Die Top 30 bis 30 2013
Seit 2006 wählen wir jährlich die 30 herausragende Nachwuchstalente im Journalismus im Alter bis 30 Jahre. Diese jungen Journalistinnen und Journalisten fielen uns im Jahr 2013 besonders auf:
Annika Bunse (30),
Moritz Cassalette (30),
Sebastian Dalkowski (30),
Christina Elmer (30),
Marcus Engert (29),
Fabian Gartmann (29),
Sidney Gennies (24),
Katharina Hamberger (28),
Julian Heck (22),
Anne Hoben (29),
Laura Höflinger (25),
Tilo Jung (28),
Volker Kabisch (29),
Lena Kampf (29),
Ina Karabasz (28),
Martin Kotynek (30),
Anorte Linsmayer (29),
Konrad Litschko (29),
Johannes Nichelmann (24),
Jan Georg Plavec (29),
Bernhard Riedmann (30),
Jonathan Sachse (28),
Marie-Lisa Schulz (27),
Julian Stratenschulte (27),
Alexander Tieg (27),
Ronja von Wurmb-Seibel (27),
Stephanie Weltmann (28),
Sebastian Winkler (30)
Team 1: „Crowdspondent“ -Lisa Altmeier (25), Steffi Fetz (25)
Team 2: „Wirtschaftspresse Bangkok“ – Frederic Spohr (28), Mathias Peer (28)^
Die Begründungen finden Sie mediummagazin Nr. 9-2013.
Nachfolgend dokumentieren wir die Antworten der jungen Journalisten und Journalistinnen auf unsere „Steckbrief“-Fragen:
Annika Bunse (30)
Redakteurin der „Welt“-Gruppe
1. Ihr Geburtsdatum.
12.04.1983
2. Ihre wichtigsten Stationen und Auszeichnungen:
Vom 15. bis zum 18. Lebensjahr erste Schritte im Print als freie Autorin beim „Briloner Anzeiger“, mit 19 Jahren dann auch ein Jahr für die Lokal-Redaktion der „Westfalenpost“. Zu Beginn des Studiums der Germanistik/Journalistik in Bamberg Praktika bei der Pressestelle der Uni, dem Online-Stadtmagazin „Bamberg Guide“. Im Anschluss Beginn einer freien Mitarbeit beim Korrespondenten von „Antenne Bayern“ im Studio Oberfranken bis zur Zwischenprüfung. 2004 bis 2006 Aufbau des Studentenradios „Uni-Vox“ als 1. Vorstand und Nachrichten-Chefin. Im selben Jahr Hospitanz bei „Radio Sauerland“.
2006 dann zum ersten Mal Multimedia bei „ARTE“, mit dem Versuch alles bislang Gelernte online zu bündeln – heraus kam der interaktive Schreibtisch „Post von Heine“ zum 100. Geburtstag des Autors, der Hintergrundberichte und -interviews, Briefe und Audio-Files vereinte. Mit dem Fokus multimedial weiterarbeiten zu wollen: Ausbildung zur VJane – zuerst 2006 bei „ZDF Reporter“ und 2007 bei „ZDF Wissen“. Ein Jahr später folgte eine Hospitanz in der Redaktion „aktuelle Kultur“ bei „Deutschlandradio Kultur“.
Nach dem Diplom in 2010 Aufnahme der Arbeit in der Online-Redaktion der „Berliner Morgenpost“, daneben ab 2011 zwei Jahre Forschung mit einem Graduiertenstipendium im Rahmen des interdisziplinären Dissertationsprojektes „Kokainliteratur der Moderne“, weiterhin Autorin für Blatt und Online sowie die „Berliner Gazette“. Ende des Jahres Wechsel zur IPad-Redaktion der „Welt“. Nach Ablauf der Stipendien-Regelförderungszeit in 2013 Beginn der Tätigkeit als Online-Redakteurin, zuerst bei „Berliner Morgenpost“, danach für die „Welt-HD“.
2012 Axel-Springer-Preis für das Multimedia-Feature „Flüsterwitze in der DDR – Protest hinter vorgehaltener Hand“, im selben Jahr „dpa news talent“ für das Konzept des Projektes.
Welche Geschichte ist Ihnen besonders gelungen, auf welche sind Sie besonders stolz?
Auf den schon beschriebenen Schreibtisch, weil ich denke, dass wir da für 2006 schon recht innovativ unterwegs waren. Außerdem war es eine unvergessliche Erfahrung, mit an Bord des Forschungsschiffes „FS Poseidon“ durch das Polarmeer fahren zu dürfen. Daraus wurde ein Wissenschaftsblog für die „Welt“. Weiterhin auf das Feature über Flüsterwitze, das ich nur mit meinem begabten Kollegen Julius Tröger gestaltet habe. Es veranschaulicht eine fast vergessene Protestkultur, deckt ihre ganzen Facetten experimentell und spielerisch durch unterschiedliche Darstellungsformen mit Online-Tools auf. Unsere User sagten, sie hätten Stunden in unseren Fernseher im DDR-Stil geschaut – das hat mich glücklich gemacht. Genauso wie die Nominierungen für dieses Projekt bei den „Online Journalism Awards“ und dem „Deutschen Reporterpreis“.
Was planen Sie als nächstes?
Ich werde bis Anfang 2014 in der IPad-Redaktion der „Welt“ bleiben und danach einen Monat für die „dpa“ nach Buenos Aires gehen. Weiterhin möchte ich meine Dissertation nächstes Jahr abschließen, parallel dazu gehen aber immer ein paar schöne Multimedia-Geschichten.
5. Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
Online. Gern investigativ und crossmedial als Entwicklungsredakteurin oder Konzepterin für verschiedene Multimedia-Projekte. Das Ganze am liebsten mit einem Team aus guten Rechercheuren, Programmierern, Datenspezialisten, Wissenschaftlern, (Info)-Grafikern, Foto- und Cinematographen sowie weiteren Personen, die für die jeweilige Visualisierung des Themas in Frage kommen. Das wäre traumhaft.
6. Welcher gute Rat hat Ihnen in Ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
Mein ehemaliger Vorgesetzter bei der „Berliner Morgenpost Online“, Dirk Nolde, gab mir den wohl treffendsten Rat zu Technik-Skills -„use it or lose it“ – und einen weiteren zur Konzeptfindung: „Die Ideen liegen auf der Straße, schnapp dir einfach eine!“
“Wie sagt der alte Poet Oliver Kahn immer so schön? Mund abwischen und weitermachen” meinte mein Doktorvater, Prof. Friedhelm Marx einmal, nachdem ich eine Stipendien-Absage bekommen hatte. Außerdem erklärte er mir Folgendes in der Sprechstunde: „Wenn jemand alles Heterogene zusammen zu bringen versteht, ist das wahre Erzählkunst, gleich welche Form sie auch immer findet.” Das gilt meiner Meinung nach genauso für Literatur wie für Online-Formate.
7. Welcher Kollege hat Ihnen auf dem Weg besonders geholfen, wer hat Sie besonders unterstützt – und wie?
Da wäre an erster Stelle Dirk Nolde zu nennen, der mich als damaliger Chefredakteur bei der Online-Redaktion der Berliner Morgenpost gezielt förderte, sich immer Zeit nahm, mit mir über meine Ideen und Konzepte zu reden und sie mich auch schlussendlich verwirklichen ließ. Dann noch mein Kollege Julius Tröger – wir lernten bei unserer Zusammenarbeit an verschiedenen Projekten wirklich viel voneinander.
8. Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Weil ich es liebe.
9. Soweit vorhanden: die Adresse Ihrer Website, Ihres Blogs und/oder Ihres Twitter-Accounts.
https://twitter.com/AnnikaBunse
Moritz Cassalette (30)
Sportjournalist – seit 2010 in der Sportredaktion des NDR als Reporter, Moderator und Autor für NDR2, NDR Info und N-JOY
1. Ihr Geburtsdatum.
1. August 1983
2. Ihre wichtigsten Stationen und Auszeichnungen:
Früher bei Hit-Radio Antenne Niedersachsen (Studio Bremen) und seit 2010 in der Sportredaktion des NDR-Hörfunks. Die wichtigste Auszeichnung: meine kleine Tochter Matilda.
3. Welche Geschichte ist Ihnen besonders gelungen, auf welche sind Sie besonders stolz?
Ich bin grundsätzlich schon mal sehr stolz darauf, in einer wunderbaren Redaktion arbeiten zu dürfen. Als Sportreporter ist man viel unterwegs und ich hatte viele schöne Erlebnisse. Die größte Herausforderung war für mich bisher die Teilnahme an der Tour de France 2012, von der ich nach monatelanger Vorbereitung für den ARD-Hörfunk als Live-Reporter berichten durfte. Das war ein großes Abenteuer und die Kritik hinterher war gut.
4. Was planen Sie als nächstes?
Das klingt jetzt total langweilig: ich will mich weiter verbessern, weiter dazu lernen. Außerdem freu ich mich auf die Straßenrad-Weltmeisterschaften in Florenz (Ende September), auf die Winter-Paralympics in Sotschi kommendes Jahr und auf viele aufregende Fußball-Spiele.
5. Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
Also, „wo?“ ist einfach und „was?“ auch. Ich bin gerne beim NDR und in zehn Jahren hoffentlich auch noch. Wie ich arbeiten will? Genau so gerne wie heute, genau so viel und genau so ehrgeizig. Ich bin selbst gespannt darauf, wie sich die Arbeit in den kommenden zehn Jahren durch technische Neuerungen verändern wird. Aber ich bin mir sicher, dass wir auch in zehn Jahren alle noch Radio hören. Und in 20 und 30 Jahren auch noch.
6. Welcher gute Rat hat Ihnen in Ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
Das wichtige ist ja, dass man einen guten Rat auch als solchen erkennt. Viele Ratschläge sind nämlich gar nicht gut. Es fällt mir schwer, einen Rat besonders hervorzuheben, hab aber für mich selbst festgestellt, dass es sich immer lohnt, vollen Einsatz zu zeigen. Wenn ich Feierabend habe und innerlich sagen kann: „Heute habe ich mein Bestes gegeben, mehr war nicht drin“, bin ich zufrieden. Das soll jetzt aber bitte nicht als altkluger Rat an andere verstanden werden!
7. Welcher Kollege hat Ihnen auf dem Weg besonders geholfen, wer hat Sie besonders unterstützt – und wie?
Alexander Bleick, der als Chef viel von seinen Mitarbeiten fordert, sie aber auch fördert. Ich bin ihm sehr dankbar für das Vertrauen, das er in mich setzt. Holger Gerska, der sich im Sport auskennt, wie kaum ein anderer und mich oft unterstützt. Doreen Strasdas für viele, sehr hilfreiche Ratschläge. Und von früher: Christian Stoll, von dem ich mir einiges abgucken durfte. Und von viel früher: Esther Raff, die in mir offenbar ein gewisses Talent gesehen hat und den Mut hatte, mir als absoluten Anfänger ein Volontariat zu ermöglichen.
8. Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Weil es der schönste Job ist, den ich mir vorstellen kann. Das Radio ist ein unfassbar spannendes Medium und der Sport bietet unglaublich viele spannende Geschichten und schöne Momente und Überraschungen. Es ist nie langweilig.
9. Soweit vorhanden: die Adresse Ihrer Website, Ihres Blogs und/oder Ihres Twitter-Accounts.
Twitter: @MCassalette
Kontakt: mail@moritzcassalette.de
Sebastian Dalkowski (30)
freier Journalist u.a. Rheinische Post, Blogger
1. Ihr Geburtsdatum.
12. Mai 1983
2. Ihre wichtigsten Stationen und Auszeichnungen:
Im Jahr 2000 erstes und einziges Zeitungspraktikum, in einer Lokalredaktion der Rheinischen Post. Acht Jahre lang Mitverantwortlicher des Online-Magazins JUSTmag, statt Geld viel Erfahrung gesammelt. Studium (Geschichte, Skandinavistik) in der Regelstudienzeit abgeschlossen, um möglichst schnell hauptberuflicher Journalist zu werden. 2008 bis 2010 Volontariat bei der Rheinischen Post inklusive der schönen Aufgabe, „Herzrasen“ zu entwickeln, ein Wochenendmagazin für junge Leute. Seit 2010 freier Journalist für u.a. Rheinische Post, FAS, WamS, Tagesspiegel. 2012 2. Platz Heinrich-Heine-Journalismuspreis für einen Artikel über Düsseldorfs größtes Hostel und den Ansturm der Junggesellenabschiede am Wochenende.
3. Welche Geschichte ist Ihnen besonders gelungen, auf welche sind Sie besonders stolz?
Mein Selbstversuch als Büttenredner im rheinischen Karneval für die „Rheinische Post“, der mir gezeigt hat: Übers Scheitern zu schreiben ist deutlich interessanter als übers Gewinnen.
