Katrin Müller-Hohenstein bedauert…und wir stellen klar

Katrin Müller-Hohenstein will ihren Auftritt als Schirrmherrin des Qualitätsbeirats von Weihenstephan beenden – und sorgt mit Äußerungen zum Vorgang für Irritationen.

„medium magazin“ hatte in dem Titelinterview für die kommende Ausgabe 7/2010 (ET: 7.7.2010) ZDF-Chefredakteur Peter Frey erstmals mit dem Engagement seiner Sportreporterin für das Molkereiunternehmen konfrontiert.

"...mit ihrer journalistischen Kompetenz...": So wirbt Weihenstephan online mit Katrin Müller-Hohenstein

Er hat das in dem Interview u.a. wie folgt kommentiert: “Ihr Internet-Auftritt auf den Seiten von Weihenstephan ist nicht glücklich und kann so nicht bleiben.” Der Vertrag entspreche “nicht den Vorstellungen des ZDF von Auftritten seiner journalistischen Köpfe”.

Der „Spiegel“ veröffentlichte am Samstag eine Vorabmeldung, in der sie nun mit der Aussage zitiert wird: „Das Engagement war ein Fehler, den ich bedaure.“

Zuvor hatten bereits am Freitag verschiedene Medien über die Kritik des ZDF-Chefredakteurs an dem Werbeengagement berichtet. Darunter auch spiegel online, wo es allerdings hieß:

„Bei Müller-Hohenstein sorgt diese Darstellung des ZDF zumindest teilweise für Irritationen. Sie will erst jetzt – und zwar zuerst aus der Presse – von der Verstimmung bei dem Fernsehsender erfahren haben, in dessen Auftrag sie derzeit für die WM in Südafrika ist. Das Zitat im „Medium Magazin“ sei so nicht richtig, erklärte ihr Management auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE.“

Diese Äußerung wiederum irritiert uns, denn Tatsache ist:

Nachdem uns die autorisierte Fassung unseres Gesprächs mit Peter Frey am 28.6. vorlag, haben wir am Dienstagmorgen, 29.6., Katrin Müller-Hohenstein schriftlich per mail um Stellungnahme zu ihrem Weihenstephan-Engagement gebeten. Die E-Mail umfasste sechs Fragen, unter anderem ob eine Anmeldung dieser Nebentätigkeiten beim ZDF erfolgte und ob Müller-Hohenstein von der Reaktion des ZDF überrascht sei sowie welche Schritte nun geplant seien. Dem Schreiben war folgende Einführung vorgesetzt:

„Sehr geehrte Frau Müller-Hohenstein,

wir, das „medium magazin“, haben vom ZDF auf Anfrage erfahren, dass Ihr
Werbevertrag mit der Molkerei Weihenstephan nicht den Vorstellungen des
ZDF von Auftritten seiner journalistischen Köpfe entspreche und geändert
werden müsse. Wir planen dazu eine zeitnahe, aktuelle Berichterstattung
und würden auch gerne Ihre Sicht zu dem Vorgang transportieren. Deshalb
bitten wir Sie, uns folgende Fragen zu beantworten – die ich ob Ihres
Einsatzes in Südafrika auch Ihrem Management durchschreibe:
……“

Da die mail bis zum Abend unbeantwortet blieb, haben wir uns um 17.35 Uhr telefonisch bei TMA, der Agentur von Katrin Müller-Hohenstein, vergewissert, ob sie die Adressaten erreicht habe. Die Agentur bestätigte den Eingang unserer Anfrage, gab aber an, sich aktuell nicht dazu äußern zu wollen. Wir haben in dem Telefonat ausdrücklich klargemacht, dass die Kritik an dem Werbevertrag, auf die wir uns in der Anfrage berufen haben, vom Chefredakteur des ZDF stamme und es sich um autorisierte Äußerungen und damit um ein zur Veröffentlichung freigegebenes Interview handele.
Zur Dokumentation des Telefonats schrieben wir am 29.6. um 17.53 eine mail an die Agentur mit Kopie an die zdf-mailadresse von Katrin Müller-Hohenstein mit dem Inhalt:

„Danke für das kurze Telefonat eben. Wir nehmen vorerst also mit, dass das Management von Katrin Müller-Hohenstein wie auch Katrin Müller-Hohenstein selbst derzeit zu keiner der Fragen Stellung nimmt und ggf. wieder auf uns zukommt. Uns ist übrigens an einer ausgewogenen Berichterstattung gelegen. Wie (der Tippfehler „Wie …“ statt Wir ist in der Originalmail enthalten, daher auch hier so dokumentiert) würden deshalb ein Statement Ihrerseits bzw. von Ihrer Klientin gerne mitnehmen, wenn dies zeitnah bereitgestellt werden sollte.“

Nachdem bis Freitagmorgen, 2. Juli, keine Reaktion erfolgte, haben wir die exklusive Vorabmeldung zum Interview veröffentlicht und zeitgleich sowohl TMA als auch Katrin Müller-Hohenstein per mail davon in Kenntnis gesetzt mit dem nochmaligen Hinweis, dass wir an einer Stellungnahme Katrin Müller-Hohenstein nach wie vor interessiert seien.

Daniel Bouhs /Annette Milz

Update 6.7.: Weihenstephan hat die Internetseiten des „Qualitätsbeirats“ geändert: Katrin Müller-Hohenstein wird dort nicht mehr als Schirmherrin gezeigt und zitiert.