Aufsteiger
Hans-Ulrich Jörges wird ab September Chefredakteur für Sonderaufgaben bei Gruner + Jahr. Dabei bleibt er Mitglied der „Stern“-Chefredaktion, wird weiter seine wöchentliche Kolumne schreiben und soll den „Stern“ auch in Zukunft auf der politischen Bühne und in Talkshows repräsentieren. Jörges, der bis dahin noch Leiter des Berliner „Stern“-Büros ist, behält zwar seinen Dienstsitz in der Hauptstadt. Zumindest für die Funktion als Büroleiter soll aber noch ein Nachfolger benannt werden. Jörges arbeitet nach eigener Aussage bereits u. a. an einer großen Medienkooperation und wird sich auch um neue Bewegtbild-Formate auf den Internetseiten seines Verlags kümmern.
Joachim Dorfs wechselt zum 1. Januar 2008 als neuer Chefredakteur zur „Stuttgarter Zeitung“. Seit 2002 ist er stellvertretender Leiter des „Handelsblatt“. Er folgt auf Joachim Worthmann, der die Stuttgarter Redaktion derzeit kommissarisch leitet nachdem Peter Christ Ende 2006 das Haus verlassen hatte.
Wolfgang Krach ist seit diesem Monat stellvertretender Chefredakteur der „Süddeutschen Zeitung“. Bislang war er geschäftsführender Redakteur und Leiter des Newsdesks. Krach folgte auf Ernst Fischer, der sich in den Ruhestand verabschiedete.
Claudia Spiewak (52) wird ab Januar 2008 neue Chefredakteurin des Hörfunks im Norddeutschen Rundfunk (NDR) und damit auch neue Leiterin des Kanals „NDR Info“. Sie wird auf Joachim Knuth folgen, der zum Jahreswechsel Hörfunkdirektor des NDR wird. Spiewak leitet derzeit noch den Hamburger Stadtsender NDR 90,3.
Rainer Sollich (39) leitet seit vergangenem Monat das arabische Radio-Programm des deutschen Auslandsprogramms Deutsche Welle (DW). Sollich war zuvor stellvertretender Leiter der Zentralen Programmdirektion von DW-Radio und für zahlreiche Reportagen im Nahen Osten unterwegs.
Margret Müller übernimmt am 1. Juli als „Fashion Director“ die Leitung der Moderedaktion von „Amica“ und wird damit auch Mitglied der Chefredaktion des Burda-Magazins. Müller war bis Juni 2006 bereits zwei Jahre als Leiterin des Mode-Ressorts bei „AMICA“ tätig, arbeitete jedoch zwischenzeitlich auch bei „Vogue“, „Elle“ und „Marie Claire“.
Klaus Brinkbäumer folgt Alexander Osang zum 1. September als New-York-Korrespondent des „Spiegel“. Osang war bereits Ende 2006 nach Deutschland zurückgekehrt. Brinkbäumer ist seit 1993 beim Hamburger Nachrichtenmagazin tätig, zuletzt als Auslandsreporter.
Detlef Jens (48) ist seit Mai neuer stellvertretender Chefredakteur des „Segel Journals“, das im atlas Verlag erscheint. Er folgt auf Claus Reissig, der die Redaktion verlassen hat. Jens war bisher freier Journalist in Sachen Wassersport, Yachten und Reisen und entwickelte mehrere Spezialzeitschriften.
Britta Matten (32) ist seit Mai Redaktionsleiterin des Lifestyle-Magazins „SMAG“. Sie trat die Nachfolge von Jörg Henning an, der das Haus verlassen hat, und war zuvor für „Das Goldene Blatt“ und „Neue Welt“ tätig.
Martina Voss (39) wird neue Chefredakteurin des „Frauenfußball-Magazins“. Die ehemalige Nationalspielerin folgt damit auf Magazin-Gründerin Monika Koch-Emsermann. Voss beendete ihre sportliche Laufbahn nach 125-Nationalspielen vor den Olympischen Spielen 2000 in Sydney.
Umsteiger
Gabor Steingart, bislang Leiter des Berliner „Spiegel“-Büros, wechselt zum 1. Juli nach Washington. Dort soll er-offiziell allerdings erst 2009-den Korrespondenten Georg Mascolo ablösen, der wiederum bereits vom kommenden Juli an das Berliner Büro des „Spiegels“ leiten wird. Steingart wird in den USA zunächst in Teilzeit als „Spiegel“-Autor arbeiten und sich ansonsten um eigene Projekte kümmern.
Stefanie Theile (52) ist seit vergangenem Monat stellvertretende Chefredakteurin des Gruner & Jahr-Magazins „Essen & Trinken“. Zuvor war Theile stellvertretende Chefredakteurin des Magazins „Vital“, das vom Jahreszeiten-Verlag herausgegeben wird. Sie löst Roswitha Schneider ab, die in den Ruhestand ging.