4. Was planen Sie als nächstes?
Eine Reportage über eine Schrebergarten-Anlage, die an ein Gefängnis grenzt, um der Frage nachzugehen: Wie festgezurrt ist der Alltag auch außerhalb der Gefängnismauern?
5. Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
Mit denselben Freiheiten wie heute, aber mit mehr Sicherheiten. Gerne auch schon in einem Jahr.
6. Welcher gute Rat hat Ihnen in Ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
Wenn ich es auch lange Zeit nicht glauben wollte „Man kann jeden Text kürzen“. Und auch wenn es einige nicht hören wollen: Alles, was Wolf Schneider über gutes Deutsch und Peter Linden über die Reportage geschrieben haben. Was mir nie geholfen hat: Der Ratschlag, dass Zitate angeblich einen Text auflockern.
7. Welcher Kollege hat Ihnen auf dem Weg besonders geholfen, wer hat Sie besonders unterstützt – und wie?
Christian Herrendorf, Redakteur bei der „Rheinischen Post“, durch ständigen Austausch von Ideen und regelmäßiges Herumspinnen seit zehn Jahren.
8. Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Weil ich gerne über das schreibe, was mir auffällt, und weil es Menschen gibt, die das gerne lesen.
9. Soweit vorhanden: die Adresse Ihrer Website, Ihres Blogs und/oder Ihres Twitter-Accounts.
www.facebook.com/dalkowski
www.1000zeichen.de
Kontakt: sebastiandalkowski@web.de
Christina Elmer (30)
seit Mai 2013 Redakteurin im SpOn-Ressort Wissenschaft:
1. Ihr Geburtsdatum.
27.05.1983
2. Ihre wichtigsten Stationen und Auszeichnungen:
seit 2013 Datenjournalistin und Redakteurin im Ressort Wissenschaft | SPIEGEL ONLINE
seit 2007 Trainerin für Datenjournalismus in Ausbildungsprogrammen und Redaktionen
2011-2013 Redakteurin im Team Investigative Recherche | Stern
2010-2011 Redakteurin für Infografiken | dpa-infografik
2007-2010 Redakteurin für Datenjournalismus | dpa-RegioData
2007 Deutscher Journalistenpreis Forst & Holz für FAS-Doppelseite „Deutsche Eiche, krankes Kind“
2004-2005 Volontariat (Hörfunk/TV) | Westdeutscher Rundfunk
ab 2002 Studium der Journalistik und Biologie | TU Dortmund
3. Welche Geschichte ist Ihnen besonders gelungen, auf welche sind Sie besonders stolz?
Vor allem auf die ersten eigenen datenjournalistischen Geschichten meiner Workshop-Teilnehmer. Daneben auf die Stern-Titel zu Antibiotika in der Fleischproduktion (mit Michael Streck u.a.) und zu regionalen Unterschieden im Gesundheitszustand der Deutschen (mit Anika Geisler und Nicole Heißmann). Aktuell auf unser Zensus-Projekt auf SPIEGEL ONLINE (mit Björn Schwentker).
4. Was planen Sie als nächstes?
Noch mehr Kollegen in Datenrecherchen verwickeln. Gemeinsam Projekte auf die Beine stellen. Mich von Tabellen überraschen lassen.
5. Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
In Teams. Und ohne mich entscheiden zu müssen zwischen strukturierten Daten, kreativer Gestaltung und dem Schreiben. Welchen Kanal das Resultat danach nimmt, spielt keine Rolle – solange er passt.
6. Welcher gute Rat hat Ihnen in Ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
“Computers don’t make a bad reporter into a good reporter. What they do is make a good reporter better.” (Elliot Jaspin)
7. Welcher Kollege hat Ihnen auf dem Weg besonders geholfen, wer hat Sie besonders unterstützt – und wie?
Andreas Meyer und Thorsten Matthies (dpa), indem sie dem Projekt RegioData Raum gegeben haben, sich zu entwickeln. Holger Wormer (TU Dortmund) mit der skeptischen Grundhaltung und dem Anspruch, evidenzbasiert zu berichten. Brant Houston (University of Illinois) mit seiner ansteckenden Freude an Datentabellen. Und Nicola Kuhrt (SPIEGEL ONLINE) mit Energie und Motivation in Massen. Danke!
8. Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Weil jede Recherche bereichert. Und weil in vielen drögen Zahlenwüsten Geschichten stecken, die erzählt werden müssen. Die zu finden und dann auszurecherchieren, finde ich wahnsinnig spannend. Am Schluss steht meist das Gefühl, die Welt ein wenig besser zu verstehen – und im besten Fall, ein wichtiges Thema öffentlich gemacht zu haben. Was für ein Beruf, der einen jeden Tag dermaßen motiviert!
9. Soweit vorhanden: die Adresse Ihrer Website, Ihres Blogs und/oder Ihres Twitter-Accounts.
Twitter: @ChElm
Kontakt: christina_elmer@spiegel.de
Marcus Engert (29)
Gründer und Chefredakteur von detektor.fm
1. Ihr Geburtsdatum.
30.01.1984
2. Ihre wichtigsten Stationen und Auszeichnungen:
Stationen:
Studium der Germanistik, Journalistik und Mittlere und Neuere Geschichte
Institut für KMW, Uni Leipzig
Nachrichtenagentur ddp/dapd
BBC World Service
Freier Autor für alle ARD-Anstalten und DLF/DRadio
Auszeichnungen:
Nominierung Grimme Online Award 2013
Deutscher Radiopreis 2012 in der Kategorie „Beste Innovation“
European Podcast Award 2012 in der Kategorie „Professional“
On.Line Medienpreis 2012 (2. Platz)
Nominierung Grimme Online Award 2011
Preisträger im Wettbewerb „Kultur- und Kreativpiloten Deutschland“ (2010)
1. Platz beim bundesweiten NEG Website Award 2010
„Wahl-Award“ Journalistenpreis zur Bundestagswahl (2. Platz), 2009
Goldener Prometheus – die Journalisten des Jahres (Nominierung Newcomer), 2006
3. Welche Geschichte ist Ihnen besonders gelungen, auf welche sind Sie besonders stolz?
Auf mein erstes (verkauftes) Stunden-Feature „Ein Deutschland wird erwachsen“ (lief im BR): zum 18. Jahrestag des Mauerfalls haben wir (Christian Bollert und ich) 5 Jugendliche in ganz Deutschland besucht, die an diesem Tag auf die Welt kamen – und nun ebenfalls erwachsen wurden.
(Und ja, ich geb‘s zu: von Robbie Williams den wichtigsten Preis der Radiowelt in die Hand gedrückt zu bekommen, ist etwas, worauf man „besonders stolz“ sein kann – aber den Preis hat die ganze Mannschaft erarbeitet.)
4. Was planen Sie als nächstes?
Wir wollen weiter zeigen, dass Journalismus und Radio im Netz zu Hause sind – zum Beispiel, indem wir es auf noch mehr Smartphones, Tablets und bald auch ins SmartTV bringen.
5. Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
Ohne Frage: bei detektor.fm und mit den KollegInnen, die das auch bisher ermöglichten. Dann allerdings mit einer gewachsenen Redaktion, Fachredakteuren, einer Recherche-Redaktion, neuen John Peels, vielen bissigen, mutigen, charakterstarken Fragestellern auf dem „Sender“ – und all das in einer Gesellschaft und einem wirtschaftlichen Umfeld, in dem Journalismus ein Wert ist, an dem nicht gegeizt wird.
Und wenn wir einmal beim Wünschen sind: vielleicht auch wieder etwas mehr im Programm und weniger an Mails, Docs und Excels :-)
6. Welcher gute Rat hat Ihnen in Ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
Das sind zwei:
„Du musst nicht der Erste sein – aber der Erste, der es richtig macht.“ (gelernt bei der BBC) – und: „Kill your Babies“ (gelernt bei mephisto 97.6).
7. Welcher Kollege hat Ihnen auf dem Weg besonders geholfen, wer hat Sie besonders unterstützt – und wie?
Dieses Danke geht an Christian Bollert und Gregor Schenk, die mit mir gemeinsam detektor.fm starteten, vor allem diejenigen, die während meiner Zeit bei mephisto 97.6 diesen Sender und meine Zeit dort ermöglichten, Nicolas Semak, Christian Möller und Ruben Jonas Schnell für ihre wohlwollende Ehrlichkeit sowie an Alan Johnston (BBC) und die Redaktionen „Culture Shock“ und „Europe Today“ beim BBC World Service.
8. Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Woran denken Sie, wenn Sie an (Privat-)Radio in Deutschland denken? An Mut und Experimentierfreude? Abwechslung und Vielfalt? Recherche und Ethik? Integration der enormen Möglichkeiten, die uns das Netz bietet? An wirklich neue Musik? Kaum jemand tut das. Wir schon. Wir haben noch einen langen Weg vor uns – aber ihn nicht zu gehen, wird nichts verbessern. Wir sagen nicht, dass wir alles besser können oder auf alle Fragen unserer Branche eine Antwort haben. Aber nur meckern und diskutieren allein reicht nicht: es braucht echte Gehversuche und weniger Bedenkenträger.
9. Soweit vorhanden: die Adresse Ihrer Website, Ihres Blogs und/oder Ihres Twitter-Accounts.
http://detektor.fm
twitter.com/marcusengert
Kontakt: marcus.engert@detektor.fm
Fabian Gartmann (29)
Redakteur beim „Handelsblatt“
1. Ihr Geburtsdatum.
15. Februar 1984
2. Ihre wichtigsten Stationen und Auszeichnungen:
Studium der Geografie, Geschichte, Politik und Philosophie in Bonn. 2008 Abbruch des Studiums, ein Jahr auf Reisen. Anschließend Ausbildung an der Axel Springer Akademie und bei Bild am Sonntag, für die ich als Reporter im Nachrichtenressort arbeitete. Seit April 2012 Reporter für Investigative Recherche beim Handelsblatt. Ab dem 15. Oktober in gleicher Funktion beim „Focus“. Mehrere kleine Preise (Heinrich Heine Journalismuspreis, Gravenbrucher Preis), 2013 Henri Nannen Preis. Derzeit arbeitete ich als Arthur F. Burns Fellow bei der Chicago Tribune.
3. Welche Geschichte ist Ihnen besonders gelungen, auf welche sind Sie besonders stolz?
Eine Geschichte über vier junge deutsche Soldaten, die bei einem Anschlag schwer verwundet wurden und ihren verstorbenen Freund in der „Bild am Sonntag“. Ein Jahr Recherche und das erste Mal, dass deutsche Afghanistan-Kriegsinvaliden über ihre Erlebnisse sprechen.
Eine Rekonstruktion über den Aufstieg und Untergang von Schlecker, der aus einer Fleischerei die größte Drogeriekette Europas aufbaute und in nur wenigen Jahren durch Starrsinn und Beratungsresistenz wieder kaputt wirtschaftete.
4. Was planen Sie als nächstes?
Mehr gute und spannende Geschichten.
5. Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
Frei in meinen Entscheidungen bei einem Arbeitgeber, der den Mut hat, Neues zu wagen.
6. Welcher gute Rat hat Ihnen in Ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
„Wenn du es nicht versuchst, hast du schon verloren.“
7. Welcher Kollege hat Ihnen auf dem Weg besonders geholfen, wer hat Sie besonders unterstützt – und wie?
Rudolph Porsch, Axel Springer Akademie. Weil er immer an mich geglaubt hat, auch wenn ich es ihm nicht einfach gemacht habe.
Doris Hart, meine Ex-Chefin und jetzt Vize-Chefin von Bild. Weil sie mir viele Chancen gegeben hat, zu zeigen was ich kann.
Jürgen Damsch und Marc-André Rüssau, Bild am Sonntag. Weil sie mir vieles beigebracht haben, was ich heute bei meinen Recherchen anwende.
Sönke Iwersen, Teamleiter Investigative Recherche Handelsblatt. Weil er mir den Freiraum gegeben hat, so zu arbeiten, wie ich will und mir gezeigt hat, wie man das Beste aus Texten rausholt.
8. Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Weil es wahnsinnig viel Spaß macht.
Kontakt: fabian.gartmann@me.com
Sidney Gennies (24)
Volontär beim „Tagesspiegel“
1. Ihr Geburtsdatum: 24.10.1988
2. Ihre wichtigsten Stationen und Auszeichnungen:
Seit 2005, freier Mitarbeiter im Lokalteil der Mainpost für Bad Neustadt an der Saale. Später auch im Mantel. Herbst 2009 Studium der Islamwissenschaft an der FU-Berlin. Anfang 2010 Beginn freie Mitarbeit im Lokalteil des Tagesspiegels. Herbst 2011 Auslandssemester an der American University in Cairo (Middle Eastern Studies, Colloquial Arabic, Modern Standard Arabic). Zeitgleich Beginn der Zusammenarbeit mit dem Auslandskorrespondenten Martin Gehlen für dessen Pool (Südwest Presse, Tagesspiegel, WAZ, HAZ KStA und andere) ich während der zweiten Phase der Revolution in dieser Zeit schreiben durfte.
