06 – Kategorie Kultur

1  Frank Berberich, Chefredakteur „Lettre international“:

Die Begründung der Jury: „…weil er mit seinem Sarrazin-Interview eine bundesweite Debatte über den deutschen Umgang mit Migration ausgelöst hat, sich gegen „political correctness“ stemmt und damit das Konfliktpotenzial dieses Themas jenseits populistischer Schlagzeilen auf eine ernst zu nehmende Ebene der gesellschaftlichen Kultur in diesem Land gehoben hat.“

Die Laudatio (O-Ton) auf die ersten drei Preisträger am 14.01.2010 von Jury-Mitglied Christian Meier, Berlin-Korrespondent und Ressortleiter Digital des Mediendienstes Kress:
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Die Replik von Frank Berberich:
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2  Nils Minkmar, Feuilleton-Redakteur „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“:

„…weil er wie kein anderer anhand kleiner Beobachtungen das große Ganze erklären kann, seine Analysen gesellschaftlicher Entwicklungen von genauer Beobachtung, gedanklichem Tiefgang und intelligenter Provokation zeugen. Dass er auch das literarische Fach beherrscht, bewies er 2009 mit seinem Buch „Mit dem Kopf durch die Welt“.“

3  Carolin Emcke, freie Autorin:

„…wegen ihrer ungewöhnlichen thematischen und intellektuellen Bandbreite: So bereist sie als Kriegs- und Krisenreporterin den Nahen Osten oder Albanien und richtet dabei immer wieder den Blick auf die bedrohten Kulturschätze, dann setzt sie sich mit politischer Fragekultur am Beispiel „Hart, aber fair“ („Der große Korrektor“, Die Zeit, 16.4.09) auseinander – und was sie nicht verstanden hat, steht in ihrem Blog „Was ich nicht verstanden habe“.“

4  Frank Schirrmacher, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“:

„… weil er mit seinem jüngsten Buch „Payback“ 2009 wieder einmal bewiesen hat, dass er gesellschaftliche Debatte lostreten und sich als deren Wortführer positionieren kann.“

5  Alexander Gorkow, Seite Drei („Süddeutsche Zeitung“):

„… für die Wiederbelebung der Seite 3 der „Süddeutschen“ – die er so wieder zu dem Kulturgut gemacht hat, als die sie sich einst etabliert hat.“

6  Christian Geyer, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“:

„… weil er die FAZ-Leser nicht einfach in ihren Sichtweisen wohlig bestätigt, sondern sie immer wieder herausfordert und überrascht – 2009 etwa mit seiner Berichterstattung über Präsidentschaftskandidatin Gesine Schwan.“

7  Willi Winkler, „Süddeutsche Zeitung“:

„… weil seine Stücke Erkenntnisse gesellschaftspolitischer Zusammenhänge vermitteln und deshalb jede Zeile wert sind – egal, ob es darin um Neil Young oder Alexander Kluge, um Woodstock oder Hemingway geht.“

8  Tobias Kniebe, Redakteur Film, „Süddeutsche Zeitung“:

„… weil er sich stets präzise an die wahren Befindlichkeiten der Populärkultur heranarbeitet und sich durch einen Film notfalls bis in die allerletzte Metaebene hineinwühlt, wenn er  darin einen kulturellen oder gesellschaftlichen Mehrwert erkannt hat.“

9  Kerstin Decker, freie Autorin:

„… weil sie in ihren „Schlaglöchern“ in der „taz“ pointiert den Zeitgeist analysiert, Mut zu einer eigenen Meinung zeigt und den kulturellen Kern selbst in scheinbar nebensächlichen Geschichten entdeckt. Viele ihrer Co-Autoren wechselten mit den Jahren – Decker hat sich 2009 stärker denn je als Fels in in der Brandung etabliert.“

10  Dieter Moor, Moderator „titel, thesen, temperamente“:

„…weil er das Magazin mit einer starken, persönlichen Note moderiert und so sperrige Kultur anschaubar macht: sprachlich und inhaltlich extrem ambitioniert, aber dennoch nie abgehoben. Und weil er es sich nicht nehmen lässt, am Ende jeder Sendung einen geschliffenen Kommentar vorzutragen.“

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