte Online-Journalist ist eine Art hochgetakteter Prozessor im eng geknüpften Netzwerk seiner Informanten“, so Bodo Hombach Anfang 2011 in einem Vortrag an der Bonner Universität. Er warnte zudem: „Wir sind Informationsriesen, aber Wissenszwerge. Es gibt eine wachsende Desorientierung durch Über-Information.“ Das nehmen wir uns aber nun wirklich zu Herzen. Und Sie hoffentlich auch: Das „medium magazin“-Abo für 49 Euro pro Jahr wird schließlich von führenden Medientherapeuten empfohlen. Eine keineswegs utopische Mail an vertrieb@mediummagazin.de genügt – damit Sie auch in Zukunft kräftig zufassen können. Annette Milz
Erschienen in Ausgabe 04+05/2011 in der Rubrik „Inhalt“ auf Seite 5 bis 5. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.