Oktober 2012; Beginn Volontariat beim Tagesspiegel.
3. Welche Geschichte ist Ihnen besonders gelungen, auf welche sind Sie besonders stolz?
„Die dreijährige Terroristin“ – Eine Geschichte über die kleine Syrerin Sumeela, die dem Bürgerkrieg in Homs für eine Weile mit ihren Eltern entfliehen wollte und deren Visum von Deutschland mit der Begründung abgelehnt wurde, sie sei eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit der Europäischen Union. Kein Einzelfall, sondern Symptom dafür, wie bürokratisch und unmenschlich deutsche Visumspolitik heute funktioniert. Die Eltern berichteten mir, dass sich nach meinem Bericht auch Magazine von ARD und ZDF gemeldet hätten, die ebenfalls beim Auswärtigen Amt nachhakten. Vor einigen Tagen erhielt ich die Nachricht, dass Sumeela und ihren Eltern das Visum plötzlich und ohne weitere Erklärungen gewährt wurde. Ich will gerne glauben, dass ich das mit meinem Artikel zumindest nicht verhindert habe.
4. Was planen Sie als nächstes? Ich möchte zunächst mein Volontariat beenden und nebenbei mit Reisen mein Spezialgebiet Nahost vertiefen. Als nächstes ist ein Trip nach Iran geplant.
5. Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
Ich würde gerne konzeptionell und operativ eigene Zeitungsseiten oder Rubriken gestalten und verantworten, ein kleines Team leiten – ob Online oder Print. Mit genug Zeit, jene Geschichten, die mir wirklich wichtig sind, noch selbst zu recherchieren und aufzuschreiben.
6. Welcher gute Rat hat Ihnen in ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
„Wenn du es schaffst mit deiner Arbeit die Welt wenigstens nicht schlechter zu machen, hast du viel erreicht.“
7. Welcher Kollege hat Ihnen auf dem Weg besonders geholfen, wer hat Sie besonders unterstützt – und wie?
Martina Harasim (Mainpost), die mir als 15 Jähriger schon eine Chance im Lokaljournalismus gegeben hat. Gerd Nowakowski, der mich zum Tagesspiegel geholt und hier hat Fuß fassen lassen. Katja Füchsel (auch Tagesspiegel), die mir früh große Geschichten anvertraut, mich aber auch ehrlich kritisiert und dadurch angespornt hat.
8. Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Weil es genau das ist, was ich tun will. Und weil es ein gutes Gefühl ist, auf diese Weise Teil des gesellschaftlichen Diskurses zu sein.
9. Soweit vorhanden: die Adresse Ihrer Website, Ihres Blogs und/oder Ihres Twitter-Accounts: http://www.twitter.com/sidneygennies
Katharina Hamberger (28)
Korrespondentin im Hauptstadtstudio des Deutachlandsradios
1. Ihr Geburtsdatum: 03. Februar 1985
2. Ihre wichtigsten Stationen und Auszeichnungen:
2005 bis 2008: Bachelor-Studium Medienwissenschaft und Politikwissenschaft an der Uni Regensburg.
Währenddessen:
Praktikum im Regionalstudio Niederbayern/Oberpfalz des Bayerischen Rundfunks (eine Woche, in der ich das Radio lieben lernte);
Praktikum beim Regensburger Jugendsender gongfm (seitdem habe ich keine Angst mehr vor Straßenumfragen zu den absurdesten Fragen)
2008 – 2010: Masterstudium Journalismus an der Hamburg Media School
Währenddessen:
Praktikum in der Redaktion der Polittalkshow Anne Will, in der Politikredaktion des Hamburger Abendblattes und bei stern.de
Freie Mitarbeit bei der Passauer Neuen Presse und der taz
2010: Praktikum bei on3 suedwild
2011 – 2012: Volontariat beim Deutschlandradio mit Stationen bei Deutschlandradio Kultur, Deutschlandfunk, DRadio Wissen, dpa und der rbb-Abendschau
Seit August 2012: Freie Korrespondentin im Hauptstadtstudio des Deutschlandradios mit den Schwerpunkten CSU, Sportpolitik, NSU-Untersuchungsausschuss, Migration und Integration
3. Welche Geschichte ist Ihnen besonders gelungen, auf welche sind Sie besonders stolz?
Das ist die Berichterstattung zum NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages. Dazu gehören Beiträge zu nahezu jeder Sitzung, Kommentare, Korrespondenten-Gespräche und zum Abschluss ein 20-minütiger Hintergrund (http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/2109086/).
Die Herausforderungen waren dabei, dass ich mich zum einen innerhalb kürzester Zeit in diesen Themenbereich einarbeiten musste, weil ich erst im August 2012, also zu Beginn meiner Zeit im Hauptstadtstudio, zur Berichterstatterin für den Ausschuss und damit direkt ins kalte Wasser geschupst wurde. Zum anderen bedeutete den Ausschuss zu begleiten, nicht nur reines Abbilden der Sitzungen. Die Berichterstattung erforderte in jeder Sitzungswoche aufs Neue, sich in Akten einzulesen und zu recherchieren, was wann passiert ist, was die jeweiligen Zeugen und Behörden, die gerade im Fokus des Ausschusses standen, zu dieser und jener Zeit gemacht oder gesagt haben, wie es damals ausgenommen wurde und wie es aus heutiger Sicht zu bewerten ist.
4. Was planen Sie als nächstes?
Gerade stehen noch viele Themen zur Bundestagswahl auf meiner To-Do-Liste. Wenn ich darüber hinausschaue, weiß ich, dass ich erst mal noch für mindestens ein Jahr hier im Deutschlandradio-Hauptstadtstudio sein werde. In dieser Zeit möchte ich mich noch mehr auf meinen Schwerpunkt Migration und Integration konzentrieren und mich außerdem in das Thema Inklusion und Politik für Menschen mit Behinderung einarbeiten. Außerdem plane ich meine Fähigkeiten im Multitasking auszubauen: Fürs Programm berichten, twittern, Fotos machen und bloggen – das unter einen Hut zu bringen geht schon ganz gut, es gibt jedoch noch Optimierungsbedarf. Aber das Schöne an meiner Arbeit als Korrespondentin ist ja, dass eigentlich so wenig planbar ist: Jeden Tag spannende, unterschiedliche Themen, oft auch Unerwartetes.
5. Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
Gerne immer noch am Puls der Zeit; aktuell, schnell, neugierig. Aber auch mit Zeit für Hintergründe und gute Recherchen – und das hauptberuflich. Ob das beim Radio, Online oder beim Fernsehen (oder vielleicht bei einer ganz neuen Medienform) sein mag – wer weiß.
6. Welcher gute Rat hat Ihnen in ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
Genau zitieren kann ich nur noch den Rat meiner Mutter: „Du musst tun, was du für dich für richtig hälst“. Ansonsten von diversen Menschen: Immer Batterien dabei haben, den Mund aufzumachen, wenn ich etwas nicht verstehe oder mit etwas nicht einverstanden bin und immer im Hinterkopf haben, dass die anderen auch nur mit Wasser kochen.
7. Welcher Kollege hat Ihnen auf dem Weg besonders geholfen, wer hat Sie besonders unterstützt – und wie?
Es gab in fast allen Redaktionen Menschen die mich gefördert haben. Vor allem während meines Volontariats beim Deutschlandradio und auch jetzt, im Hauptstadtstudio, weiß ich Kollegen um mich, die mich unterstützen und mich mit ihrer konstruktiver Kritik weiterbringen. Gerhard Schiechel, Studioleiter des BR-Regionalstudios Niederbayern/Oberpfalz hat mir mein erstes Praktikum beim Radio gegeben, mich jeden Tag auf zahlreiche Termine mitgenommen und mir während der oft langen Autofahrten viel lehrreiches über die Arbeit als Journalist und das Glück der Pressefreiheit erzählt.
Der Studioleiter des Hauptstadtstudios und Chefkorrespondent des Deutschlandradios, Stephan Detjen, hat es mir ermöglich, nach meinem Volontariat nach Berlin zu kommen und als Korrespondentin zu arbeiten. Hier unterstützt er mich, wie auch meine anderen Kollegen im Studio, voll, hat immer ein offenes Ohr, gute, neue Denkanstöße, Tipps und Anregungen und hat mir von Anfang an das Gefühl gegeben, dass er mir viel zutraut.
8. Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Zunächst war es Neugier und Zufall, dass ich zum Journalismus gekommen bin. Und die Neugier ist geblieben. Ich möchte wissen, wie die Welt funktioniert, warum Dinge so sind, wie sie sind oder warum Dinge zu dem geworden sind, was sie sind. Das möchte ich auch weitergeben und hoffe immer wieder, dass meine Hörer und Leser davon etwas mitnehmen. Egal ob sie mir zustimmen oder nicht meiner Meinung sind. Auf jeden Fall ist es doch schön, dazu beizutragen, dass es eine Meinungsvielfalt gibt und nicht nur Pressemitteilungen.
Zudem ist es doch wahnsinnig toll, viele unterschiedliche Menschen kennenzulernen, ihre Geschichten zu hören, in verschiedene Berufe hinein zu schnuppern und da zu sein, wo Politik passiert.
9. Soweit vorhanden: die Adresse Ihrer Website, Ihres Blogs und/oder Ihres Twitter-Accounts.
Web: www.katharina-hamberger.de
Twitter: @Nirthak
Kontakt: katharina.hamberger@googlemail.com
Julian Heck (22)
u.a. Gründer und Chefredakteur von weiterstadtnetz.de
1. Ihr Geburtsdatum.
4. Dezember 1990
2. Ihre wichtigsten Stationen und Auszeichnungen:
Freie Mitarbeit bei lokalen Zeitungen in Weiterstadt (2008-2013) und beim Darmstädter Echo (2010-2012). Gescheitertes Crowdfunding-Projekt (http://www.weiterstadtnetz.de/2013/02/26/crowdfunding-experiment-gescheitert), Keynote beim Publishers Summit des VDZ (http://www.weiterstadtnetz.de/2012/11/10/lokales-im-netz-hat-zukunft), Betreuung der Social Media Kanäle des MedienforumNRW 2013, Mitarbeit im Institut für Kommunikation in sozialen Medien (ikosom) als Projektleiter Journalismus und Projektmitarbeiter Crowdfunding (http://www.ikosom.de/personen/julian-heck). Seit März 2012 Inhaber und Chefredakteur von weiterstadtnetz.de. Veröffentlicht u.a. auf Netzpiloten.de, Vocer.org, carta.info, bpb.de, LousyPennies.de.
(2010: Abitur; 2010/11: Freiwilliges Soziales Jahr im Bereich Jugendbeteiligung; 2011: Studienbeginn Politikwissenschaft an der TU Darmstadt (zurzeit noch); Vorstand in der Servicestelle Jugendbeteiligung e.V. (seit 2012))
3. Welche Geschichte ist Ihnen besonders gelungen, auf welche sind Sie besonders stolz?
Auf die umfangreiche multimediale Berichterstattung zur Bürgermeisterwahl.
4. Was planen Sie als nächstes?
Trotz finanzieller Schwierigkeiten glaube ich an den lokalen Journalismus. Ich möchte weiterstadtnetz.de weitermachen und weiterentwickeln. Ich möchte experimentierfreudig bleiben und freue mich über jede Möglichkeit, Neues auszuprobieren. In die Themen Medienjournalismus und Crowdfunding im Journalismus möchte ich noch tiefer einsteigen. Das Publizieren zu diesen Themen in einem Print- oder Online-Medium ist für mich das nächste Ziel. Ich würde mir außerdem wünschen, anderen Nachwuchsjournalisten meine Erfahrungen und mein Wissen weitergeben zu können. Erste Fortschritte in dieser Richtung darf ich schon verzeichnen.
5. Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
…weiterhin frei und unabhängig, online, lokal und zum Thema Medienjournalismus – ach, und natürlich fair bezahlt.
6. Welcher gute Rat hat Ihnen in Ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
Richard Gutjahr sagte auf einer Veranstaltung, meine Generation könne den Medienwandel durch die Veränderungen durch das Internet mehr gestalten denn je. Noch gebe es viele Optionen, die wir beeinflussen können. Spätestens damals habe ich begriffen, dass wir die Chance des Internets und der technischen Entwicklung für den Journalismus nutzen müssen, selbst gestalten sollten. Experimente einzugehen, das gehört seitdem zu meinem Berufsverständnis dazu.
7. Welcher Kollege hat Ihnen auf dem Weg besonders geholfen, wer hat Sie besonders unterstützt – und wie?
Hardy Prothmann (heddesheimblog.de) als Vorreiter im hyperlokalen Journalismus im Aufbau meiner eigenen hyperlokalen Online-Zeitung weiterstadtnetz.de und Karsten Wenzlaff (ikosom.de) in der Branchen-Vernetzung.
8. Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Warum ich Journalist bin? Weil ich viele verschiedene Menschen, Orte und Geschichten kennenlerne, jede davon auf meine Art verarbeiten kann und andere an den Ergebnissen meiner Arbeit teilhaben können. Unser Berufsstand ist nicht besser oder schlechter als andere, aber ich kann mir nicht vorstellen, einen anderen Beruf so zu leben und zu lieben. Außerdem steckt in meinem Tun auch ein Stück Vision, die Welt bereichern zu können – nur ein bisschen.
9. Soweit vorhanden: die Adresse Ihrer Website, Ihres Blogs und/oder Ihres Twitter-Accounts.
www.julianheck.de (Webseite), www.ausgeheckt.com, www.einefragenoch.de, www.tschornalisten.de (alles Blogs), www.twitter.com/julianheck
Kontakt: post@julianheck.de
Anna Hoben (29)
Reporterin „Sächsische Zeitung“
1. Ihr Geburtsdatum.
13.07.1984
2. Ihre wichtigsten Stationen und Auszeichnungen:
Erste Artikel nach dem Abitur 2004 bei der Schwäbischen Zeitung in Friedrichshafen. Während des Studiums (Anglistik/Amerikanistik und Germanistik in Konstanz) Stipendiatin am Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses (ifp) in München, dort habe ich das journalistische Handwerk gelernt. Praktikumsstationen beim Kölner Stadt-Anzeiger, NDR, ZDF (Aspekte) und beim Goethe-Institut in Dublin, Veröffentlichungen auf Spiegel Online. Mit einem DAAD-Stipendium für ein Jahr nach Yale, wo ich mich mit dem ersten Obama-Wahlkampf und der Geschichte der schwarzen Amerikaner beschäftigt habe. 2011 bis 2013 Volontariat bei der Sächsischen Zeitung in Dresden, jetzt als Reporterin in Meißen.
3. Welche Geschichte ist Ihnen besonders gelungen, auf welche sind Sie besonders stolz?
Ich freue mich, wenn ich das Gefühl habe, den Protagonisten nahe gekommen zu sein, ein Thema gut vermittelt oder eine Diskussion angeregt zu haben – und wenn ich das Ganze auch sprachlich gelungen finde. Zum Beispiel „Es muss richtig schön glänzen“, eine Geschichte über ein Pärchen beim Wave Gotik Treffen in Leipzig. Oder „Das geteilte Dorf“ über eine Gemeinde, die durch die Elbe getrennt ist – ohne Brücke, ohne ordentliche Fährverbindung – und deshalb inzwischen bitter zerstritten. Eine Herausforderung war zuletzt die lokalpolitische Geschichte über einen CDU-Stadtrat, der auf Facebook gegen Ausländer gehetzt hatte. Er ist nach dem Artikel zurückgetreten.
4. Was planen Sie als nächstes?
Gute Geschichten im Elbland aufspüren.
5. Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
Als Reporterin, mit genügend Freiraum zum Recherchieren und Geschichten erzählen.
6. Welcher gute Rat hat Ihnen in Ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
Schreib nichts, was du schon tausend Mal gelesen hast.
7. Welcher Kollege hat Ihnen auf dem Weg besonders geholfen, wer hat Sie besonders unterstützt – und wie?
Annette Binninger, Karin Großmann, Olaf Kittel, Denni Klein, Marcus Krämer, Heinrich Löbbers (alle Sächsische Zeitung) waren während des Volontariates eine große Hilfe – mit ihrer Textkritik und weil sie mir viel zugetraut haben. Ralph Jansen (Kölner Stadt-Anzeiger), indem er mir bestätigt hat, dass es keinen besseren Job gibt, und Isolde Fugunt (Studienleiterin beim ifp).
8. Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Weil ich Schreiben als Möglichkeit sehe, die Welt besser zu verstehen. Weil ich die Abwechslung mag zwischen Rauskommen und Arbeit im Büro. Und weil ich mir im Moment nichts Besseres vorstellen kann.
Kontakt: anna.hoben@gmx.de
Laura Höflinger (25)
Wissenschaftsredakteurin „Spiegel“
1. Ihr Geburtsdatum.
19.03.1988
2. Ihre wichtigsten Stationen und Auszeichnungen:
Wissenschaftsjournalismus studiert; für die Mainzer Allgemeine Zeitung über das Brautpaar der Woche geschrieben und für die FAZ über Malaria. Henri-Nannen-Schule besucht; währenddessen Praktika im Wirtschaftsressort des Tagesspiegel und bei stern.de.
Seit Ende 2011 Redakteurin im Wissenschaftsressort des Spiegel
Auszeichnungen: 2009 Robert-Bosch-Stipendium, 2013 Richard-von-Weizsäcker-Preis
3. Welche Geschichte ist Ihnen besonders gelungen, auf welche sind Sie besonders stolz?
Richtig zufrieden bin ich nie. Aber ich muss noch oft an Patrick und seinen gelben Drachen denken. Es ging um eine Mutter und ihren vierjährigen Sohn, der an Krebs starb, aber keine Angst zeigte, weil er an seinen Drachen glaubte – eine Figur aus einem Kinderbuch, die kommt, wenn Kinder krank werden. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-85913063.html
4. Was planen Sie als nächstes?
Für mein Ressort ein paar Monate nach London zu ziehen.
5. Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
Das ist ja das Schöne: Ich weiß nicht, was kommt.
6. Welcher gute Rat hat Ihnen in Ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
Kill Your Darlings
7. Welcher Kollege hat Ihnen auf dem Weg besonders geholfen, wer hat Sie besonders unterstützt – und wie?
Rafaela von Bredow, Johann Grolle, Olaf Stampf, (Spiegel) und Joachim Müller-Jung (FAZ). Weil sie nach meinem Alter gefragt haben, aber wenn’s darauf ankam, es ihnen schnurz war.
8. Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Es gibt Fragen, die sind so dreist und frech, ich würde nicht wagen sie jemanden zu stellen – außer als Journalist.
Kontakt: laura_hoeflinger@spiegel.de
Tilo Jung (28)
freier Chefredakteur „Jung & Naiv“
1. Ihr Geburtsdatum.
21. Oktober 1985
2. Ihre wichtigsten Stationen und Auszeichnungen:
Freier Reporter für den Nordkurier von 15 von 20
Studium BWL & Jura – jeweils nicht beendet
3. Welche Geschichte ist Ihnen besonders gelungen, auf welche sind Sie besonders stolz?
Da fällt mir nichts ein.
4. Was planen Sie als nächstes?
Geplant ist ein neues Interviewformat für Arte.
5. Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
Och, so frei und unabhängig und vernetzt wie heute.
6. Welcher gute Rat hat Ihnen in Ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
Machen, scheitern, lernen, machen.
7. Welcher Kollege hat Ihnen auf dem Weg besonders geholfen, wer hat Sie besonders unterstützt – und wie?
Meine Mentoren Jörg Wagner (radioeins Medienmagazin), Hans Hütt (Linguist, Redenschreibentrainer), Torsten Bengelsdorf (Nordkurier-Redaktionsleiter Malchin) und Alexander Theiler.
8. Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Weil es mir wahnsinnig Spaß macht und es zufälligerweise noch relevant ist.
9. Soweit vorhanden: die Adresse Ihrer Website, Ihres Blogs und/oder Ihres Twitter-Accounts.
www.jungundnaiv.de
www.facebook.com/tilo.jung
@TiloJung
Kontakt: tilojung@gmail.com
Volkmar Kabisch (29)
freier Mitarbeiter beim NDR, Ressort Innenpolitik
1. Ihr Geburtsdatum: 20.03.1984
2. Ihre wichtigsten Stationen und Auszeichnungen:
taz – die tageszeitung, MDR-Redaktion Wirtschaft und Verbraucher, RTL-Fußball-WM-Berichterstattung, AKTE in Sat.1, SPIEGEL TV Magazin, PANORAMA (ARD) und PANORAMA 3 (NDR)
3. Welche Geschichte ist Ihnen besonders gelungen, auf welche sind Sie besonders stolz?
Im vergangenen Jahr habe ich eine Geschichte für das SPIEGEL TV Magazin gedreht. Dabei ging es um den wahrscheinlich tausendfachen Diebstahl von Babys auf Geburtsstationen in Spanien. Mittlerweile gibt es die ersten Wiedertreffen von Kindern und Eltern. Zudem werden Gräber geöffnet, um zu überprüfen, ob die tot geglaubten Kinder wirklich tot sind. Eine weitere Geschichte aus diesem Jahr für PANORAMA 3 und PANORAMA betraf einen Norddeutschen, der ohne Anklage und ohne Zugang zu einem Anwalt in einem jemenitischen Terrorgefängnis gefoltert wurde. Zu diesem Zweck konnte ich in den Jemen reisen und das Gefängnis drehen, außerdem gab mir der Norddeutsche in Marokko ein ausführliches Interview und beschrieb seine Inhaftierung.
4. Was planen Sie als nächstes?
Zurzeit recherchiere ich zu einer Geschichte, die mir im Jemen „über den Weg gelaufen ist“.
5. Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
Ich würde gern weiterhin so arbeiten wie bisher, nur frage ich mich gelegentlich, ob das in zehn Jahren noch jemand bezahlen kann und will.
6. Welcher gute Rat hat Ihnen in ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
„Du musst Deine Frustrationstoleranz erhöhen!“ (Sagte mal ein Redaktionsleiter zu mir, nachdem ich mich bei einer Filmabnahme sehr über die Aussagen des Auftraggebers aufgeregt habe.)
7. Welcher Kollege hat Ihnen auf dem Weg besonders geholfen, wer hat Sie besonders unterstützt – und wie?
Den Weg in diese Form der Arbeit hat mir Klaus Wollscheid (damals creaTV) geebnet und gezeigt. Danach hatte ich noch einige Unterstützer, die meine Arbeit gefördert haben. Das waren vor allem Benno Fuchs von der AKTE, Thomas Heise von SPIEGEL TV und nun in den letzten Monaten vorrangig Sven Lohmann vom NDR, der mir auch sehr aufwändige Recherchen erlaubte. Das ist ja leider selten geworden in dieser Branche.
8. Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Ich kenne keinen abwechslungsreicheren Job als diesen. Beinahe jede Woche eröffnen sich neue Welten, in die ich als Journalist reinschauen darf und kann.
9. Soweit vorhanden: die Adresse Ihrer Website, Ihres Blogs und/oder Ihres Twitter-Accounts.
Ich twittere immer mal unter dem Namen „volkab1“
Kontakt: volkmar@kabisch.tv
Lena Kampf (29)
Freie im „stern“-Team Investigative Recherche
1. Ihr Geburtsdatum.
21.07.1984
2. Ihre wichtigsten Stationen und Auszeichnungen:
Studium Politik- und Europawissenschaft in Maastricht, Berlin und Santiago de Chile, Auslandsaufenthalte in USA und Südafrika. Volontariat an der Evangelischen Journalistenschule in Berlin. Seitdem beim stern Team Investigative Recherche, seit April 2013 verantwortlich für die Berichterstattung über den NSU-Prozess bei Gruner & Jahr.
3. Welche Geschichte ist Ihnen besonders gelungen, auf welche sind Sie besonders stolz?
Vielleicht, dass ich mich als Berufsanfängerin unter den Prozessbeobachtern behaupten konnte. Dass meine Arbeit aus München und meine Recherchen geschätzt werden.
4. Was planen Sie als nächstes?
Der Prozess geht bis mindestens Ende 2014 – es gibt noch so viele offene Fragen. Die Kunst wird sein, die Aufmerksamkeit und Qualität der Berichterstattung zu halten und daneben auch andere Recherchen zu machen.
5. Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
Immer noch guten Journalismus: gut recherchiert, intelligent und anrührend erzählt.
6. Welcher gute Rat hat Ihnen in Ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
„Die Reisekostenabrechnung immer sofort machen“
7. Welcher Kollege hat Ihnen auf dem Weg besonders geholfen, wer hat Sie besonders unterstützt – und wie?
Oliver Schröm (Leiter vom stern Team Investigative Recherche), bei ihm habe ich das Investigativ-Handwerk gelernt; Erhard Scherfer (Berlin-Korrespondent von PHOENIX), der mir half (die richtigen) Entscheidungen zu treffen; Birgitta Weber (Redaktionsleiterin REPORT MAINZ), weil sie konsequent weiblichen Nachwuchs für harte Themen sucht.
8. Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Weil ich nicht locker lassen kann.
9. Soweit vorhanden: die Adresse Ihrer Website, Ihres Blogs und/oder Ihres Twitter-Accounts.
www.stern.de/nsuprozess
Kontakt: kampf.lena_FR@stern.de
Ina Karabasz (28)
Redakteurin „Handelsblatt live“
1. Ihr Geburtsdatum.
20.02.1984
2. Ihre wichtigsten Stationen und Auszeichnungen:
Freie Mitarbeit in der Lokalredaktion des Kölner Stadt-Anzeiger, ein Jahr Südafrika als freie Journalistin, Ausbildung an der Georg von Holtzbrinck-Schule für Wirtschaftsjournalisten, Redakteurin Handelsblatt Live.
3. Welche Geschichte ist Ihnen besonders gelungen, auf welche sind Sie besonders stolz?
Mein wöchentlicher Video-Blog aus Südafrika.
4. Was planen Sie als nächstes?
Gemeinsam meinen Kollegen Handelsblatt Live weiter voranzubringen, ein neues Videoformat für Handelsblatt und WirtschaftsWoche entwickeln, eine große Reportage für Print.
5. Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
Mit Zeit und tollen Kollegen Artikel schreiben und Videos drehen – endlich ohne Diskussion, welcher Kanal der bessere ist.
6. Welcher gute Rat hat Ihnen in Ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
Mutig sein.
7. Welcher Kollege hat Ihnen auf dem Weg besonders geholfen, wer hat Sie besonders unterstützt – und wie?
Jürgen Röhrig (Redaktionsleiter Rhein-Sieg-Anzeiger): Als ich ohne Print-Erfahrung in sein Büro stolperte und fragte, ob ich für ihn arbeiten könnte, hat er mir eine Chance gegeben.
8. Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Ich liebe den Kontakt mit Menschen und den Moment, indem eine verwirrende Geschichte auf einmal Sinn macht.
9. Soweit vorhanden: die Adresse Ihrer Website, Ihres Blogs und/oder Ihres Twitter-Accounts.
@ikarabasz
Kontakt: i.karabasz@vhb.de
Martin Kotynek (30)
Redakteur im Investigativ-Ressort der „Zeit“
1. Ihr Geburtsdatum.
1983
2. Ihre wichtigsten Stationen und Auszeichnungen:
Angefangen habe ich in meiner Schulzeit daheim in Wien bei zwei Wirtschaftsmagazinen, dem „Trend“ und dem „Elektrojournal“. Da ich Wissenschaftsjournalist werden wollte, habe ich Neurobiologie studiert und bin dann für fünf Jahre zur „Süddeutschen Zeitung“ nach München gegangen: erst als Praktikant in der Wissenschaftsredaktion, dann kurz als Chef vom Dienst des damaligen Magazins „SZ Wissen“. Nach dem Volontariat habe ich zunächst als innenpolitischer Redakteur vor allem über Umweltpolitik geschrieben und am Newsdesk Politikseiten redigiert. Und schließlich war ich für die Seite Zwei, also für das „Thema des Tages“, zuständig. Anfang 2012 bin ich zur „ZEIT“ nach Berlin gewechselt, wo ich als Redakteur im Investigativ-Ressort arbeite.
3. Welche Geschichte ist Ihnen besonders gelungen, auf welche sind Sie besonders stolz?
In Erinnerung bleiben mir jene drei Wochen, in denen ich mit Tanjev Schultz und Roland Preuß bei der SZ Teil jenes Teams war, das den Plagiatsfall Guttenberg ins Rollen gebracht hat. Außerdem: das tägliche Seite-Zwei-Machen mit Josef Kelnberger; die vier Monate in Stuttgart während der heißen Phase der Kontroverse um „Stuttgart 21“; und dass das ZEITmagazin das Experiment gewagt hat, im „Faktomat“ gemeinsam mit Lesern kollaboratives Faktenchecken auszuprobieren.
4. Was planen Sie als nächstes?
Seit September beschäftige ich mich als Knight Journalism Fellow an der Stanford Universität zehn Monate lang mit den Möglichkeiten des digitalen Wandels für den Journalismus.
5. Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
In einer Branche, die sich nicht selbst bemitleidet und ihren eigenen Untergang herbeiredet, sondern den Mut hat, mit den digitalen Möglichkeiten zu experimentieren und sich im laufenden Betrieb Schritt für Schritt neu zu erfinden. Und in der jene gewinnen, die auf die Klugheit der Leser setzen.
6. Welcher gute Rat hat Ihnen in Ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
Der Rat von Susanne Höll, statt Hirnforschung in Boston lieber das Volontariat in München zu machen.
7. Welcher Kollege hat Ihnen auf dem Weg besonders geholfen, wer hat Sie besonders unterstützt – und wie?
Hans Werner Kilz (SZ / DIE ZEIT), der mir früh sein Vertrauen geschenkt und dadurch vieles ermöglicht hat. Wolfgang Krach (SZ), der mich immer unterstützt hat. Hans Leyendecker (SZ), der meine Begeisterung für investigative Recherchen geweckt hat. Stephan Lebert (DIE ZEIT), der mich mit seinen Ideen inspiriert. Scott Klein (ProPublica), der mich stets überrascht, wozu Journalismus mit digitalen Mitteln fähig ist. Willy Duschka und Oliver Judex (Trend) daheim in Österreich, die meine ersten Geschichten gedruckt haben.
8. Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Welcher andere Beruf ist so vielseitig, dass man vormittags mit einem Aufsichtsratschef über ein verfehltes Milliardenprojekt und nachmittags mit einer Blumenhändlerin sprechen kann, die Zeugin eines schlimmen Falles von Polizeigewalt geworden ist? Und: In unserer Branche bricht gerade so viel auf. Es ist das Ungewisse, das mich reizt.
9. Soweit vorhanden: die Adresse Ihrer Website, Ihres Blogs und/oder Ihres Twitter-Accounts.
@martin_k (http://twitter.com/marrtin_k)
Kontakt: martin.kotynek@zeit.de
Anorte Linsmayer (29)
freie Journalistin u.a. für den WDR
1. Ihr Geburtsdatum.
–
2. Ihre wichtigsten Stationen und Auszeichnungen:
Meine wichtigsten Stationen waren zum einen die, die ich im Ausland gemacht habe:
Auslandsaufenthalte 6 bis 12 Monate: Israel, Niederlande, USA, Australien, Belgien
versch. Praktika u.a. ZDF Studio Brüssel 2007
Recherchereisen nach Haiti, Iran, Nordkorea, Syrien
und die der journalistischen Ausbildung:
Journalistische Nachwuchsförderung Konrad-Adenauer-Stiftung 2005-2009
Volontariat WDR 2009/2010
Auszeichnungen:
KAUSA-Medienpreis 2012 Fernsehen
3. Welche Geschichte ist Ihnen besonders gelungen, auf welche sind Sie besonders stolz?
– Durch meine Recherchen habe Lohndumping bei der Deutschen Bahn im Busverkehr aufgedeckt (für ARD „PlusMinus“) und durch die Berichterstattung haben sich die Arbeitsbedingungen der Betroffenen zumindest etwas verbessert
– Haiti-Berichterstattung ein Jahr nach dem Erdbeben dort für verschiedene ARD-Hörfunkwellen war mir besonders wichtig, da wir Journalisten nach Katastrophen immer schnell und viel von dort berichten, aber nur bis die nächste Katastrophe kommt und sich unsere mediale Aufmerksamkeit verschiebt – darum war es mir wichtig, die Menschen dort nicht zu vergessen und auf ihr Schicksal weiterhin aufmerksam zu machen, denn auch ein Jahr danach war und ist Haiti weiterhin ein Katastrophen-Gebiet
– ein Jahr habe ich sechs Obdachlose bei der Vorbereitung für einen Marathon begleitet für WDR Fernsehreportage und Deutschlandfunk-30 Minüter – es war toll, durch unsere Berichterstattung zu zeigen, was auch „in solchen“ Menschen steckt, die von der Gesellschaft ausgestoßen leben und was sie schaffen können
4. Was planen Sie als nächstes?
Ich werde gerne in einem längeren Fernsehfeature über die Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt der letzten 15 Jahre anhand von Beispielen erzählen – wie ist das Leben in Deutschland 2013 als Langzeitarbeitsloser, Minijobber, Tagelöhner oder Zeitarbeiter?
5. Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
In zehn Jahren möchte ich gerne als Fernsehreporterin im Auslandsreporterpool aus Krisengebieten berichten.
6. Welcher gute Rat hat Ihnen in Ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
Ein guter Rat war die Wahl des Studiums: statt Journalismus lieber Expertise in einem Fachgebiet erlernen. Das habe ich gemacht und Wirtschaft und Recht studiert. Diese Fachkenntnisse haben mir in meiner journalistischen Arbeit schon viel geholfen.
7. Welcher Kollege hat Ihnen auf dem Weg besonders geholfen, wer hat Sie besonders unterstützt – und wie?
Winnie Heescher, Korrespondentin im ZDF Hauptstadtstudio
Wenn ich mal den Glauben an mich und meine journalistischen Fähigkeiten verliere, ist sie diejenige, die mir wieder Mut macht und an mich glaubt und meine Zweifel aus dem Weg räumt, indem sie mir „einfach nur“ spiegelt, was ich so mache und aufgrund dessen mein Licht nicht unter den Scheffel stellen soll. Es ist so wichtig, genau so jemanden zu haben, wenn ich mich sonst von vielen Leuten nicht unterstützt fühle.
8. Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Zum einen ist es die Spannung, was ich überhaupt morgen mache, da jeder Tag neu und anders ist und ich immer wieder etwas dazu lerne, von Derivatenhandel über Lokomotivmotoren zu Zahnhygiene bei Pferden. Außerdem ist es auch das Adrenalin und der Kick, wenn ich für die Aktualität arbeite und alles ganz schnell gehen muss. Es ist ein bisschen das Pädagogische in mir, dass ich die Geschehnisse einordnen, erklären und bewerten möchte, damit die Zuhörer und Zuschauer es leichter haben. Und natürlich ist es auch der Wunsch, etwas im ganz Kleinen durch meine Berichterstattung z.B von Missständen zu verändern.
Konrad Litschko (29)
Redakteur „taz“, Ressort Berlin
1. Ihr Geburtsdatum.
2. Juli 1984
2. Ihre wichtigsten Stationen und Auszeichnungen:
Ab 16. Lebensjahr Lokaljournalismus bei der „Neuen Oranienburger Zeitung“ („Märkische Allgemeine“). Neben Publizistik- und Soziologiestudium in Berlin diverse freie Mitarbeit, vor allem für die taz. Direkt nach Uni-Abschluss (seit Sep 2010) Redakteursstelle im Berlin-Ressort der taz, zuständig für „Außerparlamentarisches“.
3. Welche Geschichte ist Ihnen besonders gelungen, auf welche sind Sie besonders stolz?
Die, wo ich ganz nah dabei sein durfte: Mit Flüchtlingen auf ihrem Protestmarsch nach Berlin. Mit Senioren in ihrem besetzten Freizeittreff. Mit Künstlern des Berliner Tacheles in ihrer letzten Nacht vor der Räumung.
4. Was planen Sie als nächstes?
Weiter den wichtigen Geschichten am Rande Aufmerksamkeit verschaffen, die oft durchs Nachrichtenraster fallen. Und die Berliner Neonazi-Szene im Auge behalten, die gerade ins Klandestine abgleitet.
5. Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
Immer noch möglichst viel „draußen“ und so selbstbestimmt wie heute. Vielleicht etwas entschleunigter, mit mehr Zeit für längerfristige Recherchen.
6. Welcher gute Rat hat Ihnen in Ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
Nicht weitergeholfen hat jedenfalls: „Diesmal bitte ohne Übersatz!“ (klappt so gut wie nie)
7. Welcher Kollege hat Ihnen auf dem Weg besonders geholfen, wer hat Sie besonders unterstützt – und wie?
Jan Simon (Märkische Allgemeine), weil er mich beim Einstieg in den Journalismus immer wieder bestärkte. Gereon Asmuth (taz), weil er den Mut hatte, mich direkt von der Uni zur taz zu holen. Martin Kaul (taz), weil er immer für Rat zur Verfügung steht und bestmöglicher Sitznachbar ist.
8. Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Weil ich schon als Grundschüler meine Familie mit einer „Klo-Zeitung“ beglückt habe. Und weil es kaum Besseres gibt, als Menschen mit Fragen zu löchern und immer nah am Geschehen zu sein – und dafür auch noch bezahlt zu werden.
9. Soweit vorhanden: die Adresse Ihrer Website, Ihres Blogs und/oder Ihres Twitter-Accounts.
twitter.com/konradlitschko
Kontakt: litschko@taz.de
Johannes Nichelmann (24)
freier Journalist, u.a. ARD-Kulturwellen, Dradio, ZDF
1. Ihr Geburtsdatum.
09. Mai 1989
2. Ihre wichtigsten Stationen und Auszeichnungen.
Seit 2010 Reporter und Feature-Autor für Deutschlandradio und die ARD Kulturwellen
seit 2011 Autor für verschiedene ZDF-Formate
2012 Autor bei zdf.kultur
2011 Redakteur bei ZDF log in
2008 bis 2012 Moderator und Reporter bei Fritz vom rbb
Kurt-Magnus-Preis der ARD 2013, 1. Platz
3. Welche Geschichte ist Ihnen besonders gelungen, auf welche sind Sie besonders stolz?
Das WDR-Feature „Das Hacker-Syndrom“. Portrait eines Online-Aktivisten, der sich via Internet im arabischen Frühling engagiert hat und an seinen Erlebnissen fast selbst zugrunde gegangen ist. Läuft übrigens am 08. Januar 2014, um 00.05 auf Deutschlandradio Kultur noch einmal.