Aussteiger
Ulf Schlüter (45), bisher stellvertretender Chefredakteur, hat die „Financial Times Deutschland“ (FTD) Ende Mai verlassen . Das neue Ziel war bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt. Seine Stelle soll nicht neu besetzt werden. Mit Stefan Weigel hat Chefredakteur Steffen Klusmann jetzt nur noch einen Stellvertreter.
Lob & Preis
Sebastian Glubrecht, Autor des Magazins der „Süddeutschen Zeitung“, wurde für seine Geschichte „Bis dass der Tod euch scheidet“ zum Thema Sterbehilfe der Theodor-Wolff-Preis 2007 in der Sparte Allgemeines zugesprochen, ebenso wie Astrid Geisler für ihren „taz“-Beitrag „Das vergessene Land“ zu Neonazis in Ostvorpommern. Der Preis in der Kategorie „Leitartikel/Kommentar/Essay“ geht an Nikolaus Blome für seinen Beitrag „Warum uns Gerhard Schröder fehlt“ („Die Welt“), in der Kategorie „Lokales“ an Christoph Wöhrle für seine Reportage „Doktor Fastfood und Mister Dschihad“ („Berliner Morgenpost“) sowie an Marlon Gego für „Am Ende der Illusion“ („Aachener Zeitung“). Alle Preise sind mit jeweils 6000 Euro dotiert. Für ihr Lebenswerk wird zudem die Kolumnistin Sibylle Krause-Burger ausgezeichnet. Die Preise werden am 5. September verliehen. Es hatten sich etwa 350 Journalisten beworben.
Klaus Brinkbäumer („Der Spiegel“) und Henning Sußebach („Die Zeit“) sind Träger des diesjährigen Henri-Nannen-Preises in der Königsdisziplin „Reportage“ (Kisch-Preis). Die weiteren Preisträger sind in diesem Jahr: Klaus Ott, Markus Balser, Hans Leyendecker und Uwe Ritzer von der „Süddeutschen Zeitung“ (Kategorie Investigativer Journalismus), Alexander Smoltczyk vom „Spiegel“ (Dokumentation), Hans Zippert für „Zippert zappt“ in der „Welt“ (Humor), die Fotografen Alessandro Scotti („Geo“) und Robert Lebeck für sein Lebenswerk (s. a. Seite 84 ff.). Die oppositionelle russische Zeitung „Nowaja Gaseta“ wurde für ihren Einsatz im Dienst der Pressefreiheit ausgezeichnet. (s.a. Seite 10).
Mario Kaiser (36) wurde der Lorenzo-Natali-Preis der Europäischen Union für herausragende Berichterstattungen über Menschenrechte und Demokratie verliehen. In seiner gewürdigten „Park Avenue“-Reportage „Der Pfad des Teufels“ hatte er eine junge Mexikanerin bei ihrer illegalen Einwanderung in die Vereinigten Staaten begleitet. Doppeltes Glück: Kaiser erhielt auch den mit 10.000 Euro dotierten Vattenfall-Journalistenpreis des gleichnamigen Energieversorgers. Die Jury bedachte damit seine „Spiegel“-Geschichte „Die Schaubühne“, die den ungewöhnlichen Erfolg eines Provinz-Theaters im brandenburgischen Senftenberg skizzierte.
Stefan Willeke (43) und Thomas Ramge (36) wurde der Herbert-Quandt-Medien-Preis der Johanna-Quandt-Stiftung zuerkannt. Für seine „Zeit“-Reportage „An der Salatfront“ erhält Willeke ein Preisgeld von 30.000 Euro, Ramge für seinen „brand eins“-Artikel „Dicke Fische im Abfluss“ 20.000 Euro. Der bereits seit 1986 jährlich verliehene und mit insgesamt 50.000 Euro dotierte Preis wird am 22. Juni in Frankfurt am Main verliehen.
Der Zeitungsverlag Waiblingen ist mit dem ersten Platz des Lokaljournalisten-Preises der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung ausgezeichnet worden. Die vier zum Verlag gehörenden Zeitungen „Waiblinger Kreiszeitung“, „Schorndorfer Nachrichten“, „Winnender Zeitung“ und „Welzheimer Zeitung“ haben die Jury mit ihrer Schwerpunkt-Berichterstattung überzeugt. So seien auf 223 Extraseiten bundesrelevante Themen gezielt auf lokale Probleme und Folgen heruntergebrochen worden. Der zweite Preis ging an den „Leseranwalt“ der „Mainpost“, eine wöchentliche Kolumne, in der Konflikte zwischen Lesern und Redaktion aufgearbeitet würden. Den dritten Preis teilen sich die „Braunschweiger Zeitung“ und die „Sindelfinger Zeitung“ für ihre zukunftsorientierten Serien.
Wolfram Weimer, Chefredakteur des Magazins „Cicero“, wird für die Durchfechtung des sogenannten Cicero-Urteils am 8. Oktober als einem von drei Journalisten der Leipziger Medienpreis verliehe
n, den die Medienstiftung der Leipziger Sparkasse ausgeschrieben hatte. Der mit insgesamt 30.000 Euro dotierte „Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien“ geht in gleichen Teilen auch an Journalisten aus Bulgarien und dem Iran und soll an die Leipziger Großdemonstration vom 9. Oktober 1989 als Initialzündung für die friedliche Revolution in der DDR erinnern.
