Die Feier

Stehempfang im Foyer des Deutschen Historischen Museums. Medien-Macher haben ihre eigene Uniform: ganz wichtig, keine Krawatte. Chefredakteur des Jahres Uwe Vorkötter trägt die Medien-Brille des Jahres. Vielleicht eine Kategorie für die Zukunft? Die Journalisten des Vorjahres treffen ein: Timm Klotzek und Michael Ebert – im Doppelpack, unzertrennlich. „Cicero“-Mann Wolfram Weimer parliert in der Ecke mit Claus Larass – zwei ehemalige Springer-Größen unter sich. Die Häppchen schmecken, die Stimmung steigt. Endlich Einlass! An den frisch renovierten Wänden im Zeughaus-Café des Deutschen Historischen Museums prangt nun ein Tapetenmuster aus dem Jahr 1750 der Frankfurter Firma Nothnagel. Zum Glück der einzige Nothnagel an diesem Abend.

Es ist die vierte Preisverleihung der „Journalisten des Jahres“, zu der „medium magazin“ die Top 3-Gewinner der zehn Preiskategorien und Juroren geladen hat. Beeindruckend: Der legendäre „Spiegel“-Reporter Jürgen Leinemann nimmt, von seiner Krankheit schwer gezeichnet, die Ehrung für sein Lebenswerk entgegen. Und sagt allen Widrigkeiten der Branche zum Trotz: „Das ist der beste Beruf, den man haben kann.“ Dem widerspricht an diesem Abend niemand.

Erwartungsgemäß bürstet Kultur-Journalisten des Jahres, Henryk M. Broder, gegen den Strich: „Ich habe von vielem wenig Ahnung. Am meisten wenig Ahnung habe ich von Kultur.“ Und: „Für mich ist der Höhepunkt des Abends, dass ich die Tischdame von Claudius Seidl sein darf.“ Demgegenüber ohne viele Worte nimmt der Sportjournalist des Jahres, Hajo Seppelt, seine Ehrung entgegen. Wenige Tage zuvor ist es zum Eklat gekommen: Der Deutsche Ski-Verband droht ihm mit Klage wegen einer Doping-Meldung. Als ihn nun Laudatorin Ulrike Simon für seine nachweislichen Verdienste in der Aufklärung von Doping-Fällen im Spitzensport lobt, muss Seppelt zum aktuellen Fall schweigen, aber das Gesicht spricht Bände.

Kurz darauf tritt „La Riekel“ ans Mikrofon. Da ist ihr Vorgänger als „Bunte“-Macher, Franz-Josef Wagner, schon wieder weg (angeblich Richtung „Paris Bar“). Riekel: „Schade, ich hätte ihm gerne gesagt, dass er mich früher sehr inspirierte. Aber vielleicht ist es besser, wenn er das nicht hört. Das würde sein Ego zu sehr stärken.“ Die temperatmentvollste Dankesrede des Abends steuert Local Hero Anton Sahlender („Main Post“) bei: „Ich als Lokal-Mann unter den Alpha-Journalisten, das ist mehr, als ich ertragen kann.“ Weil er es natürlich doch ziemlich gut erträgt und das zu Hause auch jeder mitbekommen soll, holt er Anne Will auf die Bühne für ein Fan-Foto in der Main-Post“: „Ich schreib‘ auch drunter, dass Sie das nicht freiwillig gemacht haben.“ Anne Will wird sich später bedanken: „Es war ein wunderschöner Abend, an dem ich zuerst Newcomerin und dann auch noch Pinup sein konnte. Großartig!“.

Ganz unironisch bescheiden tritt der Hauptpreisträger auf, der „Journalist des Jahres“, Stefan Niggemeier: „Ich dachte, ich wäre im vergangenen Jahr so vielen Leute auf die Füße getreten, dass niemals in einer Jury genug Leute zusammenkommen, die für mich stimmen.“ Da lag er ausnahmsweise mal völlig falsch. Zu Recht!

Download-Hinweise

Infos zu den Preisträgern siehe auch www.mediummagazin.de, Rubrik download.

Danke!

Für die freundliche Unterstützung des Festes der „Journalisten des Jahres“ haben wir zu danken – allen voran der Henkel KGaA Düsseldorf als exklusivem Sponsor.

Darüber hinaus danken wir unseren Kooperationspartnern VDP. Die Prädikatsweingüter, Kofler & Kompanie AG, AZ Media TV GmbH und der Satis & Fy AG sowie dem Deutschen Historischen Museum Berlin.

Erschienen in Ausgabe 3/2008 in der Rubrik „Special“ auf Seite 22 bis 25 Autor/en: Stefan Winterbauer. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.