4. Was planen Sie als nächstes?
Ein Web-Radiofeature-Spiel für Kulturradio vom rbb. Außerdem verschiedene Radiofeatures- und Reportagen, sowie eine 30 Minuten lange TV-Dokumentation.
5. Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
Ebenso motiviert und neugierig, wie jetzt auch. Aber vielleicht erfindet bis dahin ja jemand eine wirklich tolle Möglichkeit, Interviews schnell und ohne großen Aufwand zu transkribieren.
6. Welcher gute Rat hat Ihnen in ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
Das Mikrofon muss immer sichtbar sein.
7. Welcher Kollege hat Ihnen auf dem Weg besonders geholfen, wer hat Sie besonders unterstützt – und wie?
Es gibt viele KollegInnen, denen ich besonders danken möchte. Dafür, dass sie mich von Anfang an immer haben machen lassen und mir viel Handwerkszeug nahe gebracht haben. Danke, Jens Jarisch, Nikolai von Koslowski (beide rbb), Leslie Rosin (WDR), Ellen Häring und Eberhard Schade, Constanze Lehmann (alle DRadio), Achim Zeilmann (ZDF), Stefan Warbeck (rbb), Konrad Herrmann!
8. Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Weil es Spaß macht, es sich genau richtig anfühlt und ich vermutlich auch nichts anderes kann.
9. Soweit vorhanden: die Adresse Ihrer Website, Ihres Blogs und/oder Ihres Twitter-Accounts.
www.johannes-nichelmann.de
Twitter @JoNichelmann
Jan Georg Plavec (29)
Redakteur Stuttgarter Zeitung online
1. Ihr Geburtsdatum.
Freitag, 13. April 1984
2. Ihre wichtigsten Stationen und Auszeichnungen.
seit 1998 bei der „Schwäbischen Zeitung“, 2006 bei den „Stuttgarter Nachrichten“ und seit 2007 als Autor, 2011/12 als Volontär und seit 1.1.2013 als Online-Redakteur bei der „Stuttgarter Zeitung“. Praktika bei der „taz“ und im EU-Parlament (2007) sowie bei der dpa in Brüssel (2009). Stipendiat bei der Friedrich-Ebert-Stiftung und bei journalists.network mit einer Recherchereise nach Indien (2011).
3. Welche Geschichte ist Ihnen besonders gelungen, auf welche sind Sie besonders stolz?
Datenjournalistische Ansätze wie die Visualisierung der Wahlkampfauftritte der Stuttgarter OB-Kandidaten von 2012 auf einer Karte oder Crowdmaps wie der „Urban-Art-Atlas“ zeigen mir, dass Journalismus auch jenseits der Text-Bild-Kombination und mit Unterstützung der Leser funktionieren kann. Von den vielen klassischen Reportagen und Essays finde ich den Text über einen Besuch in der ehemaligen „Colonia Dignidad“ (2010) auch heute noch lesenswert.
4. Was planen Sie als nächstes?
Derzeit konzipiere ich einen Redaktionsblog, über den auch der Kontakt zum Leser intensiviert werden soll – etwa mit digitalen Leserbriefseiten oder Leserkonferenzen via Chat. Außerdem möchte ich als leidenschaftlicher Musiker verstärkt über die Stuttgarter Musikszene berichten.
5. Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
Ich hoffe, dass Journalismus auch dann noch für das Leben der Menschen relevant ist. Und ich wünsche mir weniger Präsenz in der Redaktion, dafür mehr Home Office und viel Zeit in der Welt da draußen. Warum nicht im Café arbeiten oder mehr mobil berichten?
6. Welcher gute Rat hat Ihnen in ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
Dass man sich als Journalist nie selbst überschätzen soll. Das habe ich aber ein bisschen öfter von Leuten außerhalb der Zunft gehört als von Kollegen.
7. Welcher Kollege hat Ihnen auf dem Weg besonders geholfen, wer hat Sie besonders unterstützt – und wie?
Der Ex-Lokalchef der „Stuttgarter Nachrichten“, Bruno Bienzle. Nachdem ich ihm 2007 erklärte, dass es mir mit dem Journalismus ernst ist, empfahl er mich an die „Stuttgarter Zeitung“ weiter. Außerdem mein Vater, der früher selbst im Lokaljournalismus gearbeitet hat und mir bei meinen allerersten Texten (über Lokalsport am Bodensee) viel Sicherheit und Zustimmung gegeben hat.
8. Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Angefangen habe ich, weil ich von großen Recherchestücken fasziniert war und, ja, weil ich es auch toll fand, dass mein Namen in der Zeitung steht. Heute gefällt mir vor allem, den wichtigen Leuten und denen mit Geld auf die Finger zu schauen und Journalismus so nah wie möglich ans Leben und die Leser zu bringen.
9. Soweit vorhanden: die Adresse Ihrer Website, Ihres Blogs und/oder Ihres Twitter-Accounts.
www.jangeorgplavec.de / jangeorgplavec.tumblr.com / @jangeorgplavec
Bernhard Riedmann (30)
iPad-Redakteur beim „Spiegel“
1. Ihr Geburtsdatum.
25.1.1983
2. Ihre wichtigsten Stationen und Auszeichnungen
Abgeschlossenes Musikstudium am Konservatorium in Feldkirch/Österreich (Klassisches Schlagwerk), Besuch der FH für Journalismus und Medienmanagement sowie einer privaten Filmschule in Wien, danach freier Journalist, Kameramann und Fotoreporter, Besuch der „Zeitenspiegel Reportageschule“, seit 2010 Redakteur beim SPIEGEL, ausgezeichnet u.a. mit dem Axel-Springer-Preis und dem Deutschen Reporterpreis.
3. Welche Geschichte ist Ihnen besonders gelungen, auf welche sind Sie besonders stolz?
„Nicht von Gott gewollt“, der Versuch einer interaktiven iPad-Reportage, den ich zusammen mit meiner damaligen Kollegin Amrai Coen unternommen habe. Ich habe seither nie mehr so intensiv an etwas gearbeitet. Schlussendlich konnten wir, dank diverser Preise, auch noch ordentlich Kohle zu den Mädels nach Johannesburg schicken. Das war alles sehr befriedigend. (http://vimeo.com/52708824)
4. Was planen Sie als nächstes?
Die Teilnahme an einem längeren Workshop über Reportagefotografie in Amerika.
5. Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
Auf Höhe der Zeit. Mit Freude. Und nicht bei Axel Springer.
6. Welcher gute Rat hat Ihnen in ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
Ein Satz von Florian Klenk, dem Chefredakteur des Wiener Stadtmagazins „FALTER“. „Wenn du schon aufs Zehn-Meter-Brett kletterst, solltest du auch springen.“ Das hat gesessen.
7. Welcher Kollege hat Ihnen auf dem Weg besonders geholfen, wer hat Sie besonders unterstützt – und wie?
Cordt Schnibben. Er hat mich zum SPIEGEL geholt, gefördert, gefordert und lebt jeden Tag vor, was die wichtigste Eigenschaft eines Reporters ist: für seine Themen zu brennen, brennen, brennen.
8. Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Ich erzähle nun mal gerne Geschichten.
9. Soweit vorhanden: die Adresse Ihrer Website, Ihres Blogs und/oder Ihres Twitter-Accounts.
Twitter: @riedmann_brennt
Jonathan Sachse (28)
freier Journalist, u.a. für ZDF, Dradio, zeit online, spiegel onlien, 11 freunde
1. Ihr Geburtsdatum.
28.05.1985
2. Ihre wichtigsten Stationen und Auszeichnungen:
– 2006-2009 Studium Sportjournalismus an der FH Mittweida
– seit 2009 freiberuflicher Journalist in allen Mediengattungen (u.a. für Deutschlandfunk, Spiegel Online, Zeit Online, ZDF)
– 2012 Seminyak-Recherchestipendium
3. Welche Geschichte ist Ihnen besonders gelungen, auf welche sind Sie besonders stolz?
http://www.zeit.de/sport/tour-de-france
Multimedia Storytelling zur Tour de France. Gemeinsam mit meinem Kollegen Philipp Katzer habe ich Idee und Konzept geliefert. In der Umsetzung war ich als Autor beteiligt. Es war für mich eine klasse Erfahrung als Freier eine Idee – außerhalb der klassischen Einzelgeschichte – entwickeln zu können und anschließend mit einem großen Redaktionsteam umzusetzen. Von Programmierer bis Schreiber. Mit Zeit Online konnten wir das Dossier dank der unterschiedlichen Kompetenzen zeitgemäß umsetzen. Saustarke Teamarbeit.
4. Was planen Sie als nächstes?
Seit einem Jahr recherchiere ich mit zwei Kollegen in der deutschen Justiz. Wir möchten noch 2013 unsere Geschichte veröffentlichen. Parallel laufen einige Recherchen im Sport.
5. Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
In einem Team, was Zeit und finanzielle Ressourcen für intensive Recherchen zur Verfügung hat, dabei alle möglichen Recherchemethoden nutzt und Geschichten zeitgemäß erzählen möchte.
6. Welcher gute Rat hat Ihnen in ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
„Take names, write down numbers“ (Mort Rosenblum)
Einfacher Hinweis. Vielfältig einsetzbar. Das eigene Netzwerk Schritt für Schritt ausbauen. Jeder Kontakt ist wichtig.
7. Welcher Kollege hat Ihnen auf dem Weg besonders geholfen, wer hat Sie besonders unterstützt – und wie?
Mein befreundeter Kollege Daniel Drepper. Mit ihm habe ich bereits an mehreren Geschichten gearbeitet. Wir haben ein sehr, sehr ähnliches Verständnis von Journalismus. Er hat mir insbesondere geholfen, langfristiger zu denken.
8. Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Viele Gründe, drei genannt: Ständiger Lernprozess, da ich mich mit vielfältigen Themen beschäftigen kann. Antrieb über Lügen und Ungerechtigkeiten berichten zu können. Extrem dynamischer Arbeitsalltag.
9. Soweit vorhanden: die Adresse Ihrer Website, Ihres Blogs und/oder Ihres Twitter-Accounts.
< http://jonathansachse.de
https://twitter.com/jsachse
Kontakt: jonathan.sachse@gmail.com
Marie-Lisa Schulz (27)
Redakteurin „Oberhessische Presse“
1. Ihr Geburtsdatum.
26.06.1986
2. Ihre wichtigsten Stationen und Auszeichnungen
2002 – das Jahr, in dem ich eine Antwort auf die Frage „Was will ich machen, wenn ich groß bin“ fand. Schreiben! Schuld war ein Praktikum in einer sauerländischen Lokalredaktion der Westfälischen Rundschau. Politik und Soziologiestudium in Siegen folgten (2005-2008). Danach die Ausbildung an der Journalistenschule Ruhr/Westfälische Rundschau (2008/2010). Seit 2011 bin ich Redakteurin bei der Oberhessischen Presse/Marburg, 2012: Ferag-Leser Blatt-Bindungspreis für die Serie „100 Leute –100 Leben“, 2013: Ferag-Leser-Blatt-Bindungspreis für sie Serie „Das schaffe ich“.
3. Welche Geschichte ist Ihnen besonders gelungen, auf welche sind Sie besonders stolz?
Nicht geschriebene Zeilen machen mich stolz, sondern Begegnungen. Wenn Menschen mir ihre Geschichte anvertrauen. Mir Persönliches, Intimes, Trauriges, Fröhliches, manchmal aber auch Erschreckendes erzählen. Wenn ich Antworten auf Fragen bekomme, die nur wenige zu stellen wage. Eine dieser prägenden Begegnungen hat mich selbst verändert. Es war die Begegnung mit Maria Langstroff, eine sterbenskranke, junge Frau, die mit mir über Tod und Leben, über den Hunger auf Bratwürstchen und die Angst vor der Nacht sprach.
4. Was planen Sie als nächstes?
…besser werden. Langfristig.
Mittelfristig: die mediale Zukunft aktiv mitgestalten und Lesern, die gut aufgearbeitete Informationen und leidenschaftlich erzählte Geschichten schätzen, genau das bieten, wofür sie zahlen. Ich will nicht mit nostalgisch verklärten Blick und erhobenem Zeigefinger das Printprodukt preisen, sondern jedem Leser die Informationen so servieren, wie er sie konsumieren möchte. Auf dem Tablet, dem Rechner, dem Handy und selbstverständlich auch in der Zeitung. Multimedial handeln – nicht nur darüber reden.
Kurzfristig: meiner Mama zum Dank einen Apfelkuchen backen.
5. Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
Mit der gleichen Euphorie und Sprachliebe – und der Gewissheit, dass Geschichten, die das Leben schreibt, gelesen werden.
6. Welcher gute Rat hat Ihnen in ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
„Lern etwas Vernünftiges – werde bloß nicht Redakteurin“ – danach wusste ich ganz sicher, was ich will: Unvernünftig sein!
7. Welcher Kollege hat Ihnen auf dem Weg besonders geholfen, wer hat Sie besonders unterstützt – und wie?
Bernd Maus (Westfälische Rundschau) – weil er stillschweigend meine Rechtschreibfehler akzeptiert und mir grenzenloses Vertrauen entgegen gebracht hat.
Jan Mertens (Westfälische Rundschau) – weil er meine Rechtschreibfehler NICHT akzeptiert, mir dafür aber „Du schaffst das schon“-sagend auf die Schulter geklopft hat und als Chef kompromisslos vor mir stand.
Beide haben mich durch die härteste journalistische Schule geführt: das Sauerland – mit Schützenfesten und Blasmusik und der Erkenntnis, dass auch daraus schöne Geschichten entstehen können.
8. Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Weil ich nichts anderes will. Noch nie wollte. Und nie wollen werde.
Julian Stratenschulte (27)
Fotojournalist im dpa-Landesstudio Hannover
1. Ihr Geburtsdatum
05.12.1985
2. Ihre wichtigsten Stationen und Auszeichnungen
2003 – 2009 freier Fotojournalist (primär für die WAZ Mediengruppe)
2005 Praktikum Associated Press (AP) zur Bundestagswahl
2005 – 2009 Studium Film- & Fernsehproduktion
2009 – 2011 Foto-Volontariat Deutsche Presse-Agentur (dpa) in Frankfurt & Düsseldorf
seit 2011 festangesteller dpa-Fotograf in Hannover
Auszeichnungen
– Rückblende Preis für politische Fotografie 2006 – Sonderpreis
– dpa-Bilder des Jahres – Preisträger in den Jahren 2007, 2009, 2011 und 2012
– Peter-C.-Schlüschen-Stiftung Preis für Sportfotografie 2006, 2007 und 2009
3. Welche Geschichte ist Ihnen besonders gelungen, auf welche sind Sie besonders stolz?
Ich freue mich, wenn es mir gelingt, große Nachrichtenthemen in Fotos zu dokumentieren, die dann in vielen Medien (teils mehrfach) veröffentlicht werden. Ein Beispiel: Bei der Schlecker-Pleite reißt eine Mitarbeiterin am letzten Öffnungstag der Filiale das Schlecker-Logo von der Eingangstür. (u.a. Titelfoto Süddeutsche)
Stolz macht es mich auch, wenn ich das Glück habe, die „kleinen“ Geschichten des Alltags in „großen“ Fotos erzählen zu können. Auch ein Beispiel: Im Chaos-Winter 2010 holte ein Physikprofessor am späten Sonntagabend seine Enkel in einem Löwen-Kostüm am Essener Hauptbahnhof ab. Der Zug hatte wegen Schnee und Eis mehrere Stunden Verspätung. Mein Foto des einsam am Gleis wartenden Löwens schaffte es bis auf die Titelseite vom Wall Street Journal.
4. Was planen Sie als nächstes?
Als nächstes Großereignis stehen für mich die Winter-Paralympics 2014 in Sotchi an. In Niedersachsen begleiten mich Themen wie Energiewende und Endlagersuche, sowie viele weitere politische und soziale Themen, die ich im Alltag illustrieren werde. Darüber hinaus gibt es einige Reportageideen – wie die Begleitung eines pubertierenden Rollstuhlfahrers.
5. Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
Organisatorische Aufgaben wie zum Beispiel die logistische und technische Planung von Großereignissen wie Landtagswahlen, Parteitage und Sportveranstaltungen fordern mich und machen mir auch Spaß. Letztlich will ich aber auch in zehn Jahren nicht in einem Büro sitzen, sondern draußen mit meiner Kamera unterwegs sein.
6. Welcher gute Rat hat Ihnen in ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
„Bewahre dir immer deine kindliche Neugierde“ (Martin Gerten, dpa-Cheffotograf in Düsseldorf)
7. Welcher Kollege hat Ihnen auf dem Weg besonders geholfen, wer hat Sie besonders unterstützt – und wie?
Die Lokalredaktion der Westfälischen-Rundschau in Arnsberg: Vertrauen darin, dass ein 17-jähriger ganze Zeitungsseiten mit Fotos und Texten bestücken kann.
Martin Gerten, dpa-Cheffotograf in Düsseldorf: Wartete geduldig mein Studium ab, um mich dann als Volontär fotografisch und journalistisch auszubilden – und um mir zu zeigen, dass man mit Freundlichkeit, Offenheit, Begeisterung und Feingefühl vieles erreichen kann.
Die dpa-(Foto-)Redaktion – insbesondere Bernd von Jutrczenka in Berlin und Jochen Lübke in Hannover: Vertrauen und Unterstützung von jungen Fotografen mit Gewährung jeglicher kreativer Freiräume und der Möglichkeit, eine eigene Bildsprache zu entwickeln. Besonders dankbar bin ich dafür, dass ich 2010 nach einem halben Jahr Volontariat als Fotograf zu den Paralympics 2010 in Vancouver geschickt worden bin. In kurzer Zeit habe ich viel gelernt – und wurde mit vielen Abdrucken belohnt.
8. Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Aus Neugierde an allen Seiten des Lebens und aus Liebe zur Fotografie.
9. Soweit vorhanden: die Adresse Ihrer Website, Ihres Blogs und/oder Ihres Twitter-Accounts.
www.stratenschulte.de
blog.stratenschulte.de
twitter.com/jstrati
Alexander Tieg (27)
Reporter im Team Recherche, NDR-Fernsehen
1. Ihr Geburtsdatum:
1986
2. Ihre wichtigsten Stationen und Auszeichnungen
Journalistik- und Politikstudium in Bremen und Tel Aviv, anschließend Henri-Nannen-Schule; Praktika u.a. bei Spiegel, Stern, Süddeutsche Zeitung; ZDF; seit August im Team Recherche des NDR
3. Welche Geschichte ist Ihnen besonders gelungen, auf welche sind Sie besonders stolz?
Stolz bin ich auf meine Bachelor-Arbeit: ein Film über sexuellen Missbrauch durch Frauen, produziert zusammen mit Florian Weiner. Wir wollten damit eigentlich nur unser Studium beenden, am Ende sendete der NDR eine 45-Minuten-Version des Films.
4. Was planen Sie als nächstes?
Eher ins Bett, pünktlicher in die Redaktion.
5. Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
Ungern vor 9.30 Uhr.
6. Welcher gute Rat hat Ihnen in ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
Stille aushalten! Frage stellen und Klappe halten – egal wie lange der Gesprächspartner schweigt.
7. Welcher Kollege hat Ihnen auf dem Weg besonders geholfen, wer hat Sie besonders unterstützt – und wie? (Wenn Sie mehr als einen nennen, dann bitte den Wichtigsten zuerst.)
Dirk Meißner (Radio Bremen) hat dafür gesorgt, dass ein Studentenfilm auf den richtigen öffentlich-rechtlichen Schreibtischen landete, Michaela Herold (Radio Bremen) hatte schließlich den Mut, diesen Film tatsächlich einzukaufen. Außerdem: Boris Kartheuser. Er hat mich die Recherchefähigkeiten gelehrt, die mir heute die Miete zahlen.
8. Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Weil „Recherche“ einfach anständiger klingt als „Neugier“.
9. Soweit vorhanden: die Adresse Ihrer Website, Ihres Blogs und/oder Ihres Twitter-Accounts.
„Kill Your Darlings“, Journalistennetzwerk des 34. Lehrgangs der Henri-Nannen-Schule:
Twitter: @killdarlings
Ronja von Wurmb-Seibel (24)
freie Journalistin in Hamburg und Kabul, u.a. für die „Zeit“
1. Ihr Geburtsdatum.
21. August 1986
2. Ihre wichtigsten Stationen und Auszeichnungen
Am Fließband stehen, kellnern, putzen im Hotel. Nach dem Studium neun Monate Redakteurin im Politischen Ressort der ZEIT. Jetzt frei in Hamburg und Kabul.
3. Welche Geschichte ist Ihnen besonders gelungen, auf welche sind Sie besonders stolz?
Solange sich für Betroffene nichts ändert – kein Grund stolz zu sein.
4. Was planen Sie als nächstes?
Afghanistan durchstöbern
5. Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
Investigativ-Reportagen schreiben, die witzig sind. Im Team.
6. Welcher gute Rat hat Ihnen in ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
Mach was du willst!
7. Welcher Kollege hat Ihnen auf dem Weg besonders geholfen, wer hat Sie besonders unterstützt – und wie?
Ulrich Ladurner (DIE ZEIT). Mit ungefragten Ratschlägen, einer Handynummer für Notfälle und einem Koffer voller Bücher.
8. Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Weil auf der Suche sein ein Zustand ist, den ich mag.
9. Soweit vorhanden: die Adresse Ihrer Website, Ihres Blogs und/oder Ihres Twitter-Accounts.
vonwurmbseibel.com
Stephanie Weltmann (28)
Redakteurin der WAZ-Lokalredaktion Oberhausen
1. Geburtsdatum
30.05.1985
2. Ihre wichtigsten Stationen und Auszeichnungen
Journalistik-Studium (BA) in Stendal, Hannover, Nancy (Frankreich); International Relations (Master) in Dublin (Irland); Praktika und freie Mitarbeiter im In- und außereuropäischen Ausland, unter anderem beim Argentinischen Tageblatt in Buenos Aires (Argentinien). Längere Aufenthalte im Raum Australien. Pauschalistin bei der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) bis Juli 2012, seitdem Redakteurin in der Lokalredaktion Oberhausen.
3. Welche Geschichte ist Ihnen besonders gelungen, auf welche sind Sie besonders stolz?
Mit meinem Redaktionsleiter Peter Szymaniak habe ich seit Juni 2011 einen Kreditskandal bei der Stadtsparkasse Oberhausen recherchiert, es ging dabei um Darlehen in Höhe von mehr als 20 Millionen Euro, die am Ende komplett von der Sparkasse abgeschrieben werden mussten. Wir haben kontinuierlich darüber berichtet. Der verantwortliche Vorstandsvorsitzende der Sparkasse wurde auch aufgrund unserer Recherchen fristlos entlassen, gegen ihn wird strafrechtlich ermittelt. Heute hat das Institut einen neuen Chef. Auf diese Berichte bin ich stolz, weil sie mithalfen, dunkle Machenschaften bei einer in der Stadt und bei den Bürgern bedeutenden Institution aufzuklären und einen einschneidenden Reformkurs der Stadtsparkasse anzustoßen. Nationale Medien wurden auf den Fall durch unsere Berichte aufmerksam. Ich konnte dazu betragen, die zentrale Aufgabe von Journalisten, Mächtigen auf die Finger zu schauen, zu erfüllen. Genauso bin ich stolz auf Themen, die zunächst nicht so spektakulär erscheinen, die eben ermutigend sind: Porträts über eine HIV-kranke Mutter, über einen Hausmeister, der sich liebevoll ohne Bezahlung um ein leer stehendes Haus kümmert, weil er ein hohes Pflichtgefühl für die Allgemeinheit zeigt.
4. Was planen Sie als nächstes?
Eine Geschichte über Alltagsrassismus.
5. Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
Bei allen Veränderungen in der Branche möchte ich in zehn Jahren letztlich genauso arbeiten, wie ich es hoffentlich heute bereits tue, lesernah, verständlich, kritisch.
6. Welcher gute Rat hat Ihnen in Ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
Kein Rat, aber eine Frage, die immer hilft: Wie lautet die Schlagzeile? Und dann: Ursachen erklären, Ereignis einordnen, Orientierung geben.
7. Welcher Kollege hat Ihnen auf dem Weg besonders geholfen, wer hat Sie besonders unterstützt – und wie?
Der Fürsprache von Peter Szymaniak, Leiter der Oberhausener WAZ-Redaktion, verdanke ich meine Anstellung. Er traut mir viel zu, fordert mich, treibt mich an.
8. Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Weil ich es wichtig finde. Weil ich extrem neugierig bin. Weil ich auf Dinge, die falsch laufen, so aufmerksam machen kann. Und weil ich durch meine Arbeit mithelfen kann, dass das Leben in der Stadt ein Stückchen besser wird.
9. Soweit vorhanden: die Adresse Ihrer Website, Ihres Blogs und/oder Ihres Twitter-Accounts.
www.facebook.com/wazoberhausen
de.linkedin.com/in/sweltmann
www.xing.com/profile/Stephanie_Weltmann
E-Mail: Stephanie.weltmann@waz.de
Team 1: „Crowdspondent“: Lisa Altmeier (25), Steffi Fetz (25)
Lisa Altmeier
1. Ihr Geburtsdatum.
7.04.1988
2. Ihre wichtigsten Stationen und Auszeichnungen:
Nach dem Abi vier Jahre auf den Bühnen des Kölner Schauspielhauses rumgesprungen. Außerdem Medienpsychologie in Köln und Lausanne studiert. Danach Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule und Master an der LMU München. Erstes Praktikum bei der Rhein-Zeitung, später beim WDR Tatort und in der Politik-Redaktion von ZEIT Online. Gefördert durch Deutschland-Stipendium und VOCER Innovation Medialab. Freie Mitarbeit u.a. für ZEIT Online, jetzt.de, ZDF Hyperland und die Süddeutsche Zeitung. Jetzt im Auftrag der Crowd in Brasilien.
3. Welche Geschichte ist Ihnen besonders gelungen, auf welche sind Sie besonders stolz?
Im April bin ich mit meinen Mitschülerinnen Charlotte Haunhorst und Magdalena Schmude spontan im Nachtzug nach Ungarn gefahren. Dort haben wir Künstler und Studenten getroffen, die unter der Regierung Orban leiden. Eine deprimierende Angelegenheit, aber ich habe dort wieder mal gemerkt, wie gerne ich Journalistin bin. Ansonsten mag ich, was ich im Team mit Steffi ausprobiere. Egal ob Erklärfilme für Eltern, die nicht mehr kapieren, was ihre Kinder arbeiten, oder Recherchen in den Favelas von Rio de Janeiro.
4. Was planen Sie als nächstes?
Wenn ich Ende September aus Brasilien zurück bin, mache ich erst mal ein Praktikum bei PULS vom BR. Das ist gleichzeitig der Abschluss meiner Ausbildung an der DJS. Ansonsten hab ich immer viele verrückte Sachen im Kopf, Plan ist die falsche Bezeichnung dafür. Aber sicher ist: Wir würden „Crowdspondent“ gerne fortführen – in Deutschland oder überall auf der Welt.
5. Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
So wie jetzt, im Team mit meinen Lesern und Zuschauern, nur dass ich dann gerne einigermaßen von dem Beruf leben könnte. Außerdem hab ich Lust darauf, Politik-Journalismus und Schauspiel irgendwie zu verbinden. Vielleicht in einem Satireformat.
6. Welcher gute Rat hat Ihnen in Ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
„Streicht alle Plastikwörter!“ DJS-Dozent Holger Gertz.
7. Welcher Kollege hat Ihnen auf dem Weg besonders geholfen, wer hat Sie besonders unterstützt – und wie?
Carolin Neumann (VOCER), weil sie mich sowohl bei journalistischen Fragen als auch beim nächtlichen Tanzen auf der re:publica unterstützt. Frank Markus Barwasser, weil er mir früh das Gefühl gab, mich gleichzeitig witzig zu finden und ernst zu nehmen. Matthias Dachtler (BR), weil er mir zeigt, dass öffentlich-rechtliches Fernsehen Spaß machen kann. Und meine frühere Regisseurin Anna Horn, weil sie mir beigebracht hat, zu improvisieren und den Kontakt zum Publikum zu halten. Ich finde beides ist im Journalismus genauso wichtig wie auf der Bühne.
8. Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Weil Journalismus für mich ein Abenteuer ist und ich Dinge öffentlich machen will, die ich ungerecht finde.
9. Was macht den Charme Ihres Teams aus?
Wir trauen uns was, sind sehr spontan und lernen von unseren Lesern. Außerdem lachen wir viel.
10. Soweit vorhanden: die Adresse Ihrer Website, Ihres Blogs und/oder Ihres Twitter-Accounts.
Website: www.crowdspondent.de
Twitter: @weltanschauer (ich) / @crowdspondent /(Team)
Kontakt: lisa.altmeier@gmail.com
Steffi Fetz:
1. Ihr Geburtsdatum.
29.09.1987
2. Ihre wichtigsten Stationen und Auszeichnungen:
In Heidelberg und Santiago de Chile Politik und Psychologie studiert. Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule plus Master an der LMU. Praktika unter anderem bei ZDF, BR und Zeit Online. Frei schreibend für jetzt.de und Zeit Online. Mit Stipendium vom VOCER Innovation Medialab in Brasilien, um als crowdspondent für unsere Leser zu berichten. 2013 mit dem Sonderpreis des Felix-Rexhausen-Preis ausgezeichnet für eine Geschichte über die schwul-lesbischen Eurogames in Budapest.
3. Welche Geschichte ist Ihnen besonders gelungen, auf welche sind Sie besonders stolz?
Darauf, dass die Crowd bei unserem Projekt als erstes ein Thema gewählt hat, das ich selbst auch sehr spannend fand: Wie sich die Favelas in Rio de Janeiro seit ihrer Befriedung verändert haben und vor den Massenevents Fußball-WM und Olympische Spiele noch verändern werden. Bei der Recherche haben wir zum Beispiel die 17-jährige Maria kennengelernt, Mutter zweier Kinder. Sie hat Angst, dass die Regierung aus ihrem Zuhause einen Touristen-Hot-Spot macht. Für unseren Blog haben wir daraus dann mehrere Texte und einen Film produziert.
4. Was planen Sie als nächstes?
Von Oktober bis Dezember geht’s erst mal für ein Praktikum zu ‚Klub Konkret‘. Und nebenbei überlegen Lisa und ich, wie wir Crowdspondent ausbauen und weiterentwickeln können.
5. Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
Dokumentarische Filme drehen, Reportagen schreiben oder kreative Formate mitgestalten – am besten eine Mischung aus allem. Online und draußen, weil da das Leben passiert. Ich hätte auch nichts dagegen, öfter mal journalistisch in Lateinamerika unterwegs zu sein.
6. Welcher gute Rat hat Ihnen in Ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
Alles Gute ist konkret. (Susanne Schneider, SZ-Magazin)
Stellt euch vor, ihr seid Stammgäste eines Clubs. (Dirk von Gehlen, SZ)
7. Welcher Kollege hat Ihnen auf dem Weg besonders geholfen, wer hat Sie besonders unterstützt – und wie?
Carolin Neumann (VOCER), weil sie in ihrem großen Herzen auch schon immer für ‚think big‘ war. Meine Mitschüler der 50. Lehrredaktion der Deutschen Journalistenschule, weil sie immer noch am besten pushen und granteln.
8. Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Weil ich nicht aufhören kann, Fragen zu stellen.
9. Was macht den Charme Ihres Teams aus?
Wir verwandeln unseren Schrank in ein Tonstudio. Wir experimentieren und machen dabei auch Fehler. Aber hey: Zwei persönliche Reporter im Ausland rumschicken – näher kann die Ferne doch gar nicht kommen, oder?
10. die Adresse Ihrer Website, Ihres Blogs und/oder Ihres Twitter-Accounts.
Website: www.crowdspondent.de
Twitter: @steffifetz (ich) / @crowdspondent / (Team)
Kontakt: steffifetz@gmail.com
Team 2: Frederic Spohr (28), Mathias Peer (28)
„Wirtschaftspresse Bangkok“
Mathias Peer
1. Ihr Geburtsdatum.
19. Juni 1985
2. Ihre wichtigsten Stationen und Auszeichnungen
Mit 19 von Österreich nach Deutschland ausgewandert; an der Kölner Journalistenschule gelernt, Hochdeutsch zu sprechen und Geschichten zu erzählen. Gleichzeitig Wirtschaft studiert und im Journalistenbüro JP4 hautnah erfahren, dass das freiberufliche Arbeiten im Team viel mehr Spaß macht als alleine. Nach einem Stipendienaufenthalt in Kenia der Entschluss, Auslandsreporter zu werden. Seit Sommer 2012 arbeite ich als Südostasien-Korrespondent in Bangkok – in erster Linie für die „Wirtschaftswoche“ und das „Handelsblatt“.
3. Welche Geschichte ist Ihnen besonders gelungen, auf welche sind Sie besonders stolz?
Für eine Reportage in der „Wirtschaftswoche“ recherchierte ich in Myanmar – das war eine echte Herausforderung: Geldautomaten funktionierten nicht, Kreditkarten ebenso wenig. Im Hotel fiel mehrmals am Tag der Strom aus und das Internet lief nur, wenn man Glück hatte. Kurz nach dem Ende seiner jahrzehntelangen Isolation, wirkte das Land immer noch wie aus einem anderen Jahrhundert. Diesen historischen Moment des Aufbruchs festhalten zu können, das fand ich großartig.
4. Was planen Sie als nächstes?
ปรับปรุงไทยของฉัน. (Mein Thailändisch verbessern.)
5. Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
Hoffentlich als Journalist. Koch könnte ich mir aber auch gut vorstellen.
6. Welcher gute Rat hat Ihnen in ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
Nimm’s mit Humor.
7. Welcher Kollege hat Ihnen auf dem Weg besonders geholfen, wer hat Sie besonders unterstützt – und wie?
Florian Willershausen, Chefreporter Ausland der „Wirtschaftswoche“: hat mich ermutigt, das Abenteuer Bangkok zu starten und hilft seither mit seiner langjährigen Reportererfahrung.
Thomas Mersch und Stefan Merx von JP4: niemand kann Texte so gut redigieren, wie die beiden.
Meine Freundin Katharina, ebenfalls Journalistin: Sie unterstützt mich mit ihrer Kreativität und viel Geduld für meine Schnapsideen.
8. Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Ich kann die Welt entdecken und werde dafür bezahlt. Für mich gibt es nichts Besseres.
9. Was macht den Charme Ihres Teams aus?
Themenkonferenzen bei Reis und Cashew-Hühnchen am Straßenimbiss, Arbeitstage bis tief in die Nacht (verdammte Zeitverschiebung!) und Wochenendausflüge fernab der Großstadt. Beruf und Privatleben vermischen sich bei uns ziemlich oft. Das ist aber gar nicht so schlimm. Frederic und ich sind keine Kollegen, wir sind Freunde, die auch zusammen arbeiten.
10. Soweit vorhanden: die Adresse Ihrer Website, Ihres Blogs und/oder Ihres Twitter-Accounts.
www.facebook.com/WirtschaftspresseBangkok
Frederic Spohr
1. Ihr Geburtsdatum.
11.5.1985
2. Ihre wichtigsten Stationen und Auszeichnungen
Kölner Journalistenschule und Politik-Diplom an der Uni Köln
Mit Heinz-Kühn-Stipendium nach Indien
Pressebüro JP4 in Köln
Jetzt seit etwa einem Jahr in Bangkok.
3. Welche Geschichte ist Ihnen besonders gelungen, auf welche sind Sie besonders stolz?
Wir haben herausgefunden, dass die Bundesbank chinesischen Beamten bei der Falschgeldbekämpfung hilft – obwohl Geldfälschern in China die Todesstrafe droht. Erst kürzlich wurde jemand hingerichtet. Nach unserem Bericht hat die Bundesbank diese Kooperation eingestellt. Das war ein schönes Gefühl.
4. Was planen Sie als nächstes?
Eine Recherchereise ins indische Hinterland für ein Wirtschaftsmagazin.
5. Wie würden Sie gerne in zehn Jahren arbeiten?
Mit 18 hätte ich nie gedacht, dass ich einmal nach Bangkok ziehen würde, um über die Wirtschaft in Asien zu berichten. Wäre damals auch kaum reizvoll für mich gewesen. Das Interesse kann sich ändern, ich werde also mal schauen: So wie jetzt kann es aber noch ein bisschen weiter gehen.
6. Welcher gute Rat hat Ihnen in ihrer Laufbahn besonders weitergeholfen?
Bei Reisen aufs Land: Immer Klopapier mitnehmen.
7. Welcher Kollege hat Ihnen auf dem Weg besonders geholfen, wer hat Sie besonders unterstützt – und wie?
Die Kollegen vom Kölner Journalistenbüro JP4 mit vielen Kontakten und großer Redigierkunst. Außerdem natürlich mein Bürokollege Mathias Peer, ohne den ich vermutlich nicht nach Bangkok gegangen wäre. Als Einzelkämpfer wäre es deutlich langweiliger und schwieriger.
8. Warum tun Sie eigentlich, was Sie tun?
Ich schätze die Freiheit, mir meine Themen selbst aussuchen zu können und über das zu schreiben, was mich interessiert.
9 Was macht den Charme Ihres Teams aus?
Jede Idee wird geteilt und gemeinsam verbessert, sogar beim Frühstück oder abends in der Bar. Wir sind wirklich oft zusammen und ein bisschen wie ein altes Ehepaar – das allerdings noch freundlich miteinander umgeht.
Facebook: wpbangkok.com