Peter Gerhardt wurde für seine TV-Reportage „Papa macht Urlaub vom Krieg“ (Hessischer Rundfunk) mit dem RIAS-Preis geehrt. Der mit 5000 US-Dollar dotierte Preis zeichnet Produktionen aus, die in besonderem Maße zur Verständigung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika beigetragen haben. Gerhardt begleitete in seinem Stück aus der Reihe „ARD Exklusiv“ eine deutsch-amerikanische Familie, deren amerikanischer Vater im Irak diente.
Verschiedene Beiträge von Arte, NDR und WDR aus den Jahren 2005 und 2006 sind mit dem Marler Fernsehpreis für Menschenrechte der deutschen Sektion von Amnesty International ausgezeichnet worden: „Warum wollen deutsche Behörden eine Iranerin in den Tod abschieben?“ (WDR/“Monitor“) von Caterina Priesner, „Traumatisierte Journalisten“ (NDR/“Zapp“) von Maike Rudolph, „Der Tod in der Zelle – Warum starb Oury Jalloh?“ (WDR/“die story“) von Marcel Kolvenbach und Pagonis Pagonakis, „Der Preis für den Frieden“ (Arte) von Raul Cowan, „Tatort: Minenspiel“ (WDR) von Karl-Heinz Käfer, „Jagd nach Gerechtigkeit“ (Arte/WDR) von Ian Adams, Riley Adams und Michaelle Lovretta sowie mit dem Ehrenpreis „Coca: Die Taube aus Tschetschenien“ (Arte) von Eric Bergkraut.
Dietrich Lange (52), Lokalredakteur im Wirtschafts-Ressort der „Schaumburger Nachrichten“, belegte den ersten Platz des Journalistenpreises „Bezahlen mit Karte im Alltag“, der vom Deutschen Sparkassenverlag verliehen wird. Lange wird für seinen Artikel „Bar oder mit Karte?“ gewürdigt.
Auf den Plätzen zwei und drei des mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Preises folgen Winfried Lambertz (50, Fachmagazin „retail technology“) für seinen Beitrag „Hamburger gegen EC-Cash“ und Julia Lüttmann (28, „Westfalen-Blatt“) für ihre Geschichte „Raucher müssen sich ausweisen“.
Christian Rath wurde mit dem ersten Platz des Pressepreises der Deutschen Anwaltschaft ausgezeichnet. Damit wurde seine intensive Berichterstattung über heimliche Onlinedurchsuchungen gewürdigt. Rath ist rechtspolitischer Korrespondent unter anderem der „taz“, der „Badischen Zeitung“ und des „Kölner Stadtanzeigers“.
Außerdem wurden Gaby Mayr für ihren Hörfunk-Beitrag „Männer töten. Frauen morden. Über den großen Unterschied vor Gericht“ im Deutschlandfunk und Samuel Schirmbeck zusammen mit Henning Burk für ihren TV-Bericht „Autobahnraser“ ausgezeichnet.
Michael Braun, Autor des Burda-Frauenmagazins „Freundin“, ist Träger des J. Henry Schroder Awards für Wirtschaftsjournalisten, der von der Investmentgesellschaft Schroders verliehen wird. Er erhielt den Preis (und 5000 Euro) für sein 22 Seiten starkes Finanz-Special „So wächst Ihr Geld“, das in Kooperation mit der Deutschen Bank aufgelegt wurde.
Christina Elmer, Christian Schmidt, Katrin Warnicke und Rainer Bloscheck wurde der Journalistenpreis Forst & Holz verliehen, der die Berichterstattung über nachhaltige Waldnutzung würdigt und vom Holzabsatzfonds ausgeschrieben wurde. Elmer erhielt den mit jeweils 3.500 Euro dotieren Preis führ ihren Beitrag „Deutsche Eiche – krankes Kind“ in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“, Schmidt und Warnicke für ihr Fernsehfeature „Unternehmen Wald“ in der RTL2-Reihe „Welt der Wunder“ und Bloscheck für die von ihm betreute Sendung „Auf dem Holzweg in die Zukunft? Holz- und Forstwirtschaft in NRW“ auf WDR5.
Irene Oswalt, Chefredakteurin der Zeitschrift der Deutschen Herzstiftung „Herz heute“ wurde von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie-, Herz- und Kreislaufforschung (DGK) mit dem Preis für Wissenschaftsjournalismus 2007 ausgezeichnet. Die Gesellschaft würdigte damit das Engagement Oswalts für eine der breiten Bevölkerung verständliche Vermittlung von Forschungsergebnissen aus Labor und Klinik.
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Erschienen in Ausgabe 6/2007 in der Rubrik „Personalien“ auf Seite 80 bis 83